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Es ist 9.5. 1940, der Zweite Weltkrieg hat längst begonnen. Nur wollten das viele namhafte Politiker, Journalisten, Akademiker, Intellektuelle nicht hören, nicht wahrhaben...., sie hoffen noch immer auf einen Vetrag mit A.H.
Die Deutsche Armee ist zu der in der Niederlande, in Belgien, sie ist in Frankreich. Und sie kommt ohne nennswerte Verluste voran. Der Blitzkrieg in seiner puristischen Form! Es ist, als ob Hitler Europa in einem Zug übernehmen wird. Und er hat einen vor sich - seinen Erzfeind, das Großbritanien.
Dort bahnt sich eine politische Krise an. Neville Chamberlain (Ronald Pickup) muß wegen seiner laschen Politik zurücktretten. Was einige schon wissen, Chamberlain ist krank, er wird das Jahr 1940 nicht überleben. Aber er will einen Nachfolger als Premierminister sehen, der seine Politik weiterführt. Doch die Conservative Party ist bei den Wählern nicht beliebt, zuviele Kompromisse gab es in den letzten 3, 4 Jahren mit dem Dritten Reich. Und das Land kämpft mit großen Wirtschaftsproblemen. Das Imperium wankt. Es muß also ein Mann an seiner Stelle kommen, der auch für die Opposition akzeptabel ist. Man einigt sich auf Winston Churchill (Gary Oldman), der schon in der Vergangenheit politisch aktiv war. Der aber als ein schlechter Stratege im Ersten Weltkrieg die Schlacht bei Galipoli verloren hat. Dieser Makel klebt an ihm.
Aber der König George VI (Ben Mendelsohn), der Vater von Elisabeth II, gibt ihm die Möglichkeit eine Regierung zu bilden. Obwohl sich die Männer absolut nicht mögen. Wie man die Engländer von damals kennt, ist eine solche "Kleinigkeit" keine Hürde für den neuen Prime Minister.
Und Churchill? Wer ist dieser Mann, der morgens barfuss die Briefe diktiert, der Unmengen von Whisky oder anderen starken Alkoholika zu sich nimmt, der Zigarren wie ein "Schlot" raucht? Seine Sprache ist undeutlich, er hat anscheindend einen Sprachfehler, den er mit Alkohol und Zigarren nocht verschlechtert. Seine Sekretärin Elizabeth Layton (Lily James) muß sich mit ihm arrangieren. Sie läuft ihm hinterher, sieht in oft halbnackt, aber irgendwie versteht sie den kauzigen Mann. Seine Frau Clementine Churchill (Clemmie), gespielt von Kristin Scott Thomas hat gute Nerven und sie mag ihren Mann wirklich. Die beiden sind etwas (oder sehr) eigen, in Gesprächen ist Clemmie eine große Stütze.
Mai, 1940.... es scheint, Frankreich wird kapitulieren. Dort sind über 300.000 englische Soldaten bei Dunkirk (Dünkirchen) in einer Falle, umzienglet von Deutscher Armee. Sie können nicht raus. Schmerzlich muß Churchill erfahren, dass USA keine Hilfe senden werden, sie sind neutral. Europa steht vor einer Katastrophe.
In seiner eingener Partei wollen Chamberlain und Viscount Halifax (Stephen Dillane) die "bewährte" Appeasement-Politik, die zu Vermeidung der Konflikten führen soll. Halifax sagt seinem Premier, dass er mit der italienischer Regierung (mit dem Botschafter an der Spitze) DIE Verbündete hat, und zusammen könnten sie dann mit Hitler zu einer Einigung gelangen. Also, ein Rückzug aus Frankreich und "Frieden" mit dem Dritten Reich.
Da sagt Churchill: 'Die Regierungen, die im Kampf kapitulieren, bleiben irgendwie besehen, die Regierungen, die sich OHNE Kampf ergeben, werden zu den Vasallen'. Er will keinen Kompromiss/Vertrag mit A.H. unterschreiben.
