Gehälter: So viel verdienen Beschäftigte in der Marktforschung | marktforschung.de

marktforschung.de Gehaltsstudie 2019 Gehälter: So viel verdienen Beschäftigte in der Marktforschung

Das Jahresbruttofixgehalt festangestellter Marktforscher (w/m/d) in Deutschland liegt im Median bei 53.500 Euro. Die Höhe des Gehalts hängt natürlich in hohem Maße von der Berufserfahrung und vom Verantwortungslevel ab, enorme Unterschiede ergeben sich aber auch zwischen Beschäftigten auf Dienstleister- und Auftraggeberseite. Diese und weitere Studienergebnisse aus der Gehaltsstudie 2019 lesen Sie hier.

Von Matthias Richter, marktforschung.de

Seit 2010 führen wir bei marktforschung.de einmal im Jahr unsere große Online-Befragung durch, die sich an Beschäftigte in der Marktforschungsbranche richtet. In dieser Zeit haben wir insgesamt fast 9.500 Online-Interviews durchgeführt und ausgewertet. Zentral geht es um das Thema Gehalt, welches nach personen- und arbeitgeberbezogenen Faktoren ausgewertet wird. Außerdem erheben wir Daten zu Arbeitsbedingungen, Arbeitszufriedenheit und zu weiteren interessanten Soft Facts. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und eine Orientierungshilfe zu bieten: Einerseits für junge Marktforscherinnen und Marktforscher, die ihren Einstieg in die Branche suchen sowie für erfahrenere Beschäftigte, die sich auf ihre nächste Gehaltsverhandlung vorbereiten. Auf der anderen Seite für HR-Verantwortliche, die die Studie und unsere anonyme Online-Gehaltsdatenbank als Vergleichsmaßstab für den Einstellungsprozess neuer Mitarbeiter heranziehen können. Für unsere jährlich erscheinende Studie werden die Daten aus dem aktuellen Jahr sowie aus den vergangenen zwei Befragungswellen ausgewertet (Datenbasis somit: 2017–2019). Einige Ergebnisse davon präsentieren wir Ihnen im Folgenden.

Jahresbruttofixgehalt: 42.000 bis 69.500 Euro

Da in der Gesamtheit der befragten Marktforscherinnen und Marktforscher sowohl Berufseinsteiger als auch Spitzenverdiener vertreten sind, ergibt sich erwartungsgemäß eine hohe Spannweite zwischen den höchsten und niedrigsten Gehältern. Die Hälfte der in der Marktforschung beschäftigten Mitarbeiter erhält aber ein Jahresbruttofixgehalt zwischen 42.000 und 69.500 Euro (Interquartilbereich); der Median liegt bei 53.500 Euro. Diese Werte bieten eine erste Orientierung – einen großen Einfluss auf das Gehalt haben vor allem Berufserfahrung sowie personelle und fachliche Verantwortung.

Abbildung 1: Jahresbruttofixgehalt, Median und Quartile (n=2.198; Angaben in Euro) © marktforschung.de

Betriebliche Marktforscher liegen vorn

Signifikante Unterschiede ergeben sich zudem hinsichtlich der Unternehmensart – betriebliche Marktforscher liegen mit ihrem Fixgehalt (Median: 65.900 Euro) weit über den Kolleginnen und Kollegen in Markt- oder Sozialforschungsinstituten (50.000 Euro), Unternehmensberatungen (52.000 Euro) und bei Subdienstleistern (48.000 Euro) wie Unternehmen aus der Feldforschung, Panelprovider oder Anbieter von Befragungssoftware. Diese Unterschiede lassen sich über alle Führungsebenen hinweg beobachten. Insbesondere in den höheren Gehaltsklassen scheint für die Beschäftigten in den betrieblichen Marktforschungsabteilungen im Vergleich deutlich mehr drin zu sein. Hier wirken sich natürlich die sehr unterschiedlichen Unternehmensgrößen aus: Von den befragten betrieblichen Marktforschern arbeiten nur fünf Prozent in kleinen oder mittelgroßen Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern. Bei den Institutsmarktforschern liegt dieser Anteil hingegen bei knapp einem Drittel (64 Prozent).

