Die Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Osnabrück nach Riga 1941. Vortrag von Martina Sellmeyer
Am Sonntag, 26. Mai 2024, lohnt es sich für alle Interessierten, sich um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Augustaschacht einzufinden. „Keiner von uns hat geglaubt, dass so viel Sadismus möglich war“, lautet das Thema eines Vortrags der OR-Redakteurin und Historikerin Martina Sellmeyer, der sich mit der Deportation jüdischer Menschen aus Osnabrück nach Riga 1941 befasst.
Mit dem sogenannten „Bielefelder Transport“ nach Riga am 13. Dezember 1941 begann die Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Osnabrück nach Lettland. Ihr Weg führte direkt ins Ghetto von Riga. Jene Deportation war seinerzeit alles andere als eine Geheimsache. „Sie fand nicht heimlich, bei Nacht und Nebel statt, sondern – wie auch in anderen deutschen Städten – am hellichten Tag, unter den Augen der Bevölkerung“, heißt es im Einladungstext des Gedenkstättenvereins.
Der ungewöhnliche Titel der Veranstaltung beruht auf einem Originalzitat. Ausgesprochen hatte es Ewald Aul, langjähriger Vorsitzende der Jüdischen Osnabrücker Nachkriegsgemeinde, als er über seine Zeit im Konzentrationslager gesprochen hatte. Tatsache ist: Von den 34 aus Osnabrück Deportierten überlebten damals nur vier Personen und kehrten nach der Befreiung nach Osnabrück zurück.
Die Ausführungen von Martina Sellmeyer stützen sich unter anderem auf unterschiedliche Berichte weniger Überlebender. Der Vortrag findet im Rahmenprogramm zur Ausstellung „Der Tod ist ständig unter uns. Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland“ in der Gedenkstätte Augustaschacht statt. Dank der Förderung durch die Förderer, dies sind die Stiftung der Sparkasse Osnabrück, die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und die Stadt Osnabrück, ist der Eintritt frei.
