The Forest (2016)

Mit seinem Deb�tfilm "The Forest" verfolgt Jason Zada einen vielversprechenden Ansatz. Die erste gute Idee besteht darin, anstatt in einem US-Film J-Horror zu recyceln, eine amerikanische Protagonistin ins geheimnisvolle Japan zu schicken. Dabei wurde mit der interessanten Nathalie Dormer ("Game of Thrones") eine Protagonistin gefunden, welche gen�gend Charisma und zugleich Zerbrechlichkeit besitzt, um die schwierige Doppelrolle der Zwillingsschwestern Sara und Jess mit Bravour auszuf�llen. Eine originelle Idee ist es zudem Elemente des klassischen japanischen Geisterhorrors mit Ankl�ngen an den Psychothriller westlicher Tradition miteinander zu verkn�pfen.

Ein weiterer - und im wahrsten Sinne des Wortes phantastischer - Hauptdarsteller ist zudem der real existierende Selbstmordwald Aokigahara am Fu�e des majest�tischen Fuji. Dieser bietet mit seiner �ppigen Vegetation mit m�chtigen Farnen und den hoch aufragenden Baumkronen ein sehr atmosph�risches Setting f�r die Geschichte. Da der Aokigahara auch in der Realit�t als "Selbstm�rderwald" bekannt ist, fragt man sich , weshalb erst jetzt jemand auf die Idee gekommen ist diese Tatsache filmisch zu verwerten.

"The Forest" �berrascht mit einigen Bildern von gro�er Sch�nheit und gef�llt mit der fast durchgehend gelungen Erzeugung einer mystischen Atmosph�re. Besonders stark ist der Horror-Thriller immer dann, wenn man sich als Zuschauer selbst nicht mehr so sicher ist, was jetzt m�glicherweise Einbildung und was Realit�t ist und wer welches Spiel spielt. Doch leider sch�pft "The Forest" das vorhandene Potential nicht vollkommen aus. Anstatt sein kluges Konzept voll auszureizen, bewegt sich das Drehbuch zu "The Forest" viel zu oft auf ausgetretenen Genre-Pfaden und schreckt nicht einmal vor billigen Jump-Scares zur�ck. Am Ende bleiben ein solider Gesamteindruck und das Gef�hl zur�ck, dass hier mit noch mehr Mut und Konsequenz ein noch deutlicher besserer Film m�glich gewesen w�re.

Fazit: "The Forest" punktet mit einer guten Grundidee, viel Atmosph�re und einer interessanten Protagonistin, wandelt jedoch zu oft auf ausgetretenen Genre-Pfaden.