Die Wallensteins: Dresdner Dämonen
TV-Krimi. So ein Ermittlerteam gab’s noch nie: In der neuen Reihe schickt das ZDF Mutter und Tochter an die Tatorte.
Krimi
„Etwas hausbacken, aber nicht hoffnungslos“
Bärbel Wallenstein (Anja Kling) hat schon viel gesehen, aber dieser neue Arbeitstag sieht die Hauptkommissarin fassungslos. Vor Jahren hatte ihre Tochter die Familienbande gekappt und sich nicht mehr blicken lassen, jetzt zieht Kim (Lisa Tomaschewsky) als neue Kollegin in Mamas Büro ein. Unter Zicken, Sticheln, Klagen und Fragen geht es an den ersten Fall: Bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus starb ein Crystal-Meth-Junkie, seine Freundin Stefanie landete schwer verletzt im Krankenhaus.Das Duo trifft einen tschechischen Dealer, der die Grenzregion mit der Synthetikdroge versorgt, den eifrigen Drogenfahnder Koch (Benjamin Sadler), der sich als Stefanies Vater entpuppt – und die Eltern des Opfers (Andreas Schmidt, Inka Friedrich), die noch für eine besondere Überraschung sorgen… Eins zu null für die Elbmetropole: Gegen dieses Kommissarsgespann ist das geschiedene Ermittlerduo Keppler und Saalfeld vom Leipziger „Tatort“ ein Traumpaar. Die Frage „Wer denkt sich so was aus?“ drängt sich öfter auf, so dürfte eine besonders markante Wendung des Falles alle „Breaking Bad“-Fans aufwiehern lassen. Regisseur Carlo Rola liefert gern gediegenes TV-Entertainment alter Schule („Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach Morgen“), so auch mit diesem konventionellen Erklärkrimi. Zum Glück nimmt sich das Ganze nicht zu ernst, und wir hoffen, dass die Versöhnung der beiden Streithennen noch etwas auf sich warten lässt.