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Noch einmal Ferien – Kritik

Georgia hat laut ärztlicher Diagnose nur noch drei Wochen zu leben. Um ihre letzten Tage angenehm zu verbringen, reist sie nach Europa und mischt in einem Edelhotel die High Society auf.

Noch einmal Ferien

Die Warenhausangestellte Georgia Byrd (Queen Latifah) erfährt, kurz nachdem sie ihrem Traummann Sean Matthews (LL Cool J) endlich näher gekommen ist, während einer Routineuntersuchung, dass sie an Krebs erkrankt ist. Nach Auskunft der Ärzte bleiben ihr nur noch drei Wochen zu leben.

Diese Ausgangssituation ist als Startpunkt einer Komödie eher ungewöhnlich. Doch Wayne Wangs neuer Film führt das Publikum bald aus Georgias tristem Alltag in New Orleans nach Europa in das exklusive Berghotel Pupp, wo die Todgeweihte ihre geringen Ersparnisse für all die Vergnügungen ausgibt, die ihr in ihrem bisherigen Leben verwehrt geblieben waren. Hier mischt sie dank ihrer herzlichen Direktheit die High Society auf. Und vielleicht ist ihre Lage doch nicht ganz aussichtslos...

Noch einmal Ferien (Last Holiday), das Remake eines britischen Films aus dem Jahr 1950 mit Alec Guiness, funktioniert zwar über weite Strecken als romantische Komödie recht gut, kann aber aufgrund seiner eigenen Unambitioniertheit nie ganz überzeugen. Regisseur Wayne Wang, der in den achtziger und neunziger Jahren mit Werken wie Eine Tasse Tee für die Liebe (Eat a Bowl of Tea, 1989) oder Töchter des Himmels (The Joy Luck Club, 1993) den multikulturellen Alltag Amerikas vielschichtig thematisierte, geht seit seinem Skandalfilm Macht der Begierde (The Center of the World, 2001), auf Nummer sicher.

Noch einmal Ferien

Zwar ist die Geschichte einer afroamerikanischen Angestellten inmitten europäischer und amerikanischer Millionäre an sich durchaus interessant. Wayne Wang nutzt diesen Plot jedoch nicht für eine produktive Diskussion der unterschiedlichen kulturellen Milieus. Stattdessen enthält der Film jede Menge rassistischer und sexistischer Klischees, die in diesem Fall nicht Afroamerikaner oder Frauen treffen, sondern Inder und Homosexuelle.

Nicht nur einige diesbezügliche Witze sind äußerst ärgerlich, das Hauptproblem des Films ist sein Mangel an Originalität, der auch vom unbestreitbaren Charisma der Hauptdarstellerin nicht verdeckt werden kann. Nicht nur ist die Handlung etwas zu sehr vorhersehbar, auch auf der Ebene der filmischen Mittel geht Wayne Wang kein Risiko ein. Als Beispiel kann der Soundtrack dienen: wenn Georgia und Sean sich verlieben, erklingt Marvin Gayes „Let’s get it On“, Georgias Kaufrausch in einer Luxusboutique wird begleitet von Gwen Stefanis Version von „Rich Girl“. Die Musik wird rein illustrativ gebraucht und selbst die Auswahl der Titel lässt jegliche Inspiration vermissen. Alles ist genau wie immer und das ist am Ende doch etwas zu wenig.

Trailer zu „Noch einmal Ferien“


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