„Mein Kampf“ von Adolf Hitler ist seit 2016 wieder auf dem Buchmarkt verfügbar; eine umfangreiche historisch-kritische Edition besorgte das Institut für Zeitgeschichte. Ein Tabu umgab bis dahin das Buch, ein Tabu, das der große Schauspieler Helmut Qualtinger schon gut 40 Jahre früher gebrochen hatte, als er 1973 im Hamburger Thalia Theater erstmals öffentlich aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“ vorlas. Eine Provokation! Die DVD aus der „filmedition suhrkamp“ zeigt eine entsprechende Lesung an der Universität Wien 1985. In unnachahmlicher Weise entlarvt Qualtinger die Menschenverachtung und das hohle Pathos des Textes, der so berüchtigt wie wenig gelesen war. Den historischen Kontext und die wirkungsvolle Rhetorik erläutert ein Booklet.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger