Was diese Gemeinde in Baden-Württemberg mit der RAF zu tun hat
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Was diese Gemeinde in Baden-Württemberg mit der RAF zu tun hat

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Die Geschichte einer Gemeinde im Ostalbkreis Baden-Württembergs ist eng mit der RAF verbunden. Was dahinter steckt.

Stuttgart - Generell spielt Baden-Württemberg in der Historie der RAF eine große Rolle. Immerhin saßen unter anderem die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe im Hochsicherheitstrakt im Stuttgarter Stadtbezirk Stammheim ein. Nach einer gescheiterten Freipressung des Trios verübten sie am 18. Oktober 1977 gemeinsam Suizid. Ulrike Meinhof hatte sich derweil bereits am 9. Mai 1976 das Leben in ihrer Zelle in Stammheim genommen.

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RAF-Terroristin Gudrun Ensslin wuchs in Baden-Württemberg auf

Vor allem Ensslin hat eine enge Verbindung zum Ländle. Am 15. August 1940 wurde die spätere Terroristin in Bartholomä geboren, eine Gemeinde im Ostalbkreis Baden-Württembergs. Etwas mehr als 2100 Einwohner leben inzwischen dort, wo Ensslin einst das Licht der Welt erblickte. Im Wikipedia-Eintrag zu Bartholomä ist sie in dem Kapitel „Söhne und Töchter der Gemeinde“ aufgelistet.

Ein Maibaum steht in der Gemeinde Bartholomä im Ostalbkreis in Baden-Württemberg.
Die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin wuchs in Bartholomä (Ostalbkreis, Baden-Württemberg) auf. (Archivfoto) © IMAGO / onw-images

Ensslin lebte zunächst als Kind eines evangelischen Pfarrers im Pfarrhaus, bis sie mit ihrer Familie ins ebenfalls baden-württembergische Tuttlingen zog. Ihre Teenagerzeit verbrachte sie dann in Stuttgart in Bad Cannstatt. Von 1960 bis 1963 studierte sie an der Universität Tübingen Anglistik, Germanistik und Pädagogik, bevor sie an die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd wechselte.

Ensslin gründete mit Baader, Meinhof und Mahler die RAF

Anschließend ging Ensslin nach Berlin. 1970 gründete die Pfarrerstochter gemeinsam mit Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Horst Mahler die terroristische Vereinigung Rote Armee Fraktion, kurz: RAF.

Ein damaliges Fahndungsfoto der RAF-Terroristen Andreas Baader und Gudrun Ensslin.
Ein damaliges Fahndungsfoto der RAF-Terroristen Andreas Baader und Gudrun Ensslin. © picture alliance / ---/Polizei/dpa

1972 wurde Ensslin schließlich festgenommen und in den Hochsicherheitstrakt nach Stammheim gebracht. Dort wurde sie im April 1977 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Allerdings war das Urteil wegen einer Revision nicht rechtskräftig. Ein halbes Jahr später erhängte sich Ensslin in ihrer Zelle. Als RAF-Terroristin war sie an Sprengstoffanschlägen, Banküberfällen und Morden beteiligt. Insgesamt starben durch die Anschläge der RAF 33 Menschen.

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