Mobbing, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Mobbings · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Mob-bing
Wortbildung
mit ›Mobbing‹ als Erstglied:
Mobbingopfer
·
mit ›Mobbing‹ als Letztglied:
Cybermobbing
ZDL-Vollartikel
Bedeutung
das dauerhafte Schikanieren, Quälen, Ausgrenzen einer einzelnen Person, meist durch eine Gruppe anderer Personen, typischerweise im schulischen oder beruflichen Umfeld
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: gezieltes, systematisches, regelrechtes, monatelanges Mobbing; fieses, übles, physisches Mobbing
als Akkusativobjekt: Mobbing betreiben, erleben, aushalten
in Koordination: Mobbing und Belästigungen, Bossing, Burnout, Schikanen, Stress
in Präpositionalgruppe/-objekt: Opfer, Folgen, Formen, Fälle von, Nährboden für Mobbing
Beispiele:
Digitales Mobbing ist ein großes Thema, betroffene Jugendliche erzählen ihren Eltern aber nicht freiwillig davon. [Bild am Sonntag, 17.06.2012]
Mobbing ist ein aggressiver Akt und bedeutet, dass ein Schüler […] über einen längeren Zeitraum von Mitschülern belästigt, schikaniert oder ausgegrenzt wird. [Die Zeit, 07.06.2010]
Sie hat immer wieder mit Opfern sexuellen Mobbings zu tun. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.2003]
Mobbing – Psychoterror am Arbeitsplatz: Mobbing ist ein ernstes Problem von zunehmend mehr Menschen, es vergiftet das Betriebsklima, beeinträchtigt die Zufriedenheit, Gesundheit und nicht zuletzt die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer. [Süddeutsche Zeitung, 28.05.2001]
Was würden Sie tun, wenn es in Ihrem Team zu Konflikten, Mobbing und anderen Problemen käme? [Kellner, Hedwig: Das geheime Wissen der Personalchefs. Frankfurt a. M.: Eichborn 1998, S. 65]
»Mobbing«, definiert der Stockholmer Psychiater und Arbeitspsychologe Heinz Leymann, »ist eine feindliche und unethische Kommunikation, die systematisch gegen ein Individuum gerichtet wird.« [Der Spiegel, 27.07.1992]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mobbing · mobben
Mobbing n. ‘ungerechtfertigtes, belästigendes Gruppenverhalten gegenüber einem Mitglied, vorsätzliche Verletzung der Persönlichkeit, Psychoterror’, gelehrte Bildung (20. Jh.) im Anschluß an die Partizipialform engl. mobbed ‘bedrängt, belästigt’ (zu einem nur wenig bezeugten engl. to mob ‘sich zusammenrotten, anpöbeln’; zu dessen Herkuft s. Mob). Mit dem Ausdruck Hassen bezeichnete der Verhaltensforscher K. Lorenz die erfolgreichen Angriffe einer Gruppe von Gänsen auf den dem Einzelindividuum überlegenen Fuchs. Vom schwedischen Arzt P. P. Heinemann wird der Begriff mit engl. mobbing wiedergegeben (im Engl. dafür bullying), auf das Gruppenverhalten von Menschen übertragen und in diesem Sinne von dem deutsch-schwedischen Arzt H. Leymann mit Bezug auf den Arbeitsplatz verbreitet (um 1990). Im Dt. davon abgeleitet mobben Vb. ‘jmdn. ungerechtfertigt belästigen und erniedrigen’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Mobbing ·
Psychoterror am Arbeitsplatz ·
Schikane
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Mobbing‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mobbing‹.
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