Santiago de Chile: Die Hauptstadt von Chile
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Santiago de Chile: Die Hauptstadt von Chile

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View over the Gran Torre Santiago from Cerro San Cristobal Santiago Chile
Santiago de Chile © IMAGO

Santiago de Chile liegt 522 Meter hoch und erstreckt sich über eine Fläche von 641,2 Quadratkilometer. Die Stadt zählt fast 7 Millionen Einwohner (Stand: 2020).

Santiago de Chile – Das Stadtgebiet von Santiago de Chile ist Teil der Hauptstadtregion, die sogenannte Région Metropolitana. Sie umfasst neben der Provinz Santiago noch weitere fünf Provinzen. Die Stadt Santiago de Chile gilt als eine der europäischsten Hauptstädte von Südamerika. In der Hauptstadt und Umgebung leben rund 44 Prozent aller Chilenen. Das Ballungsgebiet Santiago wird von keinem Oberbürgermeister regiert, sondern setzt sich aus 37 selbstständigen Gemeinden zusammen, wobei Santiago eine der Gemeinden ist. Sie umfasst das Regierungsviertel und das Stadtzentrum. Jede Gemeinde hat einen Bürgermeister mit weitreichenden Exekutivbefugnissen.

Santiago de Chile – Wirtschaft, Kultur

Santiago de Chile ist das wichtigste Wirtschafts- und Kulturzentrum Chiles mit mehreren Hochschulen, Universitäten, Baudenkmälern und Museen. Zahlreiche Großunternehmen haben ihren Sitz in der Hauptstadt, ebenso die Bolsa de Comercio de Santiago, die größte Börse des Landes. Santiago ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt und das Medienzentrum von Chile.

Santiago de Chile – die Lage

Santiago de Chile befindet sich in einem Talkessel am Rio Mapocho. Dieser bildet den nördlichen Endpunkt des ausgedehnten chilenischen Längstals. In nordöstlicher Richtung von Santiago de Chile entspringt der Rio Mapocho in den Anden. Nach etwa 50 Kilometer erreicht er die Hauptstadt. Rund um die Stadt wird Weinanbau betrieben sowie Weizen und Obst angebaut. Aufgrund der Lage im Talkessel und der hohen Belastung durch Auto- und Industrieabgase kommt es in der Großstadt insbesondere in den Wintermonaten zu Smog.

Santiago de Chile – die Barrios

Santiago ist aufgeteilt in mehrere Stadtviertel, die Barrios, die alle ihre Besonderheiten haben. Eines der schönsten und beliebtesten Viertel ist Lastarria. In diesem Viertel herrscht reges Treiben. In den Bauten mit einer eleganten Architektur aus dem frühen 20. Jahrhundert befinden sich neben Restaurants und Cafés, auch hochwertige Geschäfte, Galerien und ein Theater.  Man trifft dort viele junge, gut gekleidete Leute, die dort shoppen oder sich in einem Restaurant oder Café zum Essen verabreden.

Santiago de Chile – die Geschichte

Nachdem spanische Eroberer Ende 1540 über alte Wege der Inka in das Gebiet kamen, wurde Santiago de Chile 1541 gegründet. Der spanische Konquistador Pedro de Valdivia wählte mit Bezug auf den Pilgerort Santiago de Compostela im nördlichen Spanien den Namen Santiago del Nuevo Extremo. Die Inka wurden relativ schnell erobert, während die einheimischen Mapuche den Spaniern in zahlreichen Auseinandersetzungen großen Widerstand leisteten. Während der zehn Jahre andauernden Kämpfe wurde Santiago de Chile mehrere Male von Erbeben erschüttert, was die Entwicklung der Stadt erheblich behinderte.

Santiago de Chile – die Unabhängigkeit

Am 12. Februar 1817 in der Schlacht von Chacabuco besiegten chilenische und argentinische Unabhängigkeitskämpfer die königliche Armee Spaniens. Chile proklamierte sofort seine Unabhängigkeit.

Danach folgte am 5. April 1818 die Schlacht von Maipú in einer Ebene südlich von Santiago, wobei chilenische Streitkräfte die Spanier unter General Mariano Osorio besiegten und dadurch nachträglich die Unabhängigkeitserklärung vom 12. Februar 1817 bestätigten. Seit der Unabhängigkeit Chiles machte Santiago de Chile sehr große wirtschaftliche Fortschritte und wurde zu einer lebendigen, modernen Stadt, die viel wohlhabender ist als zahlreiche andere südamerikanische Großstädte.

Santiago de Chile – der Putsch

Unter Augusto Pinochet putschte am 11. September 1973 das Militär und bombardierte mit Kampfflugzeugen den Präsidentenpalast „La Moneda“ in Santiago de Chile. Gegen Nachmittag stürmte die Armee den Palast. Nach einer kurzen Auseinandersetzung ordnete Präsident Salvador Allende die Kapitulation an. Er zog sich in den „Saal der Unabhängigkeit“ zurück und nahm sich das Leben. Anschließend herrschte unter General Augusto Pinochet eine 17-jährige Diktatur, in der hunderte Menschen entführt, gefoltert oder ermordet wurden. Im Oktober 1990 setzte die Erhöhung der Nahverkehrspreise um umgerechnet weniger als drei Cent eine explosive Protestbewegung in Gang, die letztendlich das Ende der Diktatur einläutete und das Land in die Liberalisierung führte.

