Ursula Karusseit ist tot (†79): Sie war eine Dame von nebenan. Die große DDR-Schauspielerin starb in einer Berliner Klinik.

Ursula Karusseit (†79)

Sie war eine Dame von nebenan

Überraschender Tod: Die große DDR-Schauspielerin starb in einer Berliner Klinik .

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Schauspielerin Ursula Karusseit
Schauspielerin Ursula Karusseitimago/STAR-MEDIA

Sie war eine der Großen des DDR-Theaters, im vereinten Deutschland begeisterte sie als Fernseh-Darstellerin: Die Berliner Schauspiel-Legende Ursula Karusseit (79) ist tot. Sie starb nach Angaben ihres Mannes Johannes Wegner in einer Berliner Klinik. Ihr Tod kam auch für Weggefährten plötzlich und überraschend.

Wer Ursula Karusseit nicht aus DDR-Zeiten kannte, der wurde mit ihr durch die TV-Serie „In aller Freundschaft“ vertraut. In der ARD-Erfolgsreihe spielte sie Charlotte Gauss, die schlagfertige Chefin der Klinik-Cafeteria, eine Dame von nebenan. Als Karusseit die Rolle 1998 übernahm, blickte sie schon auf eine lange Karriere zurück – und ein bewegtes Leben. Geboren wurde sie am 2. August 1939 im westpreußischen Elbing im heutigen Polen, in Mecklenburg ging sie zur Schule. Sie machte zunächst eine kaufmännische Ausbildung, bevor sie zur Bühne fand. Bis 1962 studierte sie in Berlin an der Staatlichen Schauspielschule.

Karusseit: Viele Jahre an der Berliner Volksbühne

Die Meilensteine ihrer Laufbahn: Karusseit trat zu DDR-Zeiten viele Jahre an der Berliner Volksbühne auf, aber auch an anderen Theatern. Ihr Film-Debüt gab sie 1963 in dem Fernsehfilm „Was ihr wollt“. Ihre Rolle als Gertrud Habersaat im TV-Fünfteiler „Wege übers Land“ (1968) verhalfen ihr auch in der BRD zu Erfolg. Hinzu kamen viele Dutzend DFF- und DEFA-Filme, in denen sie die Hauptrolle spielte. Sie war zupackend, mit Herzblut dabei – und probierte sich mit Tourprogrammen wie „Jazz Lyrik Prosa“ immer wieder neu aus.

Ursula Karusseit war ab 1969 mit Theater-Genie Benno Besson (1922 – 2006) verheiratet. Ihr Sohn Pierre Besson (51) ist ebenfalls Schauspieler. 1998 heiratete sie in zweiter Ehe den Beleuchter Johannes Wegner.

RBB zeigt Filme mit Ursula Karusseit

Noch zuletzt arbeitete Karusseit an einem Buch mit dem Titel „Zugabe“. Für das Werk hat sie ihr privates Tagebuch geöffnet. Es soll nach Angaben des Eulenspiegel-Verlags im März erscheinen – auch wenn es im Leben der Schauspielerin nun keine „Zugabe“ mehr gibt. Nach unbestätigten KURIER-Informationen erlag Ursula Karusseit am Freitag einer bakteriellen Infektion.

Zum Tode der großen Schauspielerin ändert der RBB sein Fernseh-Programm: Er zeigt am Sonntag ab 9 Uhr „Der zweite Frühling“, ab 10.30 Uhr „Die letzten Millionen“ und ab 17 Uhr „In aller Freundschaft“.