Götz George gehörte zu den größten Schauspielern Deutschlands. Durch seine Rolle als "Tatort"-Kommisar Schimanski wurde er zur Legende. Sein plötzlicher Tod im Alter von 77 Jahren nach kurzer Krankheit, der am 26. Juni 2016 durch seine Agentin gegenüber "dpa" publik wurde, schockte Fans und Kolleg:innen gleichermaßen. Was genau er hatte, wurde nie offiziell bekannt gegeben. Lediglich über seine Jahre zuvor durchgeführte Herzoperation – Georges Aorta hatte sich aufgrund einer Bindegewebsschwäche an einer Stelle stark ausgedehnt – sprach er beispielsweise in der ARD-Talkshow "Beckmann". Über sein Privatleben war ansonsten kaum etwas bekannt. Auch die Grabstätte wurde zunächst geheim gehalten und fälschlicherweise in Hamburg vermutet.
Was aber feststand: Neben seinen zwei Ehefrauen prägte vor allem eine weibliche Person das Leben des Stars: seine 1967 geborene Tochter Tanja George. Anlässlich seines 85. Geburtstages am 23. Juli 2023 hat GALA ein Blick auf ihr Leben geworfen.
Götz George: Tochter Tanja war seine Seelenverwandte
Nach wochenlangem Rätselraten bestätigte Götz Georges Agentin im Juli vor sieben Jahren gegenüber "dpa": Er "wurde in seiner Heimatstadt Berlin auf dem Friedhof Zehlendorf im George-Familiengrab beigesetzt – die Trauerfeier fand auf seinen Wunsch im engen Kreis statt." Dort, nur wenige Schritte entfernt vom Grab seines Vaters Heinrich George, †52, fand er seine letzte Ruhe.
Zwei Frauen begleiteten ihn bis in den Tod: seine zweite Ehefrau Marika George, eine Hamburger Journalistin, die Götz George zwar 1997 kennen und lieben lernte, aber erst 17 Jahre später heimlich heiratete. Außerdem war seine Tochter Tanja an seiner Seite. Sie stammt aus Georges erster Ehe mit der österreichischen Schauspielkollegin Loni von Friedl, 79, die 1976 auseinanderging.
Zu ihrem Vater hatte Tanja immer ein inniges Verhältnis, im gemeinsamen TV-Interview im Jahr 2008 in der ARD-Talkshow "Beckmann" nannte er sie "Schatzl" und schwärmte von der "Seelenverwandtschaft", die beide verbinden würde. Sie beeindrucke ihn vor allem damit, ein Abenteuertyp zu sein – im Gegensatz zu ihrem Vater. "Ich selbst bin ja unfähig, mir einen Mietwagen zu leihen", witzelte Götz George damals.
Auswanderung nach Australien
Mittlerweile lebt Tanja in Australien, lässt sich aber ab und an noch in Deutschland blicken. Zuletzt tauchte sie 2019 bei der Vergabe des Götz George Preises in Berlin an der Seite von Götz' zweiter Ehefrau Marika auf. Die Stiftung fördert und unterstützt vor allem ältere Schauspieler:innen "in künstlerischen, beruflichen wie sozialen Belangen", heißt es auf der Webseite. Marika und Tanja führen das, was dem Schauspieler zu Lebzeiten schon so wichtig war, als Vorstandsvorsitzende fort.
Sie gewinnt Preise als Bildhauerin
Bereits nach ihrer Ausbildung zur Journalistin wanderte Tanja George nach Australien aus, studierte dort Kunst und Film. Sie versuchte sich ebenfalls im Filmgeschäft, führte in den 90er-Jahren bei einigen Kurzfilmen und Dokumentationen Regie, die auf internationalen Film-Festivals, aber auch im deutschen TV gezeigt wurden. Vor circa zehn Jahren widmete sich Götz Georges Tochter alleinig der Bildenden Kunst, arbeitet seitdem als Bildhauerin und hat mit ihrer Arbeit bereits mehrere Preise gewonnen.
Verwendete Quellen: dpa.com, spiegel.de, bild.de, welt.de, goetz-george-stiftung.de
