Moderator Elton wird aussortiert und ein Insider weiß: "Ein ganz schlechter Stil" | Abendzeitung München

Moderator Elton wird aussortiert und ein Insider weiß: "Ein ganz schlechter Stil"

Elton und ProSieben gehen künftig getrennte Wege – doch diese Entscheidung wurde offenbar einseitig getroffen, wie der Moderator öffentlich anprangert. Zahlreiche Promis stellen sich hinter ihren TV-Kollegen. Was sagt der Sender zu den Vorwürfen? Und wie reagiert ein Branchenkenner auf den Rauswurf? Die AZ hat nachgehakt.
| Sven Geißelhardt Steffen Trunk
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
10  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen
Elton ist seinen Job bei ProSieben los.
Elton ist seinen Job bei ProSieben los. © BrauerPhotos/Dominik Beckmann

Für 23 Jahre war Alexander Duszat, besser bekannt als Elton, eines der großen Aushängeschilder für ProSieben. Nach seinen Anfängen bei "TV total" präsentierte er Shows wie "Schlag den Star", "Blamieren oder Kassieren" und "Alle gegen einen". Doch am Mittwoch (11. April) kam es dann zum großen Knall: Der Sender teilte mit, dass künftig Matthias Opdenhövel die Moderation von "Schlag den Star" übernehmen werde. Elton selbst scheint darüber sehr kurzfristig informiert worden zu sein und attackiert ProSieben öffentlich. Was steckt dahinter und wie erklären die Verantwortlichen den Personalwechsel? Und was sagt ein Branchenkenner zu dem Trubel?

Elton attackiert ProSieben: "Ich bin sprachlos, wütend und traurig"

"Lieber Elton, ich danke dir herzlich für großes Entertainment, das du in den vergangenen Jahrzehnten den ProSieben-Zuschauer:innen geschenkt hast. Es war ein Fest mit dir", teilt ProSieben-Chef Hannes Hiller nach Bekanntwerden des neuen "Schlag den Star"-Moderators mit. Doch das "Fest" wurde wohl nicht in gegenseitigem Einverständnis beendet, wie Elton selbst erklärt. "Ich gebe diese wundervolle Sendung nicht freiwillig ab", schreibt er in einem Instagram-Post. "Ich bin echt sprachlos, wütend, aber vor allem extrem traurig. Nicht mal eine Abschiedsshow wird mir nach 23 Jahren Pro 7 gegönnt. Ohne Worte!"

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Sonya Kraus zieht Konsequenzen nach Eklat um Elton: "Jetzt komme ich garantiert nicht"

Doch damit nicht genug, ruft Elton indirekt seine Promi-Kollegen dazu auf, sich öffentlich zu positionieren. "Mal sehen, wer sich hier traut, zu kommentieren." Es trauen sich tatsächlich einige VIPs, sich gegen ProSieben zu stellen, wie Hundetrainer Martin Rütter, Schauspieler Armin Rohde, Moderatorin Nina Moghaddam und Ex-Boxer Axel Schulz. Kai Pflaume schreibt zu Eltons Vorwurf: "Dass man nach 23 Jahren Zusammenarbeit so mit dir umgeht, hast du definitiv nicht verdient." Die ehemalige ProSieben-Kollegin Sonya Kraus geht sogar noch einen Schritt weiter und zieht Konsequenzen: "Die sind doch alle gaga! Die Show ohne Dich? Jetzt komme ich garantiert nicht."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Erklärung von ProSieben? So reagiert der Sender auf eine AZ-Anfrage

Auch zahlreiche Follower und Fans von Elton attackieren den Sender aufgrund der öffentlichen Anschuldigungen. Aber was sagt ProSieben selbst dazu? Die AZ hat die Verantwortlichen zum TV-Knall kontaktiert. Sender-Chef Hannes Hiller teilt hierzu mit: "Ich versuche es mal mit einem Bild aus dem Fußball: Wenn jemand seit Jahren regelmäßig für den BVB aufläuft, aber dann immer häufiger im Fanblock den FC Bayern anfeuert, dann stellt sich doch zwangsläufig eine Frage: Wann ist die richtige Zeit für einen Vereinswechsel?" Offenbar hat Elton aus der Sicht von ProSieben für zu viele andere Sender, wie die direkte Konkurrenz RTL, gearbeitet und muss nun die Folgen dafür tragen. Zumal packt Elton aus: "'Schlag den Besten' und auch 'Blamieren oder kassieren' wurde erst ProSieben angeboten. Nachdem es hieß, man hätte kein Geld und keinen Sendeplatz, hat eben RTL zugeschlagen."