In der beispiellosen Operation Dynamo, in der alle möglichen Boote (über 9 Meter lang) in der Zeit von 26.5. bis 4.6. die Soldaten aus Frankreich retten (die Verluste waren in Calais groß, 6.000 Mann nur dort, man blieb ohne Schiffe..). Aber, als eine der größten Rettungsaktionen wird sie immer im Gedächtnis. Es sind auch zivile Boote, und das nicht wenige!
Wie ist Churchill das gelungen, ist ein Churchill - Geheimnis. Er hat zu damaligen Zeit sehr wenige Verbündete. Da war Anthony Eden, der als ruhiger besonnener Politiker viel erreicht hat. Neben lautem, oft neurotischem Chef hat er die Lage ebenso gut wie Churchill erkannt. Nach und nach bekommt der Premierminister Hilfe und die Menschen müssen zugeben, er ist der Rolle gewachsen.
Das im Film Churchill im U-Bahn fährt, ist nicht bewiesen, aber die Fahrt könnte stattfinden, wenn man den Mann kannte. Dass zwei große Gegner, der König und der Premierminister, dann sogar gut auskommen, ist aber bewiesen.
Churchill hat seit dem ersten Tag seiner "Kriegsregierung" seine "Geschäfte" in die Dunkelheit gebracht. In die Kellerräume der Regierungspaläste. Er, ein Mann, der den Tag nicht besonders mochte, brauchte die Atmosphäre der dunklen Gängen, die an permanente Gefahr von draußen erinnerte.
Der Film bezieht sich auf die Tage um Dünkirchen, die aber für Großbritanien, für Europa und die ganze Welt eine enorme Bedeutung haben.
Man würde Churchill sogar verstehen, wenn er einen Friedensvetrag unterschrieben hätte..., das haben alle andere vor ihm schon gemacht. Aber, er, der fauler Nichtsportler, war ein Visionär. Sich nicht unterkriegen..., vielleicht hat er mit dem Krieg endlich einige Fehler aus der Vergangenheit gutgemacht.
Gary Oldman ist DER CHURCHILL, er hat ihn studiert, seine Tic's, seine Sprache... Er spielt perfekt und der Oscar war mehr als verdient. Auch anderen Rollen sind sehr gut besetzt, Lily James und Kristin Scott Thomas als Frauen hinter bzw. neben Chuchill sehr gut.
Wer die politischen Umstände aus dieser Zeit studiert hat, weißt, da ist nicht viel künstlerische Freiheit. Und so muß solcher Film, zum Teil Biopic, auch sein.
Joe Wright, der einige Filme gedreht hat (2007, Abbitte), hatte hier eine glückliche Hand bewiesen, 2017 war die Zeit reif für den Film.
Man wünscht sich, es möge das nur als Geschichte weiterbestehen. Nie mehr...sollte das die Wahrheit sein...
Dass Churchill nach dem Krieg sofort die Wahlen verloren hat, ist eine Besonderheit. Aber er war ein Mann, der die Welt von der Ruin rettete, nicht alleine, aber als erster hat er "NEIN" gesagt.
Sein Namen Churchill kommt aus der Kirche auf dem Berg (Church - Hill). Nomen ist hier das Omen!
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Rezensionen mit Bildern
Geschichte kann auch spannend und unterhaltend sein!
"Die dunkelste Stunde" ist ein historisches Drama, das die ersten Wochen CHURCHILL'S als britischer Premierminister beleuchtet. CHURCHILL übernahm das Amt als Premierminister, als HITLER`S Armeen Frankreich, Belgien und die Niederlande quasi im Handstreich eingenommen und überrannt hatten. In Dünkirchen war fast die komplette britische Armee eingekesselt, es waren wahrlich "dunkle Stunden" für Großbritannien und Europa.Regisseur JOE WRIGHT porträtiert in "Die dunkelste Stunde" einen der entscheidenden und wichtigsten Politiker des 2. Weltkrieg. Er zeichnet ein sehr scharfes und vielschichtiges Profil von WINSTON CHURCHILL, beleuchtet nicht nur den Politiker CHURCHILL, sondern gibt auch Einblicke in das Private und das Seelenleben des Politikers.Es wird sehr klar, dass CHURCHILL nicht nur der raue und ruppige Mensch ist, wie ihn die Öffentlichkeit sah, sondern eben auch ein sehr tiefsinniger Mann mit einem weichen Kern.Die Hauptrolle hat man mit GARY OLDMAN den perfekten Darsteller gefunden, seine Verwandlung in den britischen Premierminister ist wirklich grandios, absolut glaubwürdig und irgendwie authentisch. Er schafft es die verschiedenen Gesichter CHURCHILL'S glaubhaft darzustellen, ich finde, dass er für diese Rolle völlig zu Recht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.Auch die anderen Darsteller wurden sehr gut ausgewählt, neben OLDMAN sind mir noch ganz speziell LILY JAMES (Elizabeth Layton) KRISTIN SCOTT THOMAS (Clementine Churchill), BEN MENDELSOHN (King George VI), RONALD PICKUP (Neville Chamberlain) und STEPHEN DILLANE (Viscount Halifax) positiv aufgefallen."Die dunkelste Stunde" ist keine klassische oder vollständige Filmbiografie über WINSTON CHURCHILL, sondern nur ein kurzer Ausschnitt ab seiner Ernennung zum Premierminister am 10. Mai 1940, bis zu seiner berühmten Rede "We shall fight on the Beaches", im britischen Unterhaus am 4. Juni 1940.CHAMBERLAIN wird für die desaströsen Kriegsvorbereitungen der Briten verantwortlich gemacht und muss zurücktreten. Als seinen logischen Nachfolger sieht man LORD HALIFAX, einen weiteren Vertreter der verheerenden "Appeasement-Politik", die HITLER`S Aufstieg erst möglich machte.Die sich in der Opposition befindende "Labour-Partei" nennt als Bedingung für einen Regierungseintritt, dass WINSTON CHURCHILL die Führung der neuen Regierung übernimmt. CHURCHILL galt schon immer als heftiger Kritiker von CHAMBERLAIN`S Politik und war ein unermüdlicher Warner vor HITLER`S Expansionspolitik. Er lehnte schon früh jegliches Entgegenkommen und falsche Kompromisse im Umgang mit Deutschland entschieden ab.In seiner eigenen Partei hat CHURCHILL wenig Rückhalt, er gilt als egozentrisch, unbesonnen und verantwortungslos - man traute ihm schlichtweg nichts zu. Trotz stärkster Bedenken wird er von KING GEORGE VI am 10. Juni zum Premierminister ernannt.Vom ersten tag an steht er intern unter Beschuss und die politischen Entwicklungen stellen ihn vor fast unüberwindbare Probleme, von genau diesen entscheidenden Wochen handelt "Die dunkelste Stunde" ....Mein Fazit: "Die dunkelste Stunde" ist authentisches und unterhaltendes Erzählkino, wer ein Action-Spektakel oder einen Kriegsfilm erwartet, der dürfte enttäuscht sein. Dieser Film erzählt die Geschichte bis zu CHURCHILL'S Rede im britischen Unterhaus, die den Durchhaltewillen und den Widerstand der britischen Bevölkerung nachhaltig gestärkt hat. Auch wird deutlich, dass CHURCHILL schon immer die richtige Strategie gegen HITLER hatte, den er zutiefst verachtete. das er sich gegen HALIFAX durchgesetzt hatte, der mit HITLER verhandeln wollte, war entscheidend für den Sieg der Alliierten und der Wendepunkt im 2. Weltkrieg.Ich mag Filme mit historischem Hintergrund, "Die dunkelste Stunde" hat alle meine Erwartungen erfüllt, ich finde den Film sehr gelungen. Schon alleine wegen GARY OLDMAN als "Winston Churchill", ist dieser Film sehenswert, ich finde ihn großartig.Meine Bewertung: 9 von 10 Punkten.
