"Ich wurde zu einer Selbstparodie": Chris Hemsworth bereut "Thor: Love and Thunder"

"Ich wurde zu einer Selbstparodie": Chris Hemsworth bereut Thor: Love and Thunder

Unter den sechs Original-Avengers hat Chris Hemsworths Thor eine Sonderstellung. Er ist der Einzige von ihnen, der in keinem anderen Marvel-Film außerhalb der seiner eigenen Solo-Abenteuer und der Avengers-Filme aufgetreten ist. Er ist auch der einzige Avenger, der bereits vier eigene Filme bekommen hat. An den Kinokassen waren alle vier Filme erfolgreich. In Deutschland hat jeder Thor-Film tatsächlich mehr Kinotickets verkauft als der vorige. Die Reaktionen der durchschnittlichen Zuschauer, der eingefleischten Marvel-Fans und der Kritiker auf die Filme gehen jedoch stark auseinander. Während die meisten Kenneth Branaghs ersten Film zumindest solide fanden, waren die Kritiken zu Thor – The Dark Kingdom sehr gemischt. Weder Hemsworth noch Co-Star Natalie Portman waren mit dem Franchise und ihren Charakteren zu dem Zeitpuntkt zufrieden. Portman lehnte daraufhin die Rückkehr im nächsten Film ab.

Dann kam Taika Waititi. Der exzentrische Neuseeländer übernahm die Regie des dritten Thor-Films und entfernte sich entschieden vom bierernsten Ton der beiden Vorgänger. Obwohl gleich mehrere Charaktere darin sterben, war Thor – Tag der Entscheidung albern, bunt und schrill. Der Film demontierte Thor, wie die Zuschauer ihn bislang kannten, und zogen den Asgardier. Aus dem stoischen Kämpfer wurde zuweilen eine Witzfigur. Der Ansatz hat viele Fans vor den Kopf gestoßen und polarisiert, die Massen und die Kritiker liebten jedoch den Film, der zum überwältigenden Kassenerfolg wurde.

Waititi kehrte für Thor: Love and Thunder zurück. Weil der dritte Film so gut ankam, konnte Portman überzeugt werden, im vierten Teil zurückzukehren, um als Lady Thor selbst Mjölnir zu schwingen. Doch mit Love and Thunder überspannte Waititi den Bogen. Was bei Tag der Entscheidung noch gelobt wurde, war in Love and Thunder zu viel des Guten. Tragische Themen wie Krebs vermischten sich mit extremen Albernheiten wie schreiende Ziegen oder ein lüsterner Zeus. Waititi hat sehr viel in weniger als zwei Stunden Laufzeit gepackt. Manches funktionierte super, Anderes gar nicht und die perfekte Balance des Vorgängers konnte er nicht mehr erreichen.

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Nicht nur viele Fans des dritten Films waren vom vierten enttäuscht, sondern Hemsworth selbst auch. Thor – Tag der Entscheidung belebte seine Begeisterung für den Charakter wieder, Love and Thunder verpasste ihr jedoch einen Dämpfer. In einem Interview letztes Jahr räumte er ein, dass der Film viel zu albern gewesen sei und er es zu spät bemerkt habe, weil er einfach so viel Spaß beim Dreh hatte.

Ein Jahr später hat er diese Meinung immer noch nicht geändert. In einem Profil der Zeitschrift Vanity Fair gab der Australier zu, dass er bedauere, was aus dem Film geworden ist, und es sich immer noch nicht verzeihen könne, dass er es zugelassen habe. Er erklärte: (aus dem Englischen)

Ich habe mich in die Improvisation und die ganze Verrücktheit hineingesteigert und wurde zu einer Selbstparodie. Ich habe die perfekte Landung nicht hinbekommen.

Hemsworth fügte hinzu, dass er denke, dass er dem Publikum einen weiteren Film schulde, um den Fehltritt wiedergutzumachen und dem Charakter einen würdigen Abgang zu ermöglichen. In früheren Interviews sprach Hemsworth davon, dass er lediglich zur Rolle zurückkehren würde, wenn sie ihn vor eine neue schauspielerische Herausforderung stellen würde. Er möchte nicht wieder dasselbe spielen. Ob Thor noch einen letzten eigenen Film bekommen wird oder ob es das nächste Wiedersehen mit Hemsworths Thor in einem der kommenden Avengers-Filme geben wird, ist noch nicht bekannt. Fest steht, dass Waititi keine weiteren Thor-Filme inszenieren wird. Das hat er mit Verweis auf die zahlreichen weiteren Projekte, an denen er arbeitet, bereits bestätigt.

Wie fandet Ihr Thor: Love and Thunder?

Quelle: Vanity Fair

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