Medienexperte schätzt TV-Knall um Elton und ProSieben ein: "Kein gutes Verhalten"

Wie schätzt ein Medienexperte die Situation ein? Die AZ hat hierzu mit Jo Groebel gesprochen. "Wenn es tatsächlich so gelaufen ist, wie Elton das kommentiert hat, dann sind das Dinge, die nicht gehen", sagt der Medienpsychologe und Branchenkenner. "Jetzt hat da wohl einer beschlossen: Wir wechseln ihn [Elton, d.R.] aus und er wird nicht informiert. Das ist ein ganz schlechter Stil, wenn dem so gewesen ist."

Als Hauptproblem sieht Jo Groebel allerdings nicht, dass Elton und ProSieben künftig getrennte Wege gehen, sondern die Art und Weise, wie damit in der Öffentlichkeit umgegangen wird. "Selbst wenn der Sender sich, im Gegensatz zu dem von Elton Dargestellten, anders verhalten haben sollte, bleibt immer noch das Problem mit der Kommunikation. Es ist nicht das Prinzip, wie man in Deutschland in einem Unternehmen mit Leuten umgeht, sondern erinnert an amerikanische Verhältnisse. Das ist hier nicht üblich. Businessethisch ist das kein gutes Verhalten."

Medienpsychologe Jo Groebel.
Medienpsychologe Jo Groebel. © IMAGO/STAR-MEDIA

Nach Rauswurf von Elton: Muss ProSieben nun Konsequenzen fürchten?

Mit dem Sender-Statement von Hannes Hiller zur Causa Elton hat ProSieben Jo Groebel zufolge "den schwarzen Peter auf Elton" verlagert. "Möglicherweise hat er selbst seinen Star-Status überschätzt, dass er sich umgekehrt vielleicht nicht so klug verhalten hat, was seine Arbeit mit anderen Sendern angeht." Jedoch sei das Image des Senders mehr angekratzt als das des Moderators.

Comedian Oliver Pocher will vor Elton von seinem Aus als Moderator gewusst haben. "Es gab da wohl schon vor einigen Wochen 'ne deutliche Ansage, dass Elton da nicht mehr 'Schlag den Star' weiter moderieren wird", erklärte Pocher in seinem Podcast "Die Pochers! Frisch recycelt". Zudem bezeichnet er Elton als "beleidigte Leberwurst".

Wird ProSieben bald die Folgen der Entscheidung zu spüren bekommen? Wie oben erwähnt, haben sich viele TV-Promis auf die Seite von Elton und damit gegen den Sender gestellt. Für Jo Groebel ist das allerdings noch kein Grund zum Zittern. "Da wäre ich relativ entspannt. Prominente teilen sich häufig auf und wenn es dann einen lukrativen Sendeplatz gibt oder eine entsprechende Honorierung im Raum steht", sagt er im AZ-Gespräch. "Da mache ich mir keine Sorgen darum, dass ein Boykott des Senders im Raum steht. Die Konkurrenz zwischen den Promis ist dafür zu groß. Wenn das Angebot stimmt, ist die Solidarität nicht gegeben." Wie sich das Ganze auf die Zuschauer auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
10 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • dakaiser am 15.04.2024 08:10 Uhr / Bewertung:

    Der Elton soll aufhören mit seiner Jammerei. Ist ja lächerlich.

  • nics am 11.04.2024 20:30 Uhr / Bewertung:

    Dem gemeinen Pro7 Mitarbeiter geht es doch genauso. Zack - Umstrukturierung und eine Betriebszugehörigkeit ist nebensächlich.
    Aber da gibt es keine Solidarität von den sogenannten Promis.

  • Gieasinger Bua am 11.04.2024 19:09 Uhr / Bewertung:

    Elton talentlos für mich unsympathisch. Er hatte nur Glück das Raab ihn so vorführen konnte, als kleines Depperl. Elton hat die Chance genutzt und dafür Respekt. Aber er gehört schon lange weg. Ich konnte Schlag den Star nicht mehr anschauen mit ihm. Für mich kein Showmaster im üblichen Sinn.