"Dead Man Walking" ist der Ruf des Gefängniswärters, der dem Gang eines zum Tode Verurteilten zur Hinrichtung vorausgeht. "Dead Man Walking" ist auch der Titel eines Buches, das die katholische Ordensschwester Helen Prejean über ihre Arbeit: mit Häftlingen geschrieben hat, die ihre Hinrichtung erwarten. Passagen dieses Buches und die intensive Beschäftigung des Autor-Regisseurs Tim Robbins mit den Gedanken und Motiven von Schwester Helen haben zu diesem Film geführt, der die wohl vielseitigste Auseinandersetzung mit dem Thema Todesstrafe ist, die es im amerikanischen Kino je gegeben hat. Robbins Film ist keine Polemik für oder gegen eine der umstrittensten gesellschaftspolitischen Einrichtungen, sondern er ist eine Entdeckungsreise zu den unterschiedlichen Motiven, die das Fühlen und Denken der mit dem Thema in Berührung kommenden Menschen beeinflussen. In seiner letzten Konsequenz - und das macht ihn so bemerkenswert - ist er eine Reise in die Spiritualität.
Schwester Helen arbeitet in einem Distrikt mittelloser Farbiger in New Orleans, als sie einen Brief von! einem zum Tode Verurteilten bekommt, der um ihre Hilfe bittet. Es ist ein berechnender Schachzug