„Ohne Latein ist es sinnlos, zu versuchen, die 3000 Jahre Geschichte zu verstehen, in denen das Römische Reich entstanden ist, das Christentum triumphiert hat, und die Identität des Westens bekräftigt wurde.3 - Jürgen Leonhardt, Autor von ‚Latein: Geschichte einer Weltsprache‘

Die lateinische Sprache war die erste der europäischen Sprachen, die international gesprochen wurde und als universelle Sprache galt. Heute ist sie ausgestorben, doch früher war Latein die offizielle Sprache im antiken Rom und im Römischen Reich bis zu dessen Zerfall – einem der mächtigsten und faszinierendsten Reiche der Geschichte.

Auch diejenigen unter Euch, die weder Archäologen noch Historiker sind, wissen wahrscheinlich, dