Filmkritik – Caterpillar Wish (2006) – Movies – OutNow
Caterpillar Wish (2006)

Caterpillar Wish (2006)

  1. 100 Minuten

Filmkritik: Wo ist Daddy?

Fähre verpasst?
Fähre verpasst? © Studio / Produzent

Die 17-jährige Emily will herausfinden, wer ihr Vater ist. Und da ihre Mutter ihr immer nur erzählt, dass er ein One-Night-Stand war, von dem sie nur den Vornamen kenne, fotografiert und dokumentiert Emily manisch jeden Mann, dem sie begegnet. Emilys Recherchen führen in der scheinbar idyllischen Kleinstadt zu unerwarteten Enthüllungen, und schlussendlich glaubt sie im Vater ihres Freundes ihren Erzeuger zu erkennen -- und alle Beteiligten steuern auf die grosse, unausweichliche Katastrophe zu.

Hätte Sandra Sciberras den vor ihrem Film gezeigten Kurzfilm, Somewhere in Hollywood von Tom Kolinski, zu Herzen genommen, wäre The Caterpillar Wish vielleicht etwas erträglicher geworden. Ich bin - ganz ehrlich - kein grosser Freund von ständig defokussierenden/fokussierenden Kameras und die ersten atmosphärischen, musikalisch treffend untermalten Detailaufnahmen von auf Wellen hüpfenden Laubblättern, Steinchen im Sand und funkelndem Krimskrams, liessen die Befürchtungen aufsteigen, dass ich mir die nächsten 94 Minuten einen "Frauenfilm" anschauen müsste. Und dem war dann auch so.

Nichts gegen Filme, die die Mutter-Tochter Beziehung behandeln, nichts gegen junge Frauen, die ihren Vater suchen -- versteht mich bitte nicht falsch - aber mit The Caterpillar Wish liegt ein langweiliger, unglaubwürdiger, äusserst voraussehbarer Film vor, der so mit rein gar nichts punkten kann. Die telefonische Zeitansage ist spannender als die künstlich wirkenden Dialoge! Die Tochter wirkt auf der einen Seite ziemlich selbstbewusst und scheint mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen zu stehen, sitzt dann aber wieder völlig naiv wirkend mit Fotos von Männern vor dem Spiegel und sucht nach Gemeinsamkeiten in den Gesichtern. Oder sie versucht ihre ach so einsame Mutter mit dem verwitweten Nachbarn zu verkuppeln, den sie ganz nebenbei zu ihrem Wunsch-Ersatz-Papi erkoren hat. Weniger Cliché hätte dem Film gut getan.

/ sky

Kommentare Total: 6

sky

Zitat filmblog.ch (2007-10-09 10:57:35)

Wenn du aber in «The Caterpillar Wish» keine Geheimnisse und Lügen «entdeckt» hast, dann bist du offensichtlich in einem anderen Kino gewesen und hast vor allem einen anderen Film gesehen.

Nun ja, vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich dem weiblichen Geschlecht angehöre und uns Frauen ja nachgesagt wird, wir seien ständig mit Lügen und Intrigen beschäftigt 😉

Auf jeden Fall fand ich The Caterpillar Wish eine ziemlich fadenscheinig konstruierte Geschichte. Die Mutter sagt von Anfang an, wer der Vater ist (ein One-Night Stand), aber die Tochter will diese Tatsache einfach nicht akzeptieren. Die Geschichte mit den Grosseltern, naja, auch etwas gar stark konstruiert, oder kannst du dir vorstellen, dass du dich als Eltern- Grosselternteil über 17 Jahre nicht bei deinen Angehörigen meldest? Doch wohl eher nicht. Was mich an dieser Grosseltern-Story am meisten stört, ist die Tatsache, dass die Tochter die Erklärung der Mutter betreffend Kontaktsperre mal einfach so schluckt, ihr aber die Erklärung ihrer Entstehung partout nicht glauben will.

Und zum Schluss: den völligen "Ablöscher" hatte ich ja bei der Selbstmord-Traumsequenz im Wald. Die war erstens völlig überflüssig und zweitens "stank" diese Szene irgendwie zu sehr nach HGKZ (resp. australischer Version davon)...

rm

Willkommen im Forum! Jetzt haben wir schon zwei Thomas H. 😉

filmblog.ch

Ein Hoch auf die sich widersprechenden Ansichten! Da sind wir uns wenigstes einig. Wenn du aber in «The Caterpillar Wish» keine Geheimnisse und Lügen «entdeckt» hast, dann bist du offensichtlich in einem anderen Kino gewesen und hast vor allem einen anderen Film gesehen.

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Trailer Englisch, 02:06