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Jussi Adler-Olsen im Interview: Abschied von Sonderdezernat Q

Stand: 24.04.2024, 16:22 Uhr

Von: Sven Trautwein

Jussi Adler-Olsen, einer der renommiertesten Thriller-Schriftsteller Skandinaviens, schließt mit „Verraten“ seine erfolgreiche Serie. Im Gespräch enthüllt er, was als Nächstes kommt.

Der zehnte Band, „Verraten“, erschien parallel zum Start der Leipziger Buchmesse, die erfolgreich zu Ende ging. Jussi Adler-Olsen gehört zu den profiliertesten Thriller-Autoren Dänemarks. Seine Bücher wurden teilweise erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt, in zahlreiche Sprachen übersetzt und Netflix plant eine Neuauflage der Thriller. Im Jahr 2013 wurde die erste filmische Umsetzung der äußerst populären Buchserie von Jussi Adler-Olsen realisiert, mit Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares in den tragenden Rollen. Im Interview mit Ippen.Media verrät Jussi Adler-Olsen, wie ein Schreibtag aussieht und was nach „Verraten“ folgt.

Jussi Adler-Olsen: Familie an erster Stelle

Ist Carl Morck immer in Ihrem täglichen Leben präsent?

Ja, in der Tat – Carl ist in vielerlei Hinsicht auch ein Teil von mir. Ich habe mehrere meiner eigenen Eigenschaften in seine Persönlichkeit gesteckt. Er wird immer ein Teil von mir sein. Und Carl Mørck und das Sonderdezernat Q waren so viele Jahre lang zentral in meinem Leben. Wohin ich auch in meinem Zuhause schaue, sehe ich Dinge, die mich an die vielen wunderbaren Abenteuer erinnern, die sie mir beschert haben.

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War es ursprünglich geplant, zehn Bände für die Reihe zu schreiben?

Oh ja. Bevor ich den ersten Satz des ersten Romans geschrieben habe, hatte ich eine Zusammenfassung der gesamten Serie geschrieben. Ich wusste ungefähr, was jeder einzelne Roman als Hauptthema haben würde. Ich kannte auch die lange Geschichte recht gut und hatte eine gute Vorstellung davon, wie ich in jedem Roman Hinweise fallen lassen könnte. Was ich nicht wusste, war, ob die Leute weiterlesen und alle zehn Bände lesen würden. Ich bin unendlich dankbar, dass sie es getan haben.

Wie sieht ein typischer Schreibtag aus?

An meinen Arbeitstagen gibt es nichts Typisches. Es hängt alles davon ab, was sonst noch passiert. Und wenn meine Frau Pläne hat, organisiere ich mein Schreiben so, dass sie dazu passen. Zumindest in der Anfangsphase des Schreibens. Wenn es näher an den Termin herangeht, bin ich disziplinierter. Aber eines ist mir wichtig: dass alle Mails und sonstigen Angelegenheiten erledigt sind. Wenn das nicht der Fall ist, kann ich mich nicht aufs Schreiben konzentrieren.

Was kommt nach Sonderdezernat Q?

Jahrelang habe ich an einem internationalen Thriller gearbeitet, den ich gerne abschließen würde. Aber jetzt ist es an der Zeit, meine Familie an erste Stelle zu setzen. Und das ist nicht schwer, ich liebe es, Zeit mit meiner Frau zu verbringen, und wir haben jetzt zwei wunderbare Enkelkinder. Was für ein Privileg.

Welche Autoren haben Sie beeinflusst?

Ich liebe absurde Literatur wie Erlend Loe und Peter Bichsel. Die einzigen Bücher, die ich mehr als einmal gelesen habe, sind die der großen Autoren wie Steinbeck, Dickens und Meister wie Hugo und Dumas. Aber grundsätzlich bin ich immer neugierig darauf, mehr zu lernen – ich liebe es, herausgefordert zu werden.

Vielen Dank für das Interview.

Hier erfahren Sie mehr über Jussi Adler-Olsen. Wenn Sie wissen möchten, wie andere Autoren zum Schreiben kamen oder welche Ideen sie besonders beflügeln, finden Sie hier die Interviews mit Nele Neuhaus, Hubertus Borck, Johannes Groschupf oder der dänischen Krimi-Königin Katrine Engberg. Seine Thriller-Verfilmung zu „Erwartung“ gibt es in der ZDF-Mediathek.