Mind the gap, please: Lohnlücke wird kleiner

Gehaltsunterschiede nach Geschlecht (Gender Pay Gap) können in der Analyse weiterhin festgestellt werden. Die Lücke schließt sich allerdings zunehmend, die Gehälter gleichen sich weiterhin kontinuierlich an. So liegen die befragten Frauen und Männer in der Marktforschung mit bis zu zehn Jahren Berufserfahrung mittlerweile auf fast gleichem Niveau, ab dann geht die Schere auseinander. Interessant: Der Anteil der Frauen in unserer Befragung nimmt Jahr für Jahr zu. Betrachtet man die Befragungswelle 2019 isoliert, so liegt der weibliche Anteil bei gut 56 Prozent (Jahr 2015: 52 Prozent), der männliche bei nur knapp 44 Prozent (Jahr 2015: 48 Prozent). Gewisse Schwankungen sind üblich, das Verhältnis veränderte sich im Laufe der vergangenen Jahre in unserer Befragung aber doch sehr konsequent in Richtung eines deutlich höheren Anteils der weiblichen Forscher. In den Marktforschungs-Studiengängen von heute findet man unserer Erfahrung nach häufig mehr Frauen als Männer.

Berufseinstieg in der Marktforschung: 35.000 Euro fix

Berufseinsteiger kommen im Median auf ein Jahresbruttofixgehalt von 35.000 Euro, die Gehälter variieren in dieser Gruppe nicht stark, insbesondere wenn man sich nur die Beschäftigten bei Instituten ansieht: Diese liegen zu einem hohen Anteil sehr nah an diesem Wert. Manchmal wird dieser direkt zum Einstieg gewährt, häufig aber auch erst nach einer Probezeit von sechs Monaten. Gern werden von den Unternehmen steuervergünstigte Sonderleistungen wie Jobtickets oder andere Fahrtkostenzuschüsse (z. B. über Tankkarten) gewährt. (Sachzuwendungen bleiben steuer- und sozialabgabenfrei, wenn der Wert in Summe 44 Euro pro Monat nicht übersteigt).

Einsteiger bei Subdienstleistern verdienen etwas weniger, etwa 32.000 bis 33.000 Euro. Eine kleine Gruppe von Befragten können sich über ein Einstiegsgehalt von 40.000 oder mehr freuen: Dies sind aber überwiegend Einsteiger in der betrieblichen Marktforschung, die im Mittel sogar fünfstellig über den Gehältern bei den Kolleginnen und Kollegen aus den Instituten liegen, dazu kommen noch kleine variable Boni und im Schnitt zwei bis drei Tage zusätzlicher Urlaub.

Abbildung 2: Jahresbruttofixgehalt nach Berufserfahrung (n=2.199; Angaben in Euro) © marktforschung.de

Master setzt sich immer mehr durch

Betrachtet man den jeweils höchsten Bildungsabschluss der Beschäftigten, so lässt sich schnell erkennen, wohin die Reise geht. Der Anteil der Befragten mit Masterabschluss ist in den vergangenen fünf Jahren immer weiter gestiegen und entspricht in der Befragungswelle 2019 fast einem Drittel aller Teilnehmer. In der Gruppe der Berufseinsteiger mit bis zu drei Jahren Berufsjahren (untere beiden Kategorien nach Berufserfahrung) liegt der Anteil der Masterabsolventen bereits bei knapp zwei Drittel. Ein Master ist empfehlenswert, wenn man in die Marktforschung möchte: Während die Unterschiede bei den Einstiegsgehältern im Vergleich zum Bachelor noch verhältnismäßig gering ausfallen, macht er sich im Laufe der Karriere bezahlt.

50.000 Euro nach sechs bis zehn Jahren

Das Gehalt steigt mit den Berufsjahren stetig an, mit einem ersten größeren Gehaltssprung ist ab drei Jahren Berufserfahrung zu rechnen. Die 50.000er-Grenze wird in der Regel im Zeitraum zwischen sechs und zehn Jahren erreicht, betriebliche Marktforscher liegen da bereits um etwa 10.000 Euro höher. Erfahrene Marktforscher mit über 20 Jahren Berufserfahrung liegen im Median bei einem Fixgehalt von 78.000 Euro. Von diesen Mitarbeitern mit vielen Jahren Berufspraxis erhält ein großer Teil variable Boni und andere Zusatzleistungen, im Mittel sind das etwa neun Prozent on top. Meist sind diese Zusatzzahlungen abhängig von persönlichen Zielen.

