Prince Damien bei Team 5ünf: „Verkörpere gleich mehrere Minderheiten“

Erster großer Auftritt

Prince Damien bei Team 5ünf: „Verkörpere gleich mehrere Minderheiten“

Im Interview mit dem Berliner KURIER erzählt Prince Damien, wie er sich als neues Mitglied von Team 5ünf fühlt und wie er zu Marc Terenzi steht

Teilen
Prince Damien ist jetzt Mitglied bei der Schlager-Boyband Team 5ünf.
Prince Damien ist jetzt Mitglied bei der Schlager-Boyband Team 5ünf.N. Kubelka/Future Image/imago

Es war DIE Überraschung Anfang Juli 2023 beim Schlagerbooom Open Air in Kitzbühel: Nach dem Rausschmiss von Marc Terenzi bei Team 5ünf stellte die Schlager-Boyband Prince Damien als neues Mitglied vor. Der Sänger gewann im Jahr 2016 die dreizehnte Staffel „Deutschland sucht den Superstar“ und wurde 2020 zum Sieger der vierzehnten Staffel des RTL-Dschungelcamps gekürt. Am vergangenen Samstag (12. August) hatte Prince Damien beim SchlagerOlymp in Berlin seinen ersten längeren Auftritt vor einem Live-Publikum. Der Berliner KURIER war dabei und hat den 32-Jährigen kurz vor seinem Auftritt zum Interview getroffen.

Prince Damien: „Ich bin ganz anders als Marc Terenzi“

Prince Damien, wie geht es dir so kurz vor dem großen Moment?

Ich bin sehr aufgeregt, mir geht ganz schön die Pumpe.

Jay Khan musste ja ein bisschen Überredungskunst leisten, um dich als neues Mitglied für Team 5ünf zu gewinnen.

Er hat es dreimal bei mir versucht. Und wenn ein gut aussehender Mann wie Jay dreimal anklopft und sich solche Mühe gibt, kann man doch beim dritten Mal nicht Nein sagen. (lacht)

Wie fühlst du dich als neues Mitglied der Band?

Ich fühle mich total gut aufgehoben. Es ist jetzt schon so, als wäre man einfach mit Freunden unterwegs. Das ist etwas, was ich bisher noch nicht erlebt habe.

Der Auftritt von Team 5ünf mit Prince Damien war ein voller Erfolg.
Der Auftritt von Team 5ünf mit Prince Damien war ein voller Erfolg.N. Kubelka/Future Image/imago

Du warst ja vorher Solo-Künstler, nun musst du dir die Aufmerksamkeit mit vier anderen teilen. War das gewöhnungsbedürftig?

Nein, ich finde es super, dass man sich ab und zu mal hinter jemandem verstecken kann und nicht jeder Fehltritt sofort gesehen wird. Ich liebe dieses Gruppengefühl.

Hattest du vorher Bammel, ob du Marc Terenzi gut ersetzen kannst?

Ich bin ja ganz anders als Marc Terenzi, ich bin ein ganz anderer Typ. Die Lücke, die er hinterlassen hat, kann ich nicht ausfüllen. Team 5ünf ist jetzt einfach anders als vorher. Ich hätte mich total gefreut, wenn es mit Marc weiter funktioniert hätte und wir vielleicht zusammen in einer Band gewesen wären. Aber leider ist es nicht so.

Hat er sich bei dir gemeldet, als bekannt wurde, dass du bei Team 5ünf einsteigst?

Nein. Wir folgen uns gegenseitig auf Instagram, aber persönlich sind wir uns noch nicht begegnet. Aber er ist ein super Typ, ich mag ihn sehr gerne. Und ich glaube, er ist mit der Situation, wie sie jetzt ist, auch zufrieden.

Die frühere Besetzung von Team 5ünf mit Sven Light, Jay Khan, David Lei Brandt, Marc Terenzi und Joel de Tombe.
Die frühere Besetzung von Team 5ünf mit Sven Light, Jay Khan, David Lei Brandt, Marc Terenzi und Joel de Tombe.F. Kern/Future Image/imago

„Ich möchte kein Vorbild sein“

Wie hast du die Reaktionen der Fans wahrgenommen?

Ich habe nicht mit so viel positiver Resonanz gerechnet. Ich dachte eher, dass das Leute komisch finden würden, aber das ist gar nicht so. Ich bekomme viele positive Reaktionen.

Wenn man sich einmal die Boybands von früher anschaut, hat sich vieles weiterentwickelt. Das klassische Bild eines Boyband-Sängers, der hetero und Single sein muss, um die Herzen der weiblichen Fans zu gewinnen, braucht es heute nicht mehr, oder?

Die Stereotypen, die früher in einer Boyband bedient werden mussten, sind heute nicht mehr so relevant. Wir haben mit mir zwei queere Personen in der Gruppe, und das finde ich super. Die Mädchen sind trotzdem am Start. (lacht) Wir sind mal in ein Hotel gekommen, da waren dann auf einmal fünf Mädels, die wollten Bilder machen, das fand ich sehr schön. Also, ich habe schon das Gefühl, dass die Menschen viel offener für so was geworden sind.

Hast du auch negative Erfahrungen damit gemacht?

In der Kindheit habe ich viel Gegenwind bekommen. Damals wusste ich aber noch gar nicht, dass ich auf Jungs stehe. Aber das war immer ein großes Thema, ich war Mobbing-Opfer. Auch in diesem Jahr wurde ich schon verbal und tätlich angegangen (Anm. d. Red.: Im März machte Prince Damien öffentlich, dass er von einem fremden Mann im Zug belästigt und beleidigt wurde). Aber eigentlich kommt das selten vor. Meistens reagieren die Menschen sehr positiv, ob ich jetzt alleine oder mit den Jungs unterwegs bin. Darüber bin ich sehr glücklich.

Wie gehst du damit um, wenn es doch mal zu solchen Momenten kommt?

Ich habe eine dicke Haut. Wenn es im Netz passiert, kann ich damit natürlich besser umgehen, als wenn es ein direkter Angriff ist – eben weil ich es schon mehrfach auch außerhalb des Internets erlebt habe, ob das jetzt Homophobie oder Rassismus ist. Ich bin ja quasi alles, ich verkörpere gleich mehrere Minderheiten.

Damit bist du sicherlich für viele Fans auch eine Art Vorbild?

Ich möchte es tunlichst vermeiden, eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Ich mache auch viele Fehler und Sachen, wo man sich denkt: „Musste er das jetzt wirklich auf TikTok machen?“ (lacht) Deswegen möchte ich auf keinen Fall für jemanden ein Vorbild sein. Aber wenn sich jetzt jemand durch mich ermutigt fühlt, zu sich selber zu stehen und keine Angst zu haben, dann finde ich das sehr schön.

Der Auftritt mit Prince Damien als neuem Mitglied von Team5ünf beim SchlagerOlymp war ein voller Erfolg für die Band. Die Fans feierten die neue Besetzung – neben Prince Damien sind auch Dennis „D-Nice“ Somuha und Daniel Johnson recht frisch dabei.