Erdbeben trifft Türkei und Syrien: Karte zeigt Epizentrum und betroffene Gebiete
  1. Startseite
  2. Welt

Erdbeben trifft Türkei und Syrien mit katastrophalen Folgen: Karte zeigt, welche Regionen betroffen sind

KommentareDrucken

Zwei heftige Erdbeben sind am frühen Montagmorgen aus dem Südosten der Türkei gemeldet worden, später ein weiteres. Die Folgen sind katastrophal. Auch Syrien ist betroffen.

Istanbul – Bei schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens sind am Montag mehr als 1.500 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer steigt fortlaufend. Tausende sind verletzt. Die Lage ist noch unübersichtlich. Starke Nachbeben erschüttern die Region. Darunter am Mittag ein Erdbeben der Stärke 7,5 in der Südosttürkei. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Schwere Erdbeben treffen die Türkei und Syrien, wie die Grafik der US-Erdbebenwarte USGS zeigt.
Schwere Erdbeben treffen die Türkei und Syrien, wie die Grafik der US-Erdbebenwarte USGS zeigt. © Screenshot/earthquake.usgs.gov

Schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien: Wo genau liegt das Epizentrum?

Katastrophe nach schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien

In der Türkei sind mindestens 1.700 Gebäude eingestürzt. Das Beben sei in zehn Provinzen zu spüren gewesen, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay am Montag. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. Trümmer, eingestürzte Häuser und verzweifelte Menschen sind auf Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zu sehen. In der Stadt Adana sind Wohnblöcke völlig zerstört. Laut dem Bürgermeister der Stadt sei ein 17- und ein 14-stöckiges Gebäude betroffen.

In einigen Gebieten waren die Erschütterungen besonders heftig. In der Provinz Maltaya wurde eine berühmte Moschee aus dem 13. Jahrhundert zerstört. In Gaziantep stürzte eine historische Burg ein. Die 2.200 Jahre alte Burg Gaziantep (Unesco-Weltkulturerbe) aus der Römerzeit wurde offenbar völlig zerstört, wie Vorher-Nachher-Fotos auf Twitter zeigen.

Nachbeben sind gefährlich: Wohnhaus kollabiert Stunden nach dem schweren Erdbeben in der Türkei

In der türkischen Stadt Şanlıurfa kollabiert ein Wohnhaus nach einem Nachbeben. Auf einem Video in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie das Gebäude in sich zusammenkracht.

Besonders betroffen sind neben Gaziantep, auch Sanliurfa, Osmaniye, Diyarbakir sowie Adana. Auch mehrere Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep sind betroffen. So ist die einzige Start- und Landebahn am Flughafen Hatay in der Südtürkei ist während des Erdbebens aufgerissen.

Stärkstes Erdbeben in Syrien seit 1995

In Syrien stürzten laut der Nachrichtenagentur Sana zahlreiche Gebäude ein. Unzählige Menschen sind noch unter den Trümmern verschüttet. Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Menschen aus den Trümmern zu ziehen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums sagte laut Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995. Präsident Baschar al-Assad rief sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Videos zeigten Trümmerberge unter anderem aus der Provinz Idlib, teils kollabierten ganze Häuserreihen.

Schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien: Die Chronologie einer Katastrophe

  • 13.24 Uhr, Ortszeit: Erdbeben der Stärke 7,5 vier Kilometer von der Stadt Ekinozu entfernt, laut Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS).
  • 4.28 Uhr, Ortszeit: Erdbeben der Stärke 6,8 mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras nahe der Stadt Gaziantep 60 Kilometer von der Grenze zu Syrien entfernt.
  • 4.17 Uhr, Ortszeit: Erdbeben der Stärke 7,8 ereignete sich östlich von Nurdagi in der türkischen Provinz Gaziantep und hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS sein Epizentrum im Südosten der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien. 

So groß ist die Gefahr von Erdbeben in der Türkei

Die Türkei liegt in einer der aktivsten Erdbebenregionen der Welt. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr. 1999 waren bei einem Beben der Stärke 7,4 in Düzce im Norden mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen. Ein Beben der Stärke 7,8 wurde zuletzt 1939 registriert. Damals starben in der östlichen Provinz Erzincan 33.000 Menschen. (ml mit Material der afp)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!