Wie ein wilder Stier

Redaktionskritik

Die Karriere von Jake LaMotta beginnt 1941. Aggressiv und brutal boxt er sich nach oben. So rücksichtslos wie im Ring tritt er auch privat auf. Besonders seine zweite Frau Vicki und sein jüngerer Bruder Joey, der zugleich sein Manager ist, müssen darunter leiden. Trotz zahlreicher Siege erhält er erst 1949 – und nur nachdem er auf einen Deal mit dem Mafiapaten Tommy Como eingegangen ist – die Gelegenheit, um den Titel zu kämpfen. LaMotta gewinnt zwar, doch keine zwei Jahre später muss er den Gürtel an seinen Erzrivalen Sugar Ray Robinson abgeben. LaMottas unbändige Wut und krankhafte Eifersucht beschleunigen seinen Abstieg. In den 60er-Jahren tritt er als drittklassiger Entertainer auf und wird zur tragischen Karikatur seiner selbst… Scorsese inszenierte Aufstieg und Fall LaMottas in ebenso eleganten wie drastischen Schwarz-Weiß-Bildern. Damit wollte er sich bewusst von dem 1976 erschienenen, ebenfalls Oscar-prämierten Boxerfilm „Rocky“ abgrenzen. De Niro trainierte für seine Rolle mit LaMotta persönlich, 1000 Runden im Ring sollen zusammengekommen sein. Dann nahm er 27 Kilo zu, um den beleibten Ex-Champ zu spielen. Sein Lohn: ein Oscar als Bester Hauptdarsteller.