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Eugen Schiffer - ein (eigenwilliges) Leben für den Liberalismus

Eugen Schiffer - ein (eigenwilliges) Leben für den Liberalismus

Veranstalter
Friedrich-Naumann-Stiftung Büro Berlin Brandenburg Hauptstadtbüro Reinhardtstr. 14-16 10117 Berlin
Veranstaltungsort
Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Oranienburger Str. 28/30, 10117 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.09.2004 - 09.09.2004
Deadline
07.09.2004
Website
Von
Jeannette Hassenmeier

Ein (eigenwilliges) Leben für den Liberalismus - Zum 50. Todestag von Eugen Schiffer

„Ein Leben für den Liberalismus“ nannte er seine Erinnerungen. Es war ein eigenwilliges, ja ungewöhnliches Leben. Eugen Schiffer (14.2.1860 – 5.9.1954) stammt aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Breslau und ließ sich 1896 taufen. Der Jurist begann seinen politischen Weg 1903 als nationalliberales Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und 1911, als Reichstagsabgeordneter, wurde er Staatssekretär im Reichsschatzamt. Nach der Novemberrevolution 1918 schloss er sich der Deutschen Demokratischen Partei an und wurde 1919 ihr Fraktionsvorsitzender in der Weimarer Nationalversammlung. Später war er Finanzminister, Justizminister und Vizekanzler. In breiten Kreisen wurde er bekannt durch seinen Widerstand als Vizekanzler gegen die rechten Kapp-Putschisten 1920.

Als entschiedener Nazigegner überlebte der über 80-jährige die NS-Diktatur im Jüdischen Krankenhaus Berlin. Nach Kriegsende war er Mitbegründer der LDP, von 1945 – 1948 Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Justiz in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), von 1949 – 1950 Abgeordneter der DDR-Volkskammer und Vorsitzender ihres Verfassungsausschusses. Mit seinem Namen sind Initiativen zur deutschen Einheit verbunden. Sein Lebensziel war seit der Weimarer Republik die Reform der deutschen Justiz. „Der Rechtsstaat ist der feste Boden unter den Füßen, den wir niemals aufgeben dürfen“, schrieb er. Schiffer bekannte sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit zur Zusammenarbeit der Parteien in der SBZ, „um der Not der Zeit Herr zu werden“. Er erklärte aber im Dezember 1949 “loyale Opposition treiben zu wollen“.

Wolfgang Glaeser
Büro Berlin-Brandenburg

Programm

Die Friedrich-Naumann-Stiftung und die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum laden Sie, Ihre Freunde und Bekannten herzlich ein zur Veranstaltung

Ein (eigenwilliges) Leben für den Liberalismus

Zum 50. Todestag von Eugen Schiffer - Liberaler Justizminister in der Weimarer Republik und Chef der Justizverwaltung in der SBZ

Donnerstag, 9. September 2004

Beginn: 19.30 Uhr

Dr. Hermann Simon, Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Eröffnung

Prof. Dr. Thilo Ramm, emeritierter Professor für Bürgerliches Recht an der Fernuniversität Hagen
Eugen Schiffer wollte die Reform der deutschen Justiz

Dr. Jürgen Frölich, Stellvertretender Leiter des Archivs des Liberalismus, Gummersbach
Eugen Schiffer – Vom nationalliberalen Reichstagsabgeordneten der Kaiserzeit zum LDP-Volkskammerabgeordneten

u.A.w.g. per Post, Email oder Fax bis 7. September 2004

Kontakt

Friedrich-Naumann-Stiftung
Büro Berlin Brandenburg
Hauptstadtbüro
Jeannette Hassenmeier
Reinhardtstr. 14-16
10117 Berlin

E-Mail:
jeannette.hassenmeier@fnst.org

www.fnst.de
Redaktion
Veröffentlicht am
20.08.2004
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung