Der Zeuge - 2022

oder

Der Zeuge (2022)

Deutsches Drama �ber die Aussage eines befreiten langj�hrigen KZ-H�ftlings vor Gericht.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 26 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stehen eine Reihe von ehemaligen Wachleuten aus Konzentrationslagern der Nazis vor einem amerikanischen Milit�rgericht. Als Zeuge der Anklage sagt der langj�hrige H�ftling Carl Schrade aus. Seit 1934 bis zum Kriegsende lebte er in den Konzentrationslagern Lichtenburg, Esterwegen, Sachsenhausen, Buchenwald und Flossenb�rg. Er schildert detailliert die unmenschliche Behandlung der Insassen, von Schl�gen bis zu Folter und Mord. Er kennt die im Saal anwesenden Angeklagten und ihre Taten. Die Angeklagten wiederum versuchen, die Verantwortung auf Vorgesetzte zu schieben, rechtfertigen sich, aber Reue empfinden sie in der Regel nicht.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Der Gesch�ftsmann Carl Schrade wurde schon 1934 in ein Konzentrationslager der Nazis geworfen. Seine Gesch�fte waren nicht immer legal gewesen, und in den KZs musste er den gr�nen Winkel tragen, mit dem so genannte Berufsverbrecher gekennzeichnet waren. Im Jahr 1946 sagte er als Zeuge im Flossenb�rg-Hauptprozess in Dachau aus. Seine Glaubw�rdigkeit wurde von Verteidigern angezweifelt. Entsch�digung erhielt er auch keine, weil er deutschen Beh�rden als "Berufsverbrecher" und nicht als Opfer des Nationalsozialismus galt. Schrade schrieb seine Erinnerungen nieder. Nach seinem Tod 1974 in der Schweiz vergingen noch vier Jahrzehnte, bis sie auftauchten. 2014 wurden sie auf Deutsch unter dem Titel "Elf Jahre. Ein Bericht aus deutschen Konzentrationslagern" ver�ffentlicht.

Der Regisseur und Drehbuchautor Bernd Michael Lade ("Das Gest�ndnis") spielt in diesem Drama Schrade als Zeuge in einem fiktionalisierten Gerichtsprozess. Sein ersch�tternder Bericht wird durch keinerlei Fragen der Ankl�ger oder Richter unterbrochen. Ab und zu gibt es auch kurze Aussagen der angeklagten Lageraufseher, aber diese werden in Schwarzwei� eingeblendet, so dass das Stilmittel der Verdichtung erkennbar wird. Lade l�sst Schrade nicht nur zum KZ Flossenb�rg aussagen, sondern zu allen Konzentrationslagern, die er durchlitt – eine sp�te W�rdigung dieses Mannes, der zeitlebens zu wenig Geh�r fand.

Besonders einpr�gsam werden die Aussagen, f�r die Lade auch Gerichtsprotokolle auswertete, indem sie doppelt zu h�ren sind: Schrades englischer Bericht wird abwechselnd von zwei Dolmetscherinnen ins Deutsche gesprochen, und wenn die Angeklagten auf Deutsch aussagen, �bersetzt die amerikanische Gerichtsreporterin (Maria Simon). Eine der Dolmetscherinnen bricht bald in Tr�nen aus. Auch die Blicke, die sich Richter, Ankl�ger und andere stumme Prozessbeteiligte zuwerfen, verraten Verst�rung.

Lade spielt den Hauptcharakter zur�ckhaltend, l�sst ihn bieder wie einen Buchhalter wirken, wenn es um das schier Unaussprechliche geht. Dennoch ist in dieser Haltung Schrades auch eine verhaltene Wut zu sp�ren und der starke Wille, ans Licht zu bringen, was in den Konzentrationslagern geschah. Der aufw�hlende Film �berzeugt vor allem wegen seiner Dramaturgie mit dem zentralen Monolog Schrades, der sich ungest�rt entfalten kann vor dem Chor der abwiegelnden Angeklagten.

Fazit: Elf Jahre war Carl Schrade, eine reale Person, in Konzentrationslagern der Nazis gefangen. In diesem Drama l�sst ihn der Regisseur und Drehbuchautor Michael Lade, der Schrade auch spielt, vor einem amerikanischen Milit�rgericht kurz nach Kriegsende aussagen. Der schockierenden Erz�hlung stellt Lade kurze Schwarzwei�szenen gegen�ber, in denen die angeklagten KZ-Wachleute die Verantwortung abzuw�lzen versuchen, wie man es aus unz�hligen Gerichtsprotokollen kennt. Diese verdichtende Dramaturgie schafft eine einpr�gsame Lehrstunde �ber den grausamen KZ-Alltag und das fehlende Unrechtsbewusstsein der T�ter.







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Besetzung & Crew von "Der Zeuge"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Drama
L�nge: 93 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.03.2023
Regie: Bernd Michael Lade
Darsteller: Bernd Michael Lade als Carl Schrade, Maria Simon als Reporterin, Kerstin Wendel als Ilse Koch (Nr. 41), Torsten Spohn als Dr. W., Thomas Schuch als Nr. 42
Kamera: Guntram Franke
Verleih: Neue Visionen

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