8 Mai 2024

Keystone-SDA – Morgenlage – 08. Mai 2024

Guten Morgen! Das Keystone-SDA-Newsdesk wünscht einen guten Start in den Tag. Verantwortliche Redaktorin: Simone Frey (Telefon 058 909 50 50)

USA: Der offizielle Beginn des Gerichtsprozesses gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump in der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Der bisher geplante Prozessbeginn am 20. Mai sei aufgehoben, kündigte die zuständige Richterin Aileen Cannon in einem Schreiben an. Grund dafür seien offene Rechtsfragen. Damit gilt als unwahrscheinlich, dass der Prozess vor der Präsidentenwahl im November beginnt. Die Entscheidung ist ein Erfolg für den Republikaner, da dieser versucht, einen möglichen Prozessbeginn so weit wie möglich hinauszuzögern.

NAHOST: Israels Armee ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant bereit, im Falle eines Abkommens über die Freilassung von Geiseln bei der Offensive in Rafah Kompromisse einzugehen. Die Hamas hat nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu versucht, mit der Zustimmung zu einem neuen Verhandlungsvorschlag die israelische Offensive in Rafah zu torpedieren. „Dies ist nicht geschehen“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft. Die US-Regierung setzt nach Gesprächen mit Vertretern Israels darauf, dass es sich beim Vorrücken der Armee auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen um einen „begrenzten“ Einsatz handelt.

DEUTSCHLAND I: Militante Islamisten versuchen nach Erkenntnissen von Sicherheitsbehörden, vor der Fussball-Europameisterschaft in Deutschland Unruhe zu schüren. Aufrufe zu terroristischer Gewalt, die der IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) kürzlich veröffentlicht hatte, seien „Teil der fortgesetzten Propagandakampagne, die Unruhe schüren und Einzeltäter triggern soll“, hiess es laut der deutschen Nachrichtenagentur DPA aus Sicherheitskreisen. Die Gruppe hatte auf einem ihrer Kanäle zuvor ein Bild in Videospiel-Optik veröffentlicht, das einen Mann in einem Stadion mit einer automatischen Waffe zeigt.

DEUTSCHLAND II: Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) ist angegriffen und dabei leicht verletzt worden. Ein Mann attackierte sie nach Angaben der Berliner Polizei von hinten mit einem Beutel, der einen harten Inhalt enthielt. Die SPD-Politikerin habe sich kurzzeitig zur ambulanten Behandlung der Kopf- und Nackenschmerzen in ein Krankenhaus begeben. Zudem erklärte die Polizei Sachsen, eine Grünen-Politikerin sei in der sächsischen Landeshauptstadt bedroht und bespuckt worden.

INDIEN: In Indien ist ein Wahllokal für nur einen einzigen Wähler in einem abgelegenen Ort bereitgestellt worden. Die Wahlhelfer des bevölkerungsreichsten Lands der Welt seien ganze zwei Tage durch den Wald im Bundesstaat Gujarat gereist, um den Mann zu erreichen, der sich dort um einen Tempel kümmert, berichtete der Fernsehsender „India TV“. Indiens Wahlkommission teilte auf der Plattform X (früher Twitter) ein Bild von dem Hindu-Priester Mahant Haridas Udaseen. In Indien, dem bevölkerungsreichsten Land der Welt, findet derzeit die Parlamentswahl statt, die ganze sechs Wochen dauert.

SOZIALE MEDIEN: Tiktok zieht vor Gericht gegen das US-Gesetz, das einen Eigentümerwechsel bei der populären Kurzvideo-App erzwingen soll. Es verstosse gegen die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit, argumentiert die Firma in der eingereichten Klage. Die Tiktok-Mutterfirma Bytedance aus China hat laut dem Gesetz rund ein Jahr Zeit, sich von Tiktok zu trennen, bevor die App aus App-Stores in den USA verbannt wird. Zur Begründung wird auf das Risiko verwiesen, dass China sich Zugriff auf Daten von Amerikanern verschaffen und politischen Einfluss ausüben könne.

