There is no Place Like Home - Nichts wie weg aus Ocean City

Imogene wollte immer weg aus ihrem Heimatkaff in New Jersey. New York ist ihr Traum. Tatsächlich konnte sie dort mit ihrem Debüt als Bühnenautorin für Furore sorgen und ein Jet Set Leben führen. Das ist aber Jahre her. Inzwischen hat die Mittdreißigerin nicht nur ihr Stipendium verschleudert, sondern ist auch ihren vorzeigbaren Freund los. Schreib- und Lebenskrise führen sie wider Willen zurück nach Ocean City. Dort nervt sie die exzentrische spielsüchtige Mutter Zelda, die nicht nur Imogenes Kinderzimmer an einen jungen Hallodri vermietet hat, sondern ihr Bett auch mit dem ominösen George Bush, genannt „der Bush“, teilt, der sich als Geheimagent ausgibt. Allein mit ihrem geistig zurückgebliebenen Bruder Ralph verbindet Imogene ein inniges Verhältnis. Mit ihrer chaotischen Art wirbelt Imogene die Patchworkfamilie durcheinander, entdeckt den tot geglaubten Vater wieder und findet schließlich doch noch zu ihren Familienwurzeln zurück.

Der Tonfall der Komödie des New Yorker Regie-Duos ist neurotisch überdreht, findet aber die richtige Balance zwischen Überzeichnung, Ironie und menschlicher Wärme. Die Schauspieler sind durchweg in Bestlaune, allen voran Annette Bening, die es schafft, der zunächst herzlos erscheinenden Exzentrikerin Zelda menschliche Tiefe zu geben. Die Komödie beschwört einmal mehr den Zusammenhalt und die innerfamiliäre Aussöhnung auf eine angenehm unkonventionelle Art. Die Regisseure konnten bislang mit dem Oscar nominierten Dokumentarfilm „American Splendor“ auf sich aufmerksam machen, zuletzt lief ihr Film „Nanny Diaries“ bei uns im Kino. Ihr neues Feelgood Movie, das keinen Kinostart in Deutschland hatte, erfüllt seinen Unterhaltungszweck.

DVD-Bildformat:1:1,78; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Trailer

Christiane Radeke