Charité Berlin: Erfolgreiche Lasertherapie bei Zwillingen im Mutterleib

Charité Berlin: Erfolgreiche Lasertherapie bei Zwillingen im Mutterleib

Die Zwillinge Larissa und Clarissa sind gesund in der Charité zur Welt gekommen. Zuvor wurde im Mutterleib wegen eines schweren Syndroms eine Laserbehandlung durchgeführt.

Das schwere Zwillingstransfusionssyndrom tritt bei etwa 10 bis 15 Prozent der Schwangerschaften mit eineiigen Zwillingen auf, so wie bei den US-amerikanischen Zwillingen Chase und Caden.
Das schwere Zwillingstransfusionssyndrom tritt bei etwa 10 bis 15 Prozent der Schwangerschaften mit eineiigen Zwillingen auf, so wie bei den US-amerikanischen Zwillingen Chase und Caden.USA TODAY Network/imago

In der Charité in Berlin-Mitte ist eine Laserbehandlung bei eineiigen Zwillingen mit einem schweren Zwillingstransfusionssyndrom erfolgreich im Mutterleib durchgeführt worden. Die Eltern der beiden Mädchen Larissa und Clarissa sind glücklich, dass die Laserbehandlung so gut verlaufen ist, teilte die Charité Universitätsmedizin Berlin am Dienstag auf der eigenen Webseite mit. „Besser hätte es nicht laufen können“, bestätigte Christian Bamberg, der den Eingriff durchführte und den Kaiserschnitt in der 37. Schwangerschaftswoche betreute.

Die Diagnose des schweren Zwillingstransfusionssyndroms, auch Twin-Twin Transfusion Syndrome (TTTS) genannt, wurde in der 23. Schwangerschaftswoche gestellt. Das Syndrom tritt nur bei eineiigen Zwillingen auf, die sich eine gemeinsame Plazenta teilen. Die Blutkreisläufe der Feten sind dann über die Plazenta verbunden und ein Fetus (Spender-Zwilling) versorgt den anderen (Empfänger-Zwilling) mit Blut, was zu einer ungleichmäßigen Blutverteilung führt. Ein Kind bekommt zu viel Blut, das andere zu wenig, was sich vor allem auf das Herz negativ auswirken kann.

Wie die Charité Berlin mitteilte, führt das Syndrom unbehandelt in 80 bis 90 Prozent aller Fälle zu einer Fehlgeburt oder einer sehr frühen Frühgeburt. Um bei den Zwillingen wieder zwei getrennte Blutkreisläufe herzustellen, führte Bamberg eine Laserbehandlung im Mutterleib durch. Diese Behandlung stoppte den Blutfluss vom Spender- zum Empfänger-Zwilling und erzeugte zwei getrennte fetale Blutkreisläufe.

Guten Morgen, Berlin Newsletter
Vielen Dank für Ihre Anmeldung.
Sie erhalten eine Bestätigung per E-Mail.

Zwillingstransfusionssyndrom: Überlebenschance liegt bei etwa 70 Prozent

Nach einer solchen Behandlung haben die Kinder die Chance, sich unter ausgeglichenen Bedingungen zu entwickeln. Der Charité zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, dass beide Zwillinge überleben, bei ausreichender Erfahrung in großen Zentren wie der Charité bei etwa 70 Prozent. Bei etwa 90 Prozent der Schwangerschaften überlebt nach der Behandlung mindestens ein Zwilling.

Das schwere Zwillingstransfusionssyndrom tritt bei etwa 10 bis 15 Prozent der Schwangerschaften mit eineiigen Zwillingen auf und kann während der regelmäßigen Ultraschallkontrolle diagnostiziert werden. Betroffene Eltern können sich in der Spezialsprechstunde für Mehrlingsschwangerschaften der Klinik für Geburtsmedizin beraten lassen.

Quelle: Charité Universitätsmedizin Berlin

Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.