Alwara Höfels privat – Zuhause und unterwegs in Kreuzberg sind Schauspielerin Alwara Höfels und ihr griechischer Jagdhundemix Oskar unzertrennlich. „Sein Name ist Oskar, wenn man den Preis nicht bekommt“, sagt Alwara Höfels scherzhaft, als sie ihren Hund vorstellt. Auf den ersten Blick scheint Oskar der Erklärung zuzustimmen; er präsentiert sich als umgänglich und gebildet. Ein stämmiger Mann mit guten Manieren und grenzenloser Vitalität, sein Holz hat eine charakteristische braune und weiße Maserung.
Sein Herrchen, leger, aber geschmackvoll gekleidet mit Turnschuhen, schwarzer Jogginghose und Animal-Print-Bluse, legt großen Wert auf Etikette. Wir haben uns im Herzen des Kiezes verabredet, in dem die beiden in Berlin-Kreuzberg wohnen. Kreuzberg zeichnet sich durch eine vielfältige Bevölkerung aus, die zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs ist und sich oft gegenseitig den Weg versperrt.Weil Oskar seine lange Morgenrunde bereits gelaufen ist, ist alles ruhig, wie Höfels andeutet.
Geduldig wartet der gerade dreijährige Youngster am Straßenrand auf seine Einweisung. Let’s go, wie in “departure”, und stop, wie in “ey”, laut Höfels Sprache. Jetzt, wo wir bei „Abfahrt“ angelangt sind, geht es in Richtung Landwehrkanal. Oskar ist immer noch ziemlich stark, aber er ist selbstbewusst und bereit, für Fotos zu posieren. Der Weg ist sehr malerisch. Der See ist übersät mit Hausbooten, die Gebäude sind mit Graffiti bedeckt und die gelegentliche Trauerweide verbirgt große Müllhaufen.
„Corona hat dazu geführt, dass die Clubs schließen“, so Höfels. Unterwegs gesteht Alwara Höfels, die nicht über ihr Privatleben spricht: „Bei unserer nächtlichen Tour trifft sich Oki, wie Oskar auch genannt wird, gerne mit seinem heiseren Kumpel Pola, in den er ein bisschen verliebt ist.“ Ungeeignetes Territorium.
Bis wir uns wiedersehen, Dresden
Ihr Name wird die meisten zunächst verwirren, aber dann erklärt man ihr, dass sie die liebeswahnsinnige Kindergärtnerin aus „Keinohrhasen“ ist, die einen bemerkenswerten Monolog über Oralsex abliefert, oder dass sie den Dresdner „Tatort“ freiwillig verlassen hat, weil das so ist Drehbuch war ihr zu unrealistisch, dann werden sie alle anerkennend nicken. Die 39-Jährige wurde in der Nähe von Frankfurt geboren, ist aber ein echtes Berliner Gewächs, aufgewachsen in Kreuzberg und im Wedding.
Sie spielt oft sympathische Charaktere mit bescheidener Erziehung und viel Charisma, die sich im Film in heiklen Situationen wiederfinden. Auch persönlich bewahrt die Schauspielerin ihre schlichte, authentische Erscheinung.Höfels wurde als Sohn eines geschiedenen Schauspielpaares geboren. Manche sagen, es „formt“ sie. Zahlreiche Veränderungen, Freiheit und frühes Erwachsensein durch lange Zeiten der Isolation.
Als Sechzehnjährige beginnt sie ihre selbstständige Existenz. Mit der Hilfe von Mama und Papa, aber diesmal ohne den Hund. Der Stachel des Verlierens war zu diesem Zeitpunkt noch zu frisch. Ich sehe Lucie, den Foxterrier, immer noch in meinen Alpträumen aus meiner Jugend. Sie war meine zuverlässigste Begleiterin. Als Höfels beißt, ist die Schwere der beiden spürbar. Schade, dass Hunde nicht so alt werden, insofern wäre eine Schildkröte vorzuziehen“, fügt sie lakonisch hinzu.
Nach Jahrzehnten ohne Hund sei „der Wille und die Lust, wieder mit einem Tier zu interagieren“ aufgetaucht Faszinierend, wie sie ihren Wunsch begründet: „Ein Hund ist ein Hund und kein Ersatz für Kinder, mit ihm würde ich niemals Babygeplapper sprechen.“ Sie nimmt vorübergehend eine piepsende junge Mädchenstimme an, die an Debbie, die Busfahrerin, erinnert Die alleinerziehende Mutter Höfels hat im ARD-Film “Mein Sohn, der Klugscheißer” so gut abgeschnitten.
Womit wir beim eigentlichen Thema wären: arbeitende Eckzähne. Sie räumt ein, dass es eine Herausforderung ist. Da „er dort nicht hingehört, es ist nicht seine Welt“, nimmt Oskar sie nicht mit ins Büro. Tiere stellen im Allgemeinen einzigartige Herausforderungen dar, wenn sie als „Schauspielerkollegen“ gecastet werden, und Hunde sind da keine Ausnahme. Um einen wohlgenährten Labrador auf Abruf zu Zuneigung zu bewegen, wurden laut Alwara Höfels einmal die Beine einer Kollegin mit Leberwurst beschmiert. Ging. Ja, aber nur wenn es Wurst ist.
