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Nymphomaniac 1

Skandalregisseur Lars von Trier ("Melancholia") hat wieder zugeschlagen. Sein jüngstes Werk: das Porno-Drama "Nymphomaniac" mit Charlotte Gainsbourg in der Hauptrolle.
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Originaltitel
Nymphomaniac 1, Nymphomaniac: Vol. I
Dauer
1170 Min.
Kinostart
20.02.2014
Genre
FSK
16
Produktionsland

Redaktionskritik

„Antichrist“-Regisseur Lars von Trier kehrt mit einem zweigeteilten Arthouse-Skandal ins Kino zurück. Das Porträt einer zügellosen Frau mit großem Staraufgebot und unsimuliertem Sex
Die Rahmenhandlung erinnert an die „Geschichten aus 1001 Nacht“: Joe (Charlotte Gainsbourg) wird vom alleinstehenden Bücherwurm Seligman (Stellan Skarsgård) zusammengeschlagen in einem Hinterhof gefunden und zum Aufpäppeln in seine Wohnung gebracht. Wie Scheherazade im Märchen hält Joe ihren Gastgeber mit unglaublichen Geschichten bei Laune – jedoch nicht, um ihr Überleben zu sichern, sondern um den sanften Samariter von ihrer moralischen Verdorbenheit als Nymphomanin zu überzeugen. Dafür lässt Joe ihr lustgesteuertes Leben in acht Kapiteln Revue passieren, von denen die ersten fünf im ersten „Nymphomaniac“-Teil präsentiert werden. In diesen Flashback-Episoden begleiten wir die junge Joe (Stacy Martin) auf den Stationen ihres sexuellen Reifeprozesses – von Entjungferung und pubertärem Austesten über das Koordinieren mehrerer Liebhaber bis hin zum Einlassen auf eine zum Scheitern verurteilte Liebesbeziehung mit ihrem „Ersten“ Jerôme (Shia LaBeouf). Vom medial gehypten Skandalpotenzial der Sexszenen ist in der entschärften Kinofassung indes kaum etwas geblieben – wobei natürlich auch Detailbilder von Geschlechtsteilen und explizite Momentaufnahmen von Blowjob, Cunnilingus und Penetration nicht unbedingt zum Mainstream-Repertoire gehören. Zumindest in dieser abgespeckten Version wird deutlich, dass es Lars von Trier bei seiner sexuellen Provokation nicht um die pornografische Stimulanz des Zuschauers geht, sondern um die ungeschönte Psychologisierung einer narzisstischen und damit gesellschaftlich vorverurteilten Frau. Aus diesem Grund werden auch Joes Eskapaden konstant durch die fesselnde Gesprächssituation mit dem Universalgelehrten Seligman unterbrochen, der ihr vermeintlich unmoralisches Treiben durch Vergleiche aus Kultur, Sport und Religion entskandalisiert. Ein meisterlicher Kunstgriff, der es von Trier erlaubt, jedem Kapitel auch stilistisch eine andere Färbung zu verleihen. Dass dieser durchkomponierte Konzeptfilmaufbau anders als etwa in Dänemark bei uns in zwei Teile gebrochen wurde, ist das einzige Problem von „Nymphomaniac“. Ohne die Trostlosigkeit und Härte der drei Abschlusskapitel (Start: 3. April) baut sich zwischen Joes frappierend humorig dargestellten Jugendsünden und der existenziellen Freudlosigkeit ihrer Erzählerin eine unnötige Unstimmigkeit auf.

Fazit

Formvollendetes Psychogramm einer Getriebenen, dessen Zweiteilung dem Gesamtkunstwerk-Eindruck mehr schadet als die Entschärfung der Sexszenen

Film-Bewertung

Mehr tot als lebendig (IT 1967)

Redaktion
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Community-Kritiken zu Nymphomaniac 1

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60%
Lars von Trier ist ohne Zweifel einer der prägensten Regisseure unserer Zeit. Aber jemand hätte ihm sagen sollen, dass im Zeitalter ständig zugänglicher Pornografie Sex nicht mehr etwas Skandalöses ist. Worum geht es also in NYMPH()MANIAC? Manche Episoden vergisst man sofort wieder und das sollte bei diesem Film nicht geschehen. Er hat seine Momente, aber das beste an ihm ist, dass Darsteller wie Slater oder LaBeouf, die von den Kritikern schon abgeschrieben wurden, gute Szenen bekommen.
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Formvollendet
Ich kanns wirklich verstehen wie man im Vorfeld einen Hype oder zumindest Bla Bla um diesen Film machen kann, ich kann aber nicht verstehen WARUM man es muss. Eine nymphomane Frau erzählt einem gutgläubigen, lieben Menschen ihr verkorkstes und versautes Leben, da kommt hier und da ein wenig dunkler Humor mit durch, vorrangig ist es aber ein Drama über eine verkorkste Frau die von Traumata und emotionalem Balast gequält wird. Die einzige Besonderheit dabei ist dass bei den zahlreichen Sexszenen nicht simuliert wird sondern echter Sex zu sehen ist - aber nicht im Sinne eines youporn Clips, sondern eben in entlarvender und ehrlicher Wise. Daraus ergibt sich ein nicht uninteressanter Film der aber einerseits darunter krankt daß man nicht erfährt in welche Richtung es gehen soll (da der Film in Deutschland als Zweiteiler rauskam bricht er in der Mitte einfach ab ohne daß man weiß in welche Richtung es eigentlich gehen soll.
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Sehenswert !
Wen explicite Sexszenen stören, wird diesen Film nicht mögen - für meinen Geschmack passten sie ausgezeichnet in diesen Film über eine Frau die ihre Sexualität mit aller Gewalt auslebt, dabei jedoch immer mehr an der Gesellschaft scheitert. Die Gespräche innerhalb der Rahmenhandlung sind faszinierend und helfen, die Geschichte zu analysieren. Für 100% reicht es zwar nicht, aber 80% gebe ich diesem Film gerne.
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