In My Skin

Esther, angestellt in einem Institut für Meinungsumfragen und in ihrem Job erfolgreich, macht eines Tages eine seltsame Entdeckung: Auf einer Party verletzt sie sich am Bein, bemerkt diese Wunde aber nicht sofort. Nicht nur, dass sie den Schmerz nicht zu spüren scheint – die Verwundung wirkt auf sie hochgradig faszinierend. Mit einer Mischung aus Neugier und Lust an Aggression gegen sich selbst fügt sie ihrem Körper immer stärkere Verletzungen zu. Zunächst versteckt, zum Schluss auch in der Öffentlichkeit. Die Art der Selbstverstümmelung nimmt dabei immer brutalere Ausmaße an.

"In My Skin" ist ein beängstigendes Portrait einer jungen Frau. Marina de Van, die sowohl für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet als auch die Hauptrolle spielt, behandelt in ihrem Film ein wichtiges Thema: die Auto-Aggression als „letztes Mittel“, um sich selbst zu spüren und einen Bezug zum eigenen Körper zu entwickeln. Die Folgen der Obsession sind für Esther ein körperliches wie soziales Desaster. Die fatale Selbstinszenierung ist nicht mit den konventionellen Bedeutungen der Begriffe „Horror“ oder „Splatter“ zu fassen. Ästhetisch ist der Film niveauvoll als kammerspielhaftes Psycho-Drama umgesetzt. Was mögliche Beweggründe betrifft, sind lediglich subtile Hinweise zu entdecken. Obwohl (oder gerade weil) die Zelebrierung der Selbstzerstörung überdeutlich präsentiert wird, ist der Film weder eine Verherrlichung noch versetzt er den Zuschauer in die lüsterne Rolle eines Voyeurs. Vielmehr wirft er durch Irritationen Fragen über gesellschaftliche Ursachen auf. Insgesamt ein Spielfilm, der im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch

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