MUSIK: Kroatien hat sich beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in Malmö mit einem explosiven Auftritt neben neun weiteren Ländern ein Final-Ticket gesichert. Der kroatische Favorit Baby Lasagna erfüllte damit die Erwartungen. Aus den 15 Ländern ohne festes Ticket sicherte sich auch Irland ein den Auftritt beim ESC-Finale Die irische Show erinnerte auch dank sehr extravaganten Kostümen, Fangzähnen und einer Prise Gruselfaktor an einen Exorzismus. Beim Final am Samstag, 11. Mai, mit dabei sind auch die Ukraine sowie Serbien, Portugal, Slowenien, Litauen, Finnland, Zypern und Luxemburg.

ÜBERSCHWEMMUNG: Bei den schweren Überschwemmungen im Süden Brasiliens ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 90 gestiegen. Zudem gebe es 361 Verletzte und mehr als 100 Vermisste, berichteten übereinstimmend mehrere Medien unter Berufung auf den Zivilschutz des südamerikanischen Landes. Von dem Hochwasser seien mehr als 1,3 Millionen Menschen in 388 Ortschaften des Bundesstaates Rio Grande do Sul betroffen. Internet- und Telefonverbindungen seien weiterhin in Dutzenden Gemeinden blockiert, zudem seien viele Anschlüsse ohne Strom und Menschen ohne Wasser.

TODESFALL: Der britische Schauspieler Ian Gelder ist tot. Das bestätigte sein Management auf Anfrage der deutschen Nachrichtenagentur DPA in London. Demnach starb Gelder bereits am Montag im Alter von 74 Jahren. Gelder war vor allem für seine Rolle als Kevan Lannister in der Fantasy-Serie Game of Thrones bekannt. „Er war ein bewundernswerter Mensch, ein grossartiger Schauspieler und wird von seinen Kollegen und allen, die ihn liebten, schmerzlich vermisst werden“, hiess es in der Mitteilung seines Managements.

FUSSBALL: Borussia Dortmund steht zum dritten Mal im Final der Champions League. Die Mannschaft des Schweizer Goalies Gregor Kobel gewann nach dem Hinspiel auch das Rückspiel bei Paris Saint-Germain 1:0. Kobel schaffte mit dem Finaleinzug Historisches. Gregor Kobel blieb zum sechsten Mal im laufenden Wettbewerb ohne Gegentor – und avanciert damit zum ersten Schweizer Torhüter in einem Champions-League-Final. Mats Hummels verwertete in der 50. Minute einen Corner mit dem Kopf zum zweiten 1:0-Sieg über PSG innert einer Woche.

SCHWEIZ-EU: Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat wieder an einem innenpolitischen Treffen zu den Verhandlungen mit der EU teilgenommen. Ziel des Treffens vom Montag war es, eine gemeinsame Basis zu finden, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ von involvierten Personen erfuhr. Aufgrund einer Unzufriedenheit habe der SGB damit gedroht, die innenpolitischen Gespräche zu boykottieren. Beim Treffen sei es daher weniger darum gegangen, inhaltliche Fortschritte zu erzielen. Die Sozialpartner waren vom Europaausschuss des Bundesrates, zu dem Ignazio Cassis, Guy Parmelin und Beat Jans gehören, zum Gespräch hinter verschlossenen Türen eingeladen. („Neue Zürcher Zeitung“)

GASTRONOMIE: Die Kundschaft hat Schweizer Restaurants auf Onlineplattformen zunehmend negativ bewertet. Ein Grund dafür sei ein Trend zur Polarisierung, heutzutage würden entweder fünf Sterne oder direkt nur ein Stern vergeben, sagte der Geschäftsführer von Respondintelligent, Alexander Zaugg, zu Tamedia. Das Unternehmen wertete rund 164’000 Bewertungen von 2051 Schweizer Restaurants im Jahr 2023 aus. Die meisten 1-Stern-Bewertungen lagen demnach am Service oder am Preis. Kritisierte die Kundschaft das Essen, führte dies nicht direkt zur schlechtesten Bewertung, wie Tamedia schrieb. („Basler Zeitung“ / „Der Bund“ / „Tages-Anzeiger“)

