380 Leute wollen in den Kreistag der Seenplatte
StartseiteRegionalNeubrandenburgDie Qual der Wahl: 380 Leute wollen in den Kreistag der Seenplatte

Wahlvorschläge

Die Qual der Wahl: 380 Leute wollen in den Kreistag der Seenplatte

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

So viele Bewerberinnen und Bewerber wie noch nie stehen am 9. Juni auf den Wahlzetteln im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Dabei stellt eine Partei allein ein Viertel davon.
Veröffentlicht:30.04.2024, 06:00

Artikel teilen:

In gut einem Monat, am 9. Juni, wird neben dem Europa-Parlament und den Gemeindevertretungen auch ein neuer Kreistag für die Mecklenburgische Seenplatte gewählt. Alle Parteien, Wählergemeinschaften und Einzelpersonen, die Interesse an einem Platz in diesem Gremium haben, sind nach Angaben von Kreiswahlleiterin Annabel Pragst auch zur Wahl zugelassen worden.

Zehn Parteien, drei Wählergruppen, vier Einzelbewerber

Nie zuvor war das Interesse an einem Mandat für den neuen Kreistag so groß. Nach Mitteilung der Kreiswahlleitung haben 10 Parteien, drei Wählergruppen und vier Einzelbewerber Wahlvorschläge eingereicht. Insgesamt stellen sich damit in der Mecklenburgischen Seenplatte 380 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl für einen der 77 Sitze im Kreistag. Dazu gehören einige, die bereits auf Landes- oder Bundesebene Mandate wahrnehmen.

Zur vorherigen Kreistagswahl im Jahr 2019 waren 10 Parteien, eine Wählergruppe, eine Einzelbewerberin und fünf Einzelbewerber angetreten. Insgesamt hatte es damals 350 Kandidatinnen und Kandidaten gegeben.

Auch Bundes- und Landtagsabgeordnete treten an

Mit 98 Bewerbern (2019: 90) liegt die CDU zahlenmäßig mit weitem Abstand an der Spitze. Zur Kandidatenliste gehören unter anderem der Landtagsabgeordnete und Kreistagspräsident Thomas Diener sowie der Landtagsabgeordnete Marc Reinhardt.

Mit 53 (57) Bewerberinnen und Bewerbern, darunter dem Bundesabgeordneten Johannes Arlt sowie den Landtagsabgeordneten Bernd Lange, Nadine Julitz, Dagmar Kaselitz und Andreas Butzki, bietet die SPD die zweitgrößte Liste auf. Es folgen die Grünen mit 49 (46) Bewerberinnen und Bewerbern, darunter der Landtagsabgeordneten Jutta Wegner, und die AfD mit 40 (22), darunter die Bundestagsabgeordneten Enrico Komning und Ulrike Schielke-Ziesing sowie der Landtagsabgeordnete Enrico Schult.

Die Linke hat deutlich weniger Kandidaten als 2019

Bei der FDP bewerben sich 38 (35) Männern und Frauen um ein Kreistagsmandat. Mit 35 Bewerberinnen und Bewerbern, darunter der Landtagsabgeordneten Elke-Annette Schmidt, treten für Die Linke deutlich weniger als vor vier Jahren (50) an. Das könnte mit einer gewachsenen Konkurrenz im linken politischen Lager zu tun haben, denn erstmals schmeißen auch 12 Kandidaten für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ihren Hut in den Ring.

Zu den weiteren Parteien, die um Stimmen werben, gehören auch die Freien Wähler mit 26 (25) Kandidatinnen und Kandidaten sowie erstmals „dieBasis“ mit 7 und die NPD-Nachfolgepartei HEIMAT mit 4. Die Piraten sind diesmal nicht im Bewerberfeld vertreten, ebenso wie die „Die Partei“, die 2004 von Redakteuren des Satiremagazins „Titanic“ gegründet wurde. Beide waren 2019 jeweils noch mit einem Kandidaten angetreten.

Altersspanne zwischen 18 Jahren und 82 Jahren

Zu den Wählergruppen, die sich am 9. Juni 2024 in Seenplatte um Stimmen bewerben, gehören die Windkraftgegner vom „Freien Horizont MSE“ mit 11 Kandidaten (9). Zudem stehen für die Neugründungen „Cannabis und Bürgerrechte“ sowie die Wählergemeinschaft Ländlicher Raum (WGLR) je zwei Kandidaten auf dem Wahlzettel.

Als Einzelbewerber buhlen André Sandmann, Norbert Böhs, Norbert Maischak sowie Phillip Scharping um Stimmen, allerdings treten nicht alle im gesamten Landkreis an.

Die Altersspanne der Kandidatinnen und Kandidaten am Wahltag liegt laut Kreiswahlleitung zwischen 18 Jahren und 82 Jahren.