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Neubau und Sanierung: Stadt Kassel arbeitet an mehr als 100 Projekten – Schulen haben Vorrang

Stand: 24.04.2024, 11:01 Uhr

Von: Daria Neu

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Mit 100 Bauprojekten ist die Stadt Kassel beschäftigt. Besonders Schulen liegen im Fokus, in die so viel investiert wird, wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Kassel – Um in puncto Neubau und Sanierung von Gebäuden der Stadt Kassel möglichst transparent zu sein, hat die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr einen Beschluss gefasst. Dieser sieht vor, dass die Stadt bis zu vier Mal im Jahr über den aktuellen Stand der Dinge ihrer Bauvorhaben und laufenden Projekte berichtet. Dabei handelt es sich sowohl um den Bericht von der GWG Projektgesellschaft (GWGpro) und Stadt Kassel Immobilien (SKI) als auch um den Projektbericht des Hochbauamtes.

Das heißt: Einerseits geht es um vergleichsweise teure Vorhaben, die durch die GWGpro als Dienstleisterin der Stadt an Geschwindigkeit aufnehmen und so schneller in die Umsetzung kommen sollen. Andererseits stellt die Stadt in den regelmäßigen Berichten auch vor, woran das Hochbauamt teils schon seit Jahren arbeitet. „Die Nachricht ist: In Kassel wird gebaut“, fasst Baudezernentin Simone Fedderke (Grüne) zusammen.

Stadt Kassel arbeitet an über 100 Projekten

Da der Aufwand und die Komplexität der Bauarbeiten von außen oft nicht komplett absehbar seien, wolle man regelmäßig einen Status quo vermelden und dadurch Transparenz schaffen. Axel Jäger, Geschäftsführer der SKI, erklärt: „Insgesamt arbeiten wir an mehr als 100 Projekten.“ Dazu gehörten „große Brocken“, aber auch kleinere Bauvorhaben. „Finanziell kommen da viele 100 Millionen Euro zusammen.“ Aktuell zählt die Stadt rund 60 große Hochbauprojekte.

Darunter fallen Projekte, die in Planung und im Bau sind, aber auch Vorhaben, die gerade fertig geworden oder zumindest auf der Zielgeraden sind. Einige der großen Bauvorhaben sind im Zuge der Bauoffensive 2024 auf den Weg gebracht wurden (siehe Grafik).

Priorität liegt für Stadt Kassel auf Bau und Sanierung von Schulen

„Die Priorität liege ganz klar auf dem Bau und auf der Sanierung von Schulen“, betont Baudezernentin Fedderke. Zu den größten Bauprojekten gehören die Offene Schule Waldau (OSW) und die Gesamtschule Nord+. Bei der OSW rechne die Stadt noch in diesem Jahr mit dem Baubeginn. Voraussichtlich soll sie im Jahr 2027 fertig sein. Sie gilt als Vorreiter bei den Schulsanierungsprojekten – auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit.

Der Schulneubau der Gesamtschule Nord+ soll laut Planung voraussichtlich ein Jahr später fertig werden. Dort wird nicht nur Platz für 900 Gesamtschüler entstehen. Es wird auch eine dreizügige Grundschule für 300 Kinder neu eingerichtet. Außerdem entsteht eine neue Schul- und Stadtteilbibliothek. Kürzlich wurde auf der Fläche mit den Abbrucharbeiten begonnen.

Stadt Kassel investiert so viel Geld in den Schulbau wie seit den 70ern nicht mehr

„So viel Geld wie derzeit floss zuletzt in den 1970er-Jahren in den Schulbau“, erklärt Jäger. Nun sei eben der Zeitpunkt gekommen, an dem die meisten Gebäude auf einen neuen Stand gebracht werden müssten.

Die Kritik an teils schlechten Zuständen von Schulgebäuden sei immer wieder zu hören. Die Stadt wolle deutlich machen, dass ihr dieses Problem bewusst sei und daher gehandelt werde. Jäger wirbt um Verständnis: „Schulen und Kitas müssen robuste Gebäude sein und das braucht manchmal Zeit.“

Uwe Gabriel, Geschäftsführer der GWG Kassel, erklärt: „Selbst wenn wir von kleinen Projekten sprechen, heißt das nicht, dass diese weniger aufwendig sind.“ Manchmal sei sogar das Gegenteil der Fall. Das „klein“ beziehe sich dabei nur auf das Investitionsvolumen im Vergleich zu den Großprojekten. Viel Zeit und Personal seien oft in beiden Fällen nötig. Und gerade Personalnot – also Fachkräftemangel – sei eines der großen Probleme, das überall für Verzögerung von Bauprojekten sorgt. (von Daria Neu)