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„Bösartig und falsch“ – Walter Kohl kritisiert Buch von Ex-„Bild“-Chef Diekmann

Walter Kohl, 59, ist selbst Buchautor Walter Kohl, 59, ist selbst Buchautor
Walter Kohl, 59, ist selbst Buchautor
Quelle: picture alliance/dpa
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In seinen Memoiren schreibt Ex-„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann auch über die Familie Kohl und die zweite Ehefrau des Altkanzlers, Maike Kohl-Richter. Helmut Kohls Sohn Walter bemängelt nun Indiskretionen und Unwahrheiten im Buch.

Im Streit um ein Buchkapitel über den verstorbenen Altbundeskanzler Helmut Kohl erhebt dessen Sohn, Walter Kohl, schwere Vorwürfe gegen den früheren Chef von „Bild“, Kai Diekmann.

Diekmanns Text (Buchtitel: „Ich war Bild“) enthalte „zynische und unwahre“ Unterstellungen und sei eine „tendenziöse, unvollständige und einseitige Darstellung unserer Familiengeschichte“, sagt Kohl im Interview mit dem „Spiegel“. Offenbar wolle sich Diekmann „auf Kosten unserer Familie bereichern“, so Kohl. „Die Methode Diekmann funktioniert nach dem Prinzip: sich im Privatleben anderer einnisten, Unruhe stiften, Skandale produzieren.“

Auslöser des Streits sind Diekmanns kürzlich erschienene Memoiren, in denen er wiederum schwere Vorwürfe gegen Walter Kohl erhebt. Diesem sei es immer nur ums Geld gegangen. Unter anderem habe er von umfangreichen Schenkungen seiner Eltern profitiert.

Millionen für Maike Kohl-Richter?

Diekmanns Vorwurf, der Sohn habe vor allem finanzielle Interessen verfolgt, bezeichnet Walter Kohl im als „bösartig und falsch“. Zur Wahrheit gehöre, dass die zweite Frau seines Vaters, Maike Kohl-Richter, eine wesentlich höhere Summe bekommen habe: „Maike Kohl-Richter erhielt später ein Vielfaches an Schenkungen und Zahlungen von meinem Vater, schätzungsweise mehr als fünf Millionen Euro.“

Stand am Tag nach dem Tod von Helmut Kohl (16. Juni 2017) am Wohnhaus seines Vaters vor verschlossener Tür: Walter Kohl
Stand am Tag nach dem Tod von Helmut Kohl (16. Juni 2017) am Wohnhaus seines Vaters vor verschlossener Tür: Walter Kohl
Quelle: picture alliance / Boris Roessler

Diekmann, ein Trauzeuge des Paares, der als enger Vertrauter der Witwe des Altkanzlers gilt, habe „sich zum Sprachrohr und Handlanger von Maike Kohl-Richter bei ihrer Privatfehde gegen uns“ gemacht, so Walter Kohl.

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Wörtlich sagt Walter Kohl dem „Spiegel“: „Er (Diekmann, d. Red.) macht sich zum Sprachrohr und Handlanger von Maike Kohl-Richter bei ihrer Privatfehde gegen uns. Er scheint einen ausgeprägten Profilierungsdrang zu haben, wie schon auf den Trauerfeiern für meinen Vater zu beobachten war. Nun will er sich durch die Vermarktung seines Buchs offenbar auch finanziell auf Kosten unserer Familie bereichern.“

Auch dass Diekmann Details vom Abschied des Sohnes am Totenbett ihres Vaters veröffentlicht hat, prangert der 59-Jährige als Indiskretion und Geschmacklosigkeit an. Gleichzeitig wirft Walter Kohl dem langjährigen „Bild“-Chefredakteur auch unprofessionelles Verhalten vor. „Weder er noch sein Verlag haben mit unserer Familie gesprochen“, so Kohl. Walter Kohl arbeitet als Unternehmensberater und Autor („Welche Zukunft wollen wir? Mein Plädoyer für eine Politik von Morgen“, 2020), er ist der ältere der beiden Söhnen von Helmut Kohl und dessen erster Ehefrau Hannelore.

krott

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