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Fabian. Die Geschichte eines Moralisten Taschenbuch – 1. Februar 1989
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Eine brillante und provokante Großstadtsatire im Berlin der frühen 30er Jahre.
»Satirischer Roman von Erich Kästner, erschienen 1931. - Das Werk gilt als eine der brillantesten Satiren auf deutsche, insbesondere Berliner Zustände am Ende der zwanziger Jahre und während der großen Wirtschaftskrise um 1930. Titelheld ist der zweiunddreißigjährige Germanist Dr. Jakob Fabian, bisher Adressenschreiber, nun Reklametexter für eine Zigarettenfirma, ein »zarter Ironiker«, der »auf den Sieg der Anständigkeit wartet«, nicht gerade lebenstüchtig ist und von den Menschen immer wieder übervorteilt wird.« (Aus: Kindlers neues Literaturlexikon)
- Seitenzahl der Print-Ausgabe256 Seiten
- SpracheDeutsch
- Herausgeberdtv
- Erscheinungstermin1. Februar 1989
- Abmessungen12 x 1.41 x 19.1 cm
- ISBN-103423110066
- ISBN-13978-3423110068
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Produktbeschreibungen
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Fabian ist ein arbeitsloser Germanist, der durch die Großstadt Berlin zieht auf der Suche nach Arbeit, auf der Suche nach Kontakten. Wir erleben mit, wie er Menschen trifft, die ihn kaufen wollen, wie sich seine Freundin prostituiert, um Schauspielerin zu werden. Sein bester Freund begeht Selbstmord wegen einer lächerlichen Bemerkung. Ein Erfinder tritt auf, der seine Erfindungen, die Arbeitsplätze vernichtet haben, zurücknehmen will, was nicht geht. Die Stadt ist in Auflösung begriffen, die Menschen leben wie in einem Irrenhaus, einem hoffnungslosen, unbarmherzigen Labyrinth.
Fabian ist ein Außenseiter, ein Moralist, seine Waffe ist die Beobachtung, die Distanz, die durch sarkastische Bemerkungen hergestellt wird. Sein Anspruch besteht darin, zuzusehen, "ob die Welt Talent zur Anständigkeit hat". Kästner stellt dem Moralisten Fabian, ein Mensch übrigens, der moralisch integer ist, ohne dass ihm dies als Lebensentwurf bewusst ist oder er den Zeigefinger erhebt, menschliche Korrumpierbarkeit, Gewissenlosigkeit und Anpassung entgegen. So finden sich im Buch eine ganze Reihe von wirklich gelungenen satirischen Spitzen, wie z.B. eine Tombola, bei der Nahrungsmittel verlost werden oder eine Pöbelei von Menschen als Abendunterhaltung. Kästners Beschreibungen der Menschen sind bissig und schonungslos. Charakteristisch für die Moral der Menschen ist das Verhalten des Redakteurs Müntzer, der etwas unterstützt, an das er nicht glaubt und dessen Falschheit er durchschaut. Von Müntzer heißt es, dass er sein Gewissen chloroformiert hat.
Fabian ist ein Roman mit vielen wirklich gelungenen zeitkritischen Beobachtungen, die auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Schließlich steht im Zentrum von Kästners Gesellschaftskritik die menschliche Schwäche, die Lethargie, genau um die Falschheit der Verhältnisse zu wissen, aber nichts dagegen zu tun -- und diese Kritik hat auch heute nichts von seiner Berechtigung verloren. --Christoph Steven
Werbetext
Bissig und schonungslos
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Fabian saß in einem Café namens Spalteholz und las die Schlagzeilen der Abendblätter: Englisches Luftschiff explodiert über Beauvais, Strychnin lagert neben Linsen, Neunjähriges Mädchen aus dem Fenster gesprungen, Abermals erfolglose Ministerpräsidentenwahl, Der Mord im Lainzer Tiergarten, Skandal im Städtischen Beschaffungsamt, Die künstliche Stimme in der Westentasche, Ruhrkohlenabsatz läßt -nach, Die Geschenke für Reichsbahndirektor Neumann, Elefanten auf dem Bürgersteig, Nervosität an den Kaffeemärkten, Skandal um Clara Bow, Bevorstehender Streik von I40000 Metallarbeitern, Verbrecherdrama in Chicago, Verhandlungen in Moskau über das Holzdumping, Starhembergjäger rebellieren. Das tägliche Pensum. Nichts Besonderes.
