Ein neuer Bericht über das Privatleben von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) dürfte den Machtkampf um die Nachfolge von CSU-Chef Edmund Stoiber weiter anheizen.
Nach Informationen der Illustrierten „Bunte“ soll der 57-Jährige schon einmal verheiratet gewesen sein und diese Ehe verschwiegen haben.
Seehofers erste Frau, Christel Sch., sagte dem Blatt, sie und Seehofer seien 15 Jahre lang ein Paar gewesen, davon acht Jahre verheiratet. 1982 hätten sie sich scheiden lassen. „Am Tag der Scheidung habe ich ihn zum letzten Mal gesehen und gesprochen.“ Das Ende ihrer Ehe habe sie kommen sehen. „Ich ahnte ja längst, dass es eine andere Frau gab. Aber auf Fragen bekam ich nie eine Antwort.“
Kein Segen vom Bischof von Eichstätt
Nach Angaben eines engen Vertrauten Seehofers, der nicht genannt wird, habe Seehofer seine erste Frau 1974 nur standesamtlich heiraten können. „Der Bischof von Eichstätt weigerte sich, die beiden kirchlich zu trauen, weil die Christel evangelisch war und der Horsti katholisch.“ Erst vier Jahre später hätten die beiden schließlich kirchlich heiraten dürfen.
Seehofers Kandidatur um den Parteivorsitz der Christsozialen, die in ihrem neuen Grundsatzprogramm die „wertkonservativen Wurzeln“ mit den Schwerpunkten Ehe und Familie hervorheben wollen, ist umstritten. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung führt der CSU-Vize, der mit seiner jetzigen Frau Karin seit Dezember 1985 verheiratet ist, in Berlin eine außereheliche Beziehung. Dem Blatt zufolge soll seine Geliebte zudem ein Kind von ihm erwarten.
Seehofer kämpft gemeinsam mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Erwin Huber um den CSU-Vorsitz. Die Entscheidung zwischen den beiden Kontrahenten soll am 29. September in einer Kampfabstimmung auf einem Parteitag fallen.