Santiago de Chile – die Infrastruktur

Mit dem am 9. Februar 1967 eröffneten Flughafen Santiago de Chile, den Bahnverbindungen und Busbahnhöfen, die alle großen Städte anfahren, ist die Hauptstadt der zentrale Verkehrsknotenpunkt Chiles. Am meisten benutzen die Bewohner von Santiago de Chile Überlandbusse, um in andere Städte zu reisen. Die im Jahr 1975 eröffnete Metro de Santiago hat das drittälteste U-Bahn-Netz von Südamerika.

Santiago de Chile – die Bevölkerung

In der chilenischen Hauptstadt bilden Chilenen mit europäischen Vorfahren und Mestizen, die aus Mischehen von Spaniern und den indianischen Vorfahren hervorgegangen sind, etwa 90 Prozent der Bevölkerung. Die ursprünglichen, indianischen Stämme, sind die Aymara im Norden und die Mapuche, die in den bewaldeten Regionen des Seen-Distrikts leben. In der Hauptstadtregion gehören etwa 70 Prozent dem katholischen, rund 13 Prozent dem evangelischen Glauben an. Andere Religionen gibt es nur in geringem Umfang.

Santiago de Chile – Vulkangebiet

Im Gebiet um Santiago de Chile gibt es immer noch zahlreiche aktive Vulkane. Es herrscht ein starker Vulkanismus. In seiner Geschichte wurde die Hauptstadt bereits von mehreren Erdbeben heimgesucht. Nach der Gründung im Jahr 1541 wurde Santiago de Chile erstmals am 16. Dezember 1575 von einem schweren Erdbeben erschüttert. Auch im März 1985 wurden zahlreiche Gebäude in der Hauptstadt durch ein heftiges Beben zerstört.

Santiago de Chile – das Klima

Santiago de Chile hat ein ziemlich trockenes und sonniges Klima mit sehr heißen Sommern und milden Wintern. Das Klima wird stark vom vorbeifließenden Humboldt-Meeresstrom beeinflusst. Die Sommerzeit geht von Dezember bis Februar, die kältesten Wintermonate sind Juni, Juli, August. Im Sommer liegen die Temperaturen um die 30 Grad. Was am Klima besonders ist, ist der so genannte El-Nino-Effekt. Dieses Phänomen tritt in der Hauptstadtregion ungefähr alle sieben Jahre auf. Dann regnet es viel öfter als in den übrigen Jahren.

Santiago de Chile – die Umwelt

In der chilenischen Hauptstadt bestehen eine Vielzahl von Umweltproblemen. Dazu gehören Probleme bei der Abfallbeseitigung, die Verschmutzung von Flüssen oder eine hohe Verkehrsbelastung. Nach Angaben der WHO hat die Hauptstadt eine sehr schlechte Luftqualität. Ursachen sind auch die vielen Fabrikanlagen und Kraftwerke.

Santiago de Chile ­– Bildung, Kulturelles, Sehenswertes

Santiago de Chile ist eine sehr lebendige Stadt in den Anden. Im historischen Stadtkern begegnet man der chilenischen Geschichte. Überall sind beeindruckende Gebäude, gewaltige Kirchen und jede Menge Kultur anzutreffen. In der Umgebung von Santiago de Chile gibt es sehenswerte Ortschaften und auch Weinanbaugebiete. In der Hauptstadt Santiago de Chile gibt es viel zu entdecken:

  • Cerro San Cristóbal: Der Park liegt 880 Meter hoch über der Stadt. Dort kann man vom Lärm und der Hektik der Stadt abschalten. Besonders sehenswert ist die 14 Meter große Marienstatue, die sich auf dem Berg befindet.
  • Cerro Santa Lucia: Die grüne Parkanlage liegt am Rande der Altstadt auf einem Hügel, auf dem Santiago de Chile einmal gegründet wurde. Er diente den Eroberern als Wachturm. An diesem Ort gründeten diese 1541 Santiago del Nuevo Extremo, die heutige Stadt Santiago de Chile.
  • Museo Chileno de Arte Precolombino: Das Chilenische Museum für präkolumbische Kunst zeigt eine große Sammlung von Kunstgegenständen aus Mittel- und Südamerika aus der Zeit der europäischen Eroberer.
  • Museo de Artes Visuales: Das Museum der bildenden Künste befindet sich im Zentrum des Stadtviertels Lastarria. Es besitzt eine Sammlung von 1.400 Werken von chilenischen Künstlern in der Zeit der 1960er Jahre bis heute. Davon wird ein Teil einmal im Jahr in diesem Museum gezeigt.
  • Museo de la Solidaridad, Salvador Allende: Das Museum wurde zu Ehren Salvador Allendes erbaut.
  • Museo de la Memoria y los Derechos Humanos: Das Museum wurde 2010 als Gedenkstätte für die Opfer der Militärdiktatur eröffnet.
  • Museo Histórico Nacional: Das Geschichtsmuseum von Santiago de Chile.
  • Museo Nacional de Bellas Artes: das Nationalmuseum der schönen Künste.
  • Parque Forestal: Der Park liegt am Südufer des Rio Mapocho.
  • Pontificia Universidad Católica de Chile: Am 21. Juni 1888 wurde die päpstliche Universität gegründet.
  • Universidad de Chile: Die Universität ist die größte Chiles und eine der ältesten des amerikanischen Kontinents. Ihr Ursprung geht zurück auf das Jahr 1622.

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