Er nahm einen Schluck Kaffee und fuhr zusammen. Das Zeug schmeckte nach Zucker. Seitdem er, zehn Jahre war das her, in der Mensa am Oranienburger Tor dreimal wöchentlich Nudeln mit Sacharin hinuntergewürgt hatte, verabscheute er Süßes. Er zündete sich eilig eine Zigarette an und rief den Kellner.
»Womit kann ich dienen?« fragte der. »Antworten Sie mir auf eine Frage.« »Bitteschön.«
»Soll ich hingehen oder nicht?« »Wohin meinen der Herr?« »Sie sollen nicht fragen. Sie sollen antworten. Soll ich hingehen oder nicht?«
Der Kellner kratzte sich unsichtbar hinter den Ohren. Dann trat er von einem Plattfuß auf den andern.
Produktinformation
- Herausgeber : dtv; 31. Edition (1. Februar 1989)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 256 Seiten
- ISBN-10 : 3423110066
- ISBN-13 : 978-3423110068
- Abmessungen : 12 x 1.41 x 19.1 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 272,895 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 5,634 in Humoristisch
- Nr. 8,365 in Klassiker (Bücher)
- Nr. 18,600 in Gegenwartsliteratur
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Informationen zum Autor
Als die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 Bücher und Bilder unliebsamer Künstler verbrannten, waren auch Werke von Erich Kästner darunter. Seine zeitkritischen und satirischen Texte hatten ihn in Ungnade fallen lassen. Der am 23. Februar 1899 in Dresden geborene Journalist und Schriftsteller lebte und arbeitete weiter in Berlin und publizierte im Ausland. Die Gedichtbände "Herz auf Taille" und "Lärm im Spiegel" erschienen 1928 und 1929, ebenso sein bekanntestes Kinderbuch "Emil und die Detektive". Nach dem Krieg lebte Kästner in München und rechnete als Mitglied der "Schaubude" sowie in seinen Hörspielen und Liedern mit den Nazis ab. Er starb am 29. Juli 1974 in München.
Foto: Kaestner(c)Dressler Verlag
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Die Story ist schnell erzählt: Fabian wohnt in Berlin in einem möblierten Zimmer. Sein bester Freund heißt Dr. Stephan Labude, der selten selbst zugegen ist. Mit ihm verbindet sich eine langjährige Freundschaft. Und beide teilen intellektuelle Interessen. Sie erleben die Polarisierung der Weimarer Republik aus dem Blickwinkel der unabhängigen Intelligenz. Das in vielen Facetten geschilderte Nachtleben der Stadt erscheint Fabian unmoralisch. Der Untertitel "Die Geschichte eines Moralisten" bezieht sich hingegen eher darauf, dass sich in dieser Zeit die meisten opportunistisch verhalten, während Fabian zu seinen Prinzipien steht. Fabian verliert wie so viele in dieser Zeit seine Arbeit. Labude wird von seiner Leda betrogen. Fabian kann ohne Arbeit seine Cornelia nicht halten. Labude bringt sich selber um, weil er glaubt, die jahrelange Arbeit an seiner Habilitation sei vergeblich gewesen. Dabei war es nur ein Scherz eines mißgünstigen Assistenten, der ihn, Labude, hat Glauben gemacht, er selbst sei durchgefallen. Nach dem tragischen Tod des Freundes verlässt Fabian Berlin und zieht zu seiner Mutter, die schon vorher im Buch wiederholt mit ihrer Übervorsorge in Erscheinung getreten ist. In Dresden lässt Kästner dann seinen Protagonisten ebenfalls versehentlich sterben.
Diese Zeit am Vorabend der Machtübernahme durch die Nazis erscheint auf den ersten Blick weit weg zu sein. Die Stadt mit ihren Lokalitäten und den mit Klarnamen bezeichneten Straßen aber ist leicht erkennbar und erscheint uns schon deshalb nah. Die Fiebertemperatur ist heute vielleicht nicht ganz so hoch, aber Krisen machen uns inzwischen auch wieder sehr zu schaffen. Kästner gehörte zu denen, die demokratisch dachten und dafür von den Nazis verfemt wurden. In seinem Buch von 1931 sieht er das Unheil heraufziehen, kann aber, wie seine Protagonisten, nicht wirklich etwas dagegen tun. Hoffen wir, dass das heute anders ist.
Trotz allem ist "Fabian" ein bemerkenswert leichtes Buch, das ich gerne gelesen habe und mit 4 Sternen bewerte.