Für weitere Ergebnisse lesen Sie unsere kostenfrei verfügbare Gehaltsstudie 2019. Neben der Gehaltsanalyse nach verschiedenen Einflussfaktoren finden Sie interessante Auswertungen zu Arbeitsbedingungen und weiteren Soft Facts. Im diesjährigen Sonderthema „Attraktion und Fluktuation“ geht es um das Arbeitgeberimage, mit Fragen zu externen und internen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität. Weiterhin wurden mögliche Exit-Gründe unter die Lupe genommen und Fragen zu Arbeitgeber-Bewertungsportalen gestellt. In unserem Magazin finden Sie auch dieses Jahr lesenswerte Gastbeiträge von interessanten Persönlichkeiten.

Wenn Sie eine detaillierte Gehaltsanalyse vornehmen möchten, empfehlen wir gern den marktforschung.de Online-Gehalts-Check. Für Personalverantwortliche lohnt sich möglicherweise der praktische Ganzjahreszugriff auf unsere anonyme Gehaltsdatenbank.

Zur Studie: marktforschung.de führt einmal im Jahr eine große Online-Befragung durch, die sich an in Deutschland beschäftigte Festangestellte in der Marktforschungsbranche richtet. Zentral geht es um das Gehalt nach personen- und arbeitgeberbezogenen Faktoren, außerdem werden Daten zu Arbeitsbedingungen, Arbeitszufriedenheit und weiteren Soft Facts erhoben. Der Zeitraum der Erhebung war vom 10.07. bis 28.08.2019. Um die Ergebnisse auf eine breitere aber weiterhin aktuelle Datenbasis zu stellen, wurden Daten aus den vergangenen zwei Befragungswellen ergänzt. Damit ergibt sich für den Befragungszeitraum von 2017–2019 eine bereinigte Datenbasis von 2.199 abgeschlossenen Interviews. Als einheitliche Vergleichsbasis wird das Jahresbruttofixgehalt (Grundgehalt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, zusätzliche Monatsgehälter) analysiert und dargestellt und auf Hunderterstellen gerundet.

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  • individuelle Bildung von Vergleichsgruppen mithilfe von neun gehaltsbestimmenden Faktoren wie Berufserfahrung, Führungsverantwortung oder Bildungsabschluss
 

Kommentare (2):

  1. Ein Freund am 06.11.2019
    Inwieweit ist aus der Studie die Kombination von Faktoren ersichtlich, z.B. Hochschulabschluss + längere Berufserfahrung + Abteilungsleitung? Sich addierende Faktoren wären hilfreich.

    Beziehen sich die Ergebnisse vor allem auf klassische Marktforscher oder auch auf Beschäftigte, die nicht im Projektbereich, sondern z.B. im Key Account Management? Dort sind ja ganz andere Vergütungen üblich.
  2. Matthias Richter - marktforschung.de am 06.11.2019
    Lieber Freund von marktforschung.de,

    vielen Dank für Ihre Nachfrage. In der Gehaltsstudie gibt es einzelne Kreuzauswertungen mit mehreren Variablen. Auf Seite 16 finden Sie z. B. eine Auswertung nach Berufserfahrung und Bildungsabschluss.

    Für sehr detaillierte Analysen gibt es unseren Online-Gehalts-Check: https://www.marktforschung.de/jobs-karriere/gehalts-check

    Dort können Sie dann sämtliche Kombinationen ausprobieren, mit folgenden Filtern: Länge Berufstätigkeit, Unternehmensart, Position, Führunsverantwortung, Hauptaufgabenbereich, Unternehmensgröße, höchster Bildungsabschluss, Geschlecht, Bundesland. Mit etwa 2.200 Online-Interviews aus den vergangenen drei Jahren (bzw. 2015-2019: 4.200 Fälle) lassen sich in der Regel sehr gut Vergleichsgruppen bilden. Die Befragungsjahre lassen sich auch einzeln auswählen.

    Zu Ihrer Frage: Die Ergebnisse beziehen sich auf festangestellte Marktforscher, die primär in der Forschung/im Projektbereich tätig sind. Zu Selbstständigen und Mitarbeitern in Marktforschungsunternehmen aus "marktforschungsfremden" Abteilungen hatten wir in der Vergangenheit kleinere Auswertungen. Aufgrund geringer Fallzahlen (sind auch nicht unsere primäre Befragungsgruppe) haben wir diese Sonderauswertungen dieses Jahr nicht wiederholt.

    Viel Spaß beim weiteren Lesen und Auswerten!

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