Early Excellence Ansatz in der Pädagogik

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Der Early Excellence Ansatz stammt aus der Pädagogik und findet sich vor allem im Bereich der frühkindlichen Bildung wieder. Der Ansatz hat es zum Ziel, Kindern eine möglichst frühe exzellente Bildung und Entwicklung zu ermöglichen. Welche Methoden, Haltungen und Praktiken im Early Excellence Ansatz dafür genutzt werden und was den Ansatz genau ausmacht, wollen wir uns in diesem Beitrag einmal genau anschauen. 

Inhaltsverzeichnis

Early Excellence Ansatz - Was steckt dahinter?

Der Early Excellence Ansatz stammt aus England und wurde 1997 durch dessen Regierung stark gefördert um die Lebenssituation von Familien, speziell vor allem aber die von Kindern und Säuglingen, deutlich zu verbessern. Der Ansatz fußt auf einem humanistischem Menschenbild und einer demokratischen Grundhaltung. Den Ansatz macht der systemische Blick aus, welcher bis dahin in der frühkindlichen Bildung eine Seltenheit war. Das Kind wird also nicht einzeln und gesondert betrachtet, sondern möglichst in seinem ganzen System, Familie, Umfeld und Co. Um 1999 wurde der Ansatz auch langsam in Deutschland bekannt.

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Der Einsatzschwerpunkt liegt also vor allem in der Elementarpädagogik, also dem Kitabereich, die Inhalte lassen sich aber auch sehr gut für die Arbeit in Familienzentren und der Kinder- und Jugendhilfe nutzen.

Es geht dabei um einen Ansatz, der präventiv stärken soll und nicht erst ansetzt, wenn negative Folgen von schlechter Bildung sichtbar werden. Die Kernidee des Early Excellence Ansatzes zeichnet sich durch die bestmögliche kindliche Förderung mit familienunterstützenden Hilfsangeboten und einer zusätzlichen Vernetzung im Sozialraum aus. Was das genau beinhaltet, schauen wir uns gleich noch detaillierter an.

Die Arbeit nach dem Ansatz umfasst auf Ebene der pädagogischen Fachkräfte vor allem eine Haltung, welche sich durch einen individuellen und möglichst ganzheitlichen Blick auf das Kind oder den Jugendlichen und seine Familie richtet. Das Ganze mit positivem Blick auf den Menschen und dem Ziel einer optimalen Förderung und der Ermöglichung exzellenter Bildungs- und Entwicklungschancen. Das Kernelement des Ansatzes sind die 3 Säulen, welche wir uns jetzt im Detail anschauen.

Säule 1: Jedes Kind ist exzellent!

Diese Säule beinhaltet das Bildungs- und Erziehungsverständnis des Early Excellence Ansatzes. Die Säule charakterisiert sich vor allem durch den positiven Blick und die eben beschriebene Haltung bezogen auf das Kind. Dabei steht die Ressourcenorientierung im Fokus der Arbeit.

Das Kind hat das Recht in seinen eigenen individuellen Lern-, Bildungs- und Entwicklungsprozessen exzellent begleitet zu werden, um so zu wachsen. Dabei wird an der großen, natürlich innewohnenden, intrinsischen Motivation und der Neugierde des Kindes angesetzt, die eigene Umwelt zu entdecken, Dinge zu verstehen und Neues zu lernen. Erwachsene, wie beispielsweise Fachkräfte oder auch die Eltern, können dies durch ihr Auftreten und Handeln fördern, aber auch hemmen. Ziel des Ansatzes ist es logischerweise, das Kind darin bestmöglich zu fördern.

Das funktioniert durch die positive Haltung, die Wertschätzung und einer individuellen Begleitung durch die Erwachsenen, aber natürlich auch durch die Umgebung. Auf die Kita bezogen beispielsweise, dass diese für die Kinder spannend und anregend gestaltet ist, sodass sie zu den individuellen Entwicklungsständen der jeweiligen Kinder passt, sich für sie spannend gestaltet und sie fördert und fordert. So sollen die Selbstbildungsprozesse und der natürliche Forschungs- und Entdeckungsdrang angeregt werden um ein vielseitiges Lernen zu ermöglichen.

Säule 2: Eltern sind die Experten ihrer Kinder!

Diese Säule beinhaltet den Grundsatz, dass die Eltern ihr Kind so gut kennen wie niemand anderes und gleichzeitig das Beste für ihr Kind wollen. Aus diesem Grund werden die Eltern auch als Experten ihrer Kinder bezeichnet, in diesem Sinne auch respektiert und ernst genommen. Das Ganze logischerweise mit der Haltung, dass die Familien in ihren Lebensentwürfen und ihrer Lebensgestaltung akzeptiert werden. In der Regel haben Eltern ihr Kind in jeder Entwicklungsphase eng begleitet, es umsorgt und können es am besten einschätzen. Für Einrichtungen die nach dem Early Excellence Ansatz arbeiten, ist also eine positive Erziehungspartnerschaft mit den Eltern elementar. Das Wissen der Eltern fließt mit in die pädagogische Arbeit ein. Dabei ist ein respektvoller und gleichberechtigter Umgang auf Augenhöhe wichtig.

Ein weiterer Bestandteil dieser Säule ist die Transparenz und die Partizipation von Familien. So werden Eltern an den für den Erziehungs- und Bildungsprozess ihrer Kindes wesentlichen Entscheidungen beteiligt und es findet ein Austausch statt.

Säule 3: Vernetzung im Sozialraum

Diese Säule charakterisiert sich durch eine Öffnung nach innen und nach außen. Das bedeutet, dass die Einrichtung nicht als abgeschlossenes System angesehen wird, welches Quasi ihr Ding für sich macht, sondern eben eine Öffnung stattfindet. Das bedeutet zum einen, dass die Einrichtungen sich in ihrem Sozialraum (beispielsweise der Stadt oder dem Stadtteil) vernetzen.

Anbindung an Familienzentrum

Meist ist an die Einrichtungen, welche nach dem Early Excellence Ansatz arbeiten, ein Familienzentrum angebunden, welches Familien in ihren Bedürfnissen unterstützt. Dieses Familienzentrum kann auch einen vermittelnden Zweck haben, beispielsweise zu sozialen Diensten, Beratungsstellen, Familienhilfen, dem Jugendamt usw. Daher ist es wichtig, dass die Einrichtung gut vernetzt ist und Kontakt vermitteln kann, um Familien exzellent zu begleiten und ein maßgeschneidertes Angebot für individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen zu ermöglichen.

Die Einrichtung nach innen öffnen bedeutet vor allem eine gelebte Willkommenskultur und Transparenz für alle Beteiligten. So dürfen Eltern beispielsweise jederzeit hospitieren, außerdem sind beispielsweise verschriftliche Beobachtungen, Dokumentationen und Entwicklungsbögen für die Eltern zugänglich. Es gibt keine heimlichen Notizen oder Berichte über die Kinder, welche hinter dem Rücken gehalten werden. Alles im Sinne einer exzellenten Begleitung des Kindes. Auch ist es wichtig, dass die Einrichtung Öffentlichkeitsarbeit betreibt, nicht in dem Sinne das aggressiv und penetrant Werbung für die Einrichtungen gemacht wird. Sondern in dem Sinne, dass Familien und Interessierte alle notwendigen und wichtigen Infos erhalten, die sie benötigen.

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