NAHRUNGSMITTEL I: Die Menge an Schweizer Butter ist im vergangenen Jahr gestiegen. Ende März lagen 5748 Tonnen gefrorene Butter auf Lager, gegenüber 2997 Tonnen ein Jahr zuvor, wie „La Liberté“ mit Bezug auf die Branchenorganisation Butter schrieb. Die Zunahme sei auf den Rückgang der Käseverkäufe zurückzuführen. Die Milch, die nicht für Käse verwendet werde, werde zu Butter oder Milchpulver verarbeitet. Sollten die Lagerbestände nicht sinken, müsste die Schweiz Butter exportieren. Das käme die Produzenten teuer zu stehen, schrieb die Zeitung. („La Liberté“)

NAHRUNGSMITTEL II: Der Preis für Kaffee dürfte nach Prognose der Schweizer Röstergilde weiter ansteigen. Je nach Zusammensetzung dürfte eine Kaffeemischung bis zu 75 Prozent mehr kosten als noch vor drei Jahren, zitierte CH Media aus dem Marktbericht der Röstergilde. Der Preis für Robusta-Kaffeebohnen erreichte ein 45-Jahre-Hoch, wie die Zeitung mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Bloomberg schrieb. Das Preishoch liege an der „unschönen Seite der Welt des Kaffees“, schrieb CH Media. Für die Produktion würden massiv Wälder abgeholzt und Landwirte oft nur zu Armutslöhnen bezahlt. Hinzu käme der Klimawandel. Etwa die Hälfte der Flächen, die heute für den Anbau am besten geeignet sind, werde bis 2050 nicht mehr verwendbar sein. („Aargauer Zeitung“ / „Luzerner Zeitung“ / „St. Galler Tagblatt“)

MUSIKPREIS: Am Mittwochabend werden im Hallenstadion Zürich die Swiss Music Awards verliehen. Mit drei Nominationen hat der Rapper EAZ gute Chancen, einen Betonklotz mit nach Hause zu nehmen. Nominiert sind auch die Musiker Göla und Baschi, die beide schon mehrmals nominiert waren, aber bislang leer ausgingen. Preise gibt es in Kategorien wie Best Female Act oder Best Group zu gewinnen. Neu in diesem Jahr sind die Kategorien Best Streaming Artist und Most Rising Artist Social Media. Die Swiss Music Awards finden zum 17. Mal statt.

WIRTSCHAFT: Am Tag vor Auffahrt klingt die Berichtssaison allmählich ab. Das hiesige Programm hält einzig den Jahresabschluss des Stromzählerproduzenten Landis+Gyr bereit sowie ein Update zum Geschäftsverlauf beim Luftfahrtzulieferer Montana Aerospace. Marktbewegende Konjunkturdaten sind nicht auf dem Programm – Geldpolitisch liegt der Fokus daher bereits auf dem Donnerstag mit der Zinsentscheidung der Bank of England.

NORDMAZEDONIEN: Rund 1,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Nordmazedonien sind am Mittwoch dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen und in einer Stichwahl das neue Staatsoberhaupt zu bestimmen. Umfragen zufolge könnte es zu einem Machtwechsel kommen. Die nationalistische Oppositionspartei VMRO-DPMNE dürfte demnach die Parlamentswahl gewinnen und die nächste Regierungskoalition anführen.

CHINA/SERBIEN: Chinas Präsident Xi Jinping führt an diesem Mittwoch Gespräche in Serbien. Auf dem Programm stehen Begegnungen mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic sowie auf Delegationsebene, teilte die serbische Präsidentschaftskanzlei mit. Unter anderem sollen den Angaben zufolge 30 zwischenstaatliche Abkommen unterzeichnet werden. Nach seinem Besuch in Frankreich wurde Xi am Dienstagabend in Belgrad erwartet. Serbien pflegt freundschaftliche Beziehungen zu Peking.

DEUTSCHLAND: Das EU-Gericht entscheidet am Mittwoch (9.30 Uhr) in Luxemburg über die Rechtmässigkeit einer millionenschweren Finanzspritze der deutschen Bundesregierung für die Fluggesellschaft Condor. Mit der sogenannten Umstrukturierungsbeihilfe wollte Deutschland den Ferienflieger in Form von zwei Abschreibungen in Höhe von 90 und 20,2 Millionen Euro unterstützen, die Teil des im Oktober 2019 gestarteten Restrukturierungsplans von 321,2 Millionen Euro sind.

FUSSBALL: Für Bayern München geht es im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals bei Real Madrid am Mittwochabend um einen versöhnlichen Ausgang einer bislang missratenen Saison. Um in den Final vom 1. Juni in London einzuziehen, benötigt der entthronte deutsche Meister im Bernabéu einen Sieg, spätestens im Penaltyschiessen. Im Hinspiel in München haben sich die beiden Mannschaften 2:2 getrennt.

OLYMPISCHE SPIELE: Das olympische Feuer soll am Mittwoch in Frankreich ankommen. Die Flamme wird den Plänen zufolge an Bord des französischen Dreimasters „Belem“ nach Marseille gebracht und von dort quer durch das Austragungsland der diesjährigen Olympischen Spiele reisen. Stationen des Fackellaufs sind unter anderem die Erinnerungsstätten der beiden Weltkriege in Verdun und der Normandie, das Schloss von Versailles, die Höhle von Lascaux und die Schlösser im Loire-Tal. Auch die französischen Überseegebiete werden bereist, bevor das Feuer die Hauptstadt erreicht.

HEUTE:

– VOR 25 JAHREN (1999) … starb der britische Schauspieler Dirk Bogarde („Tod in Venedig“). *28.3.1921

… starb der kanadische Pianist Marek Jablonski. (*5.11.1939)

– VOR 30 JAHREN (1994) … starb der US-Schauspieler George Peppard, der die Hauptrolle in „Frühstück bei Tiffany“ und in der 1980er-Jahre-Serie „Das A-Team“ spielte (*1.10.1928)

– VOR 80 JAHREN (1944) … wurde der britische Rockmusiker Gary Glitter („Rock ’n‘ Roll Part I & II) geboren (nach anderen Angaben am 8. Mai 1940). 2006-2008 war er wegen Kindesmissbrauchs in Vietnam inhaftiert.

– VOR 85 JAHREN (1939) … wurde der Schweizer Komponist, Organist, Chorleiter und Cembalist Hans Eugen Frischknecht geboren.

MORGEN:

– VOR EINEM JAHR (2023) … wiesen die Verantwortlichen des Bündner Bergdorfs Brienz die Einwohnerinnen und Einwohner wegen Felssturzgefahr zu einer Evakuierung an. Diese hatten gut drei Tage Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.

… wurde der ehemalige US-Präsident Donald Trump wegen eines sexuellen Übergriffs auf die Klägerin E. Jean Carroll Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus zur Zahlung einer Entschädigung in Millionenhöhe verurteilt. Das entschied eine Geschworenenjury in New York. Der Vorwurf der Vergewaltigung wurde abgewiesen.

– VOR 5 JAHREN (2019) … starb der britische Komiker Freddie Starr (*9.1.1943). Er vermochte seine Bekanntheit beträchtlich zu steigern, als das Boulevardblatt The Sun trotz Starrs Dementis (aber mit Einverständnis seines PR-Beraters) 1986 die Schlagzeile textete: „Freddie Starr ate my Hamster“.

– VOR 20 JAHREN (2004) … wurden der tschetschenische Präsident Achmat Kadyrow und sechs weitere Personen bei einem Attentat in Grosny getötet. Rebellenführer Schamil Bassajew bekannte sich zur Tat.

– VOR 30 JAHREN (1994) … wurde Nelson Mandela von der ersten demokratischen Volksvertretung Südafrikas zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt.

… übernahm US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld persönlich die Verantwortung für die Misshandlung von Gefangenen in Irak und sprach seine „aufrichtige Entschuldigung“ aus.

– VOR 65 JAHREN (1959) … wurde der deutsche Schauspieler Ulrich Matthes („Der Untergang“) geboren.

– VOR 75 JAHREN (1949) … trat in Monaco Rainier III. an die Spitze des Fürstentums. (*31.5.1923, †6.4.2005)

… wurde der US-Popsänger Billy Joel („Piano Man“, „Uptown Girl“) geboren.

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