François-Mitterrand-Platz soll Treffpunkt werden
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François-Mitterrand-Platz soll Treffpunkt werden

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Kein schöner Anblick ist der François-Mitterrand-Platz: Außer an paar Bäumen am Rand herrscht tristes Grau. Das soll sich ändern, indem die Fläche entsiegelt wird. Sitzgelegenheiten aufgestellt werden und sogar eine Bewirtung kommt. FOTO: Matthias Bittner
Kein schöner Anblick ist der François-Mitterrand-Platz: Außer an paar Bäumen am Rand herrscht tristes Grau. Das soll sich ändern, indem die Fläche entsiegelt wird. Sitzgelegenheiten aufgestellt werden und sogar eine Bewirtung kommt. © Bittner

Die Stadt Frankfurt soll Flächen entsiegeln, Bänke aufstellen und für Bewirtung sorgen.

Frankfurt -Mit seiner Umbenennung nach einem französischen Staatsmann verlor der frühere Blittersdorfplatz 2008 auch bald seine dichte Begrünung, um die nahe gelegene Drogenszene fernzuhalten. Auch deshalb liegen für den asphaltierten François-Mitterrand-Platz, an dem nur noch zwölf eingefasste Bäume ein paar grüne Akzente setzen, anders als für andere Frankfurter Plätze bis heute noch keine Planungen für eine Entsiegelung und Neugestaltung vor.

Doch auf Anregung von Ortsvorsteher Michael Weber (CDU) es gibt es bereits Überlegungen, den Platz attraktiver zu gestalten: „Sowohl mit den Betreibern des Kiosks am Wiesenhüttenplatz als auch mit der Initiative ,Auf Ins Viertel’ stehen wir im Kontakt, um den Platz dauerhaft durch Veranstaltungskonzepte zu beleben“, sagt Ronals Hoogerbrugge, Area General Manager im Holiday Inn Frankfurt-Alte Oper. Auch eine weitere Begrünung werde sehr begrüßt.

Eine der Forderungen: Sitzgelegenheiten montieren

Denn nachdem es im Ortsbeirat 1 (Altstadt, Bahnhofsviertel, Europaviertel, Gallus, Gutleutviertel) immer wieder Anregungen und Vorlagen für eine naturfreundliche Umgestaltung gab, unternimmt die CDU jetzt einen neuen Anlauf: So wird Weber zwei Vorlagen seiner Fraktion in die kommende Sitzung einbringen, den Mitterrand-Platz klimagerecht umzugestalten, aufzuwerten und durch Gastronomie zu beleben.

Weber fordert nun vom Magistrat ein Konzept zur Entsiegelung und Begrünung, das dem Ortsbeirat vorgestellt werden soll. „Als kurzfristige Maßnahme sollen die Gitterroste, die derzeit auf den Baumscheiben liegen, entfernt und die Baumscheiben mit Staudengewächsen bepflanzt werden“, schlägt er vor. Auf die Einfassung der Baumscheiben sollten Sitzgelegenheiten aus Holz aufgebracht werden.

Stadt Frankfurt: Erstmal keine Entsiegelung

Weber verweist auf eine Stellungnahme des Magistrats vom Juni 2019: Demnach könne eine großflächige Entsiegelung vorerst nicht in Aussicht gestellt werden, der Platz soll jedoch diesbezüglich längerfristig auf seine Potenziale untersucht werden. „Nach dreieinhalb Jahren sollte diese Prüfung nun abgeschlossen sein“, betont der Ortsvorsteher. Zumal der Mitterrand-Platz einer der Plätze Frankfurts sei, die sich in den ,Sommermonaten am stärksten aufheizen würden.

Der Hinweis in der Stellungnahme, dass Beete als Drogenverstecke missbraucht würden, sei zwar richtig, könne aber dauerhaft nicht als alleinige Ausrede für eine fehlende Begrünung gebraucht werden. Zum einen gebe es vielfältige Möglichkeiten einer Bepflanzung, ohne einen Hotspot für Dealer zu erzeugen. Und zum anderen könne eine Neubelebung dafür sorgen, dass der Platz nicht sich selbst überlassen sei und verwahrlose.

Daher schlägt Weber zudem Gespräche des Magistrats mit möglichen Gastronomen und Anrainern vor, um eine temporäre Gastronomie noch in diesem Sommer zu ermöglichen. Angeboten haben sich Alexander Zochowski und Babak Farahani, Betreiber des Yok Yok Eden.

„Der Mitterrand-Platz ist eine Betonwüste und wird kaum genutzt, da er kahl, seelenlos und ohne Atmosphäre sein Dasein fristet“, findet der Ortsvorsteher. Nachbarn würden sich eine Platzbelebung wünschen, passende Angebote könnten den Platz zu einem lebendigen Treffpunkt für Gäste, Angestellte und Einwohner des Bahnhofsviertels machen.

Lehren aus dem Dürresommer ziehen

Der Magistrat verweist in seiner Stellungnahme auf den früheren Blittersdorfplatz als Taschenpark. Doch der Ortsbeirat habe eine Umgestaltung als Platz für öffentliche Veranstaltungen gewünscht, um der Drogenszene wirksam zu begegnen. Der Ortsbeirat sei über die damaligen Maßnahmen stets unterrichtet worden, wozu auch die Gitterroste für die Baumscheiben gehört hätten. Der Dürresommer 2018 habe dann gezeigt, dass der Klimaschutz mehr berücksichtigt werden müsse.

Der Antrag findet im Ortsbeirat durchaus Zuspruch, doch als Anwohnerin im Bahnhofsviertel möchte Petra Thomsen (Grüne) mit Augenmaß vorgehen: „Man sollte auch weitere Initiativen und das neue Koordinierungsbüro in die Gespräche und Prüfung miteinbeziehen“, sagt sie. Das sollte im Antrag aufgenommen werden.

Ortsbeirat1

Sitzung am Dienstag, 21. Februar, 19 Uhr, Saalbau Gutleut, Rottweiler Straße 32

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