Wettstreit unter Männern
Oskar freut sich, denn für jedes geschossene Foto bekommt er seine übliche Wertschätzung. Höfels macht zwar schnell Komplimente, betont aber, dass „ein Hund auch klare Rahmenbedingungen und eine Ausbildung braucht“, was für den Besitzer oft auch ein Lernprozess ist, damit der Hund zum „besten und treuesten Begleiter wird, den man sich erträumen kann“. .” Der treueste ist inzwischen überglücklich, weil er auf eine wunderschöne junge Golden Retriever-Frau trifft. Obwohl er ihre Gesellschaft genießt, ist er nicht so begeistert von männlichen Rivalitäten wie die meisten Männer.
Dennoch ist er kein Angreifer; Höfels vergleicht ihn mit einer coolen Socke, dem entspannten Kreuzberger-Typ, der ignoriert, was ihm nicht gefällt. Wie wir bei unserem Spaziergang feststellen, ist es keine schlechte Art, über die Runden zu kommen.Jetzt steht er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, aber er hat eine tragische Geschichte. Er ist sehr dankbar, dass die Schauspielerin ihn aufgenommen hat, also behält er seine Herrin gerne im Auge.
Eine unausgesprochene Übereinkunft, die ihre Spannungen besänftigt zu haben scheint. Als Schauspielerin fand ich das. Auf ihrem Gesicht ist ein Grinsen. Nach dem Abitur legte Alwara Höfels die Aufnahmeprüfung an der Berliner Ernst-Busch-Schauspielschule ab und wurde schließlich am Deutschen Theater engagiert. Oskar hatte Glück, denn er und seine Mama waren schon beim Schlachthof. Eine Griechin, die für eine Berliner Tierrechtsgruppe arbeitet, rettete ihn.
„Ich habe ein Bild von ihm im Internet gefunden. Wenn dieser Blick einem als Hundebesitzer das Herz wehtut, dann ist es vorbei.“ Oskar war geboren und damals 5 Monate alt.Sie hatte kein Interesse daran, einen Zwingerhund zu bekommen. Amüsiert zieht Höfels eine Verbindung zwischen ihrem Leben und der Not der Obdachlosen: „Es gibt zu viele, die ein Zuhause brauchen, und ich wollte eine Überraschungslieferung“; 2007 wurde sie von Til Schweiger für „Keinohrhasen“ entdeckt.
Sie ist Mitglied der Truppe des Deutschen Theaters und spielte kürzlich die Helena in „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare. In der Filmbranche war sie jedoch nahezu unbekannt. Schweiger nannte sie beim Casting ein „Überraschungsei“ und dachte, sie wäre eine tolle Ergänzung für die Besetzung. Seitdem wählt Höfels ihre Rollen sorgfältig aus, um ihrer “Leidenschaft künstlerischer Inhalte” statt ihrem Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit gerecht zu werden.
Sprache und Kommunikation haben sie schon immer interessiert; Als Kind hielt sie zufällige Leute auf der Straße an und stellte ihnen Fragen über ihr Leben, und später schrieb sie Theaterstücke für ihr Klassenzimmer. Sie hat jetzt fast fertige Drehbücher in einer Schublade. Früher schrieb sie Theaterstücke für ihr Klassenzimmer und interviewte Fremde zu ihren Lebensgeschichten. Sie hat jetzt fast fertige Drehbücher in einer Schublade. Als Kind schrieb sie Theaterstücke für den Unterricht und interviewte Fremde auf der Straße, um Geschichten zu erzählen. In ihrer Schublade liegen jetzt fast fertige Drehbücher.
Einführungen in Korinth
Auch die Geschichte von Oskar dem Korinther ist eine Liebesgeschichte. Die Zeit, als sie sich zum ersten Mal trafen, ist ein Moment, den sie nie vergessen wird: „Ich ging in einen Raum voller Hunde, fand einen ruhigen Platz und wartete. Er hüpfte auf meinen Schoß, drehte sich um und starrte mich an. es machte alles Sinn.” Als sie die Geschichte erzählt, fangen Höfels Augen an, sich vor Rührung zu füllen. Aber der Prozess der Erziehung eines Kindes war zeitaufwändig und schwierig, selbst mit der Unterstützung geliebter Menschen.
Sie besuchten eine Zeit lang die Hundeschule bei einer pragmatischen Berlinerin, die sich nach ihren Worten “einfach nicht nach Kuschelkurs, sondern wie gesagt nach klaren Strukturen und Unterricht” fühlte. Darüber hinaus arbeiteten sie sechs Monate lang eng mit einer Hundesitterin zusammen, die in den entscheidenden frühen Phasen des Trainings immer zur Stelle war, wenn sie sie brauchten. Ich bemühte mich, viele Dinge mit ihm zu tun, um sicherzustellen, dass wir als Paar glücklich und erfolgreich sein würden.
Es erfüllt seinen Zweck bewundernswert. Alwara Höfels sagt: „Wir verbringen beide gerne Stunden im Wald und genießen es.“ „Die letzten sechs Monate waren Oskars schönste Zeit in seinem Leben, weil wir meistens zusammen und praktisch ununterbrochen im Wald waren“, schreibt der Autor. Somit hatte Corona in ihren Augen auch einen positiven Aspekt. Die Schauspielerin war natürlich gezwungen, eine Pause einzulegen.
Glücklicherweise wurde die Produktion von „Mein Freund, der Ekel“, einer erfolgreichen ZDF-Serie mit Dieter Hallervorden, wieder aufgenommen. Alwara Höfels garantiert ihre Anstellung bis Herbst 2021. Wenn es in diesen bizarren Zeiten einen Trost gibt, dann das.
