Berlinerin ist «Pflegerin des Jahres»
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Berlinerin ist «Pflegerin des Jahres»

Aus rund 1000 Bewerbungen ist die Berliner Krankenschwester Stefanie Gierth zur «Pflegerin des Jahres» gewählt worden. Mit der Auszeichnung möchte die 52-Jährige auch ein Zeichen setzen.
Krankenhaus
Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Sie weiß es nun schon seit einigen Tagen, trotzdem kann Stefanie Gierth es immer noch kaum fassen: Die 52-jährige Berlinerin ist «Pflegerin des Jahres». «Ich habe einen Herzanfall bekommen», sagt die Krankenschwester über den Moment, in dem sie es erfahren hat. Zuerst habe sie es nicht glauben können, dann habe sie angefangen zu weinen. Auch jetzt hat sie Tränen in den Augen und eine brüchige Stimme, wenn sie davon spricht. «Für mich ist es wie der Oscar für die Pflege», sagt Gierth, die seit mehr als 20 Jahren im Vivantes Klinikum Am Urban arbeitet und seit einigen Jahren als Integrationsbeauftragte für ausländische Pflegekräfte tätig ist.

Verliehen wird die Auszeichnung zum achten Mal in Folge von der Initiative «Herz & Mut» anlässlich des internationalen Tags der Pflege am 12. Mai. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, die Gewinnerin bekommt 5000 Euro. Der zweite Platz geht dieses Jahr an die Altenpflegerin Edith Jenifer Suan aus Rheinau in Baden-Württemberg, der dritte an den Palliativpfleger und Einrichtungsleiter Benjamin Vogel aus Herne. Die Preisverleihung findet am 11. Mai in Baden-Baden statt.

«Ich bin gefühlt Sozialarbeiterin, Immobilienmaklerin, Mutti»

Stefanie Gierth habe die besondere Fähigkeit, mit Menschen verschiedener Generationen und Kulturen zu kommunizieren, teilte die Jury vorab zur Begründung mit. «Wenn sie neue Kollegen begrüßt, gibt es für sie kein Fremdsein, keine Grenzen, kein Anderssein und kein Normalsein. Sie ist eine Integrationsbeauftragte im besten Sinne des Wortes.»

Gierth arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Krankenschwester. Als Integrationsbeauftragte kümmert sie sich fast ausschließlich um die Ausbildung und Eingliederung von jungen Pflegekräften aus dem Ausland, derzeit vor allem aus Tunesien. «Ich glaube, ich kann es gut, ihnen zu zeigen, dass es auch nach 35 Jahren immer noch Spaß machen kann.» Sie unterstützt die Nachwuchskräfte nicht nur im Krankenhaus, sondern auch im Alltag. «Ich bin gefühlt Sozialarbeiterin, Immobilienmaklerin, Mutti», sagt Gierth, die von sich selbst sagt, sie mache lieber «ein, zwei Sachen richtig cool als fünf blöd».

«Von mir gibt es viele.»

Wie bekomme ich ein Bahnticket? Wo kann ich günstig einkaufen? Wie finde ich eine Wohnung? Bei all diesen Fragen ständen sie und ihre Kollegen helfend zu Seite. Und wenn ein junger Pfleger Heimweh habe, nehme sie den auch mal tröstend in den Arm, sagt die 52-Jährige.

Ihr sei wichtig zu betonen, dass Krankenschwester ein toller und attraktiver Beruf sei. Aus ihrer Sicht wird viel zu oft nur über die negativen Seiten berichtet. Dabei kenne sich etliche Kollegen und Kolleginnen, die einen tollen Job machten - und das mit Leidenschaft. «Warum soll es Frau Stefanie Gierth aus Berlin werden?», sagt sie in Bezug auf die Auszeichnung. «Von mir gibt es viele.»

© dpa
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