Preis für Ilsenburg: Mehl im Blut: Das ist der Gründer des Jahres im Landkreis Harz
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Preis für Ilsenburg Mehl im Blut: Das ist der Gründer des Jahres im Landkreis Harz

Ilsenburger Bäcker Kieran Schneider erhält in Wernigerode Auszeichnung.

17.05.2024, 17:53
„Altes Brot ist nicht hart, kein Brot − das ist hart": Kieran Schneider vor seiner Bäckerei.
„Altes Brot ist nicht hart, kein Brot − das ist hart": Kieran Schneider vor seiner Bäckerei. Foto: Schneider

Ilsenburg/iku. - Kieran Schneider spielt nicht nur Gitarre wie Carlos Santana oder läuft entspannt einen Marathon über den Brocken. Nein, er backt auch mit Hingabe − knackige Brötchen, krosses Sauerteigbrot, saftige Kuchen. Und damit hat er eine mehr als 100 Jahre alte Tradition in Ilsenburg gerettet: Unter dem Motto „Bäck in Ilsenburg“ öffnete Schneider am 1. Juli 2022 seine Backstube. Jene Backstube, die es seit 1914 gegeben hatte und die sein Opa Hans-Jürgen Pflugner 2015 schloss, als er in den Ruhestand ging.

Für seinen Mut, eine Festanstellung im Ilsenburger Walzwerk aufzugeben und noch einmal ganz von vorn zu beginnen − inklusive Bäckerlehre bei Silberbach in Wernigerode und Meisterschule − hat Kieran Schneider am Freitag den Preis „Gründer des Jahres 2023 im Landkreis Harz“ von der stellvertretenden Landrätin Heike Schäffer und der Geschäftsführerin des Innovations- und Gründerzentrums, Heike Schischkoff, in Wernigerode überreicht bekommen.

„Der Preis bedeutet mir viel, weil es eine schöne Wertschätzung ist“, sagt Kieran Schneider. Sein Erfolgsrezept ist genauso simpel wie genial: „Eine verdammt gute Frau, eine tolle Familie und gute Freunde.“ Mit dem Preisgeld von 500 Euro möchte er das Schild über der Eingangstür erneuern.

Nach dem Abitur absolvierte Schneider eine Ausbildung zum Industriemechaniker und arbeitete anschließend mehrere Jahre im Ilsenburger Walzwerk in diesem Beruf. Dann wuchs in ihm der Wunsch, die alte Familientradition wieder aufleben zu lassen. So begann er im August 2020 bei der Bäckerei Silberbach in Wernigerode eine Ausbildung zum Bäckergesellen. Im Anschluss absolvierte er die Meisterausbildung und erhielt im Juni 2022 seinen Meisterbrief.

Schneider beschäftigt ein Team von einem knappen Dutzend Mitarbeitern. Er vergleicht diese Verantwortung mit der eines Fußballtrainers: „Man kann es nicht immer jedem recht machen, aber die Mitarbeiter arbeiten sehr gut zusammen.“ Dafür sei er dankbar, sagt er, auch wenn ihn die Personalverantwortung in der täglichen Arbeit immer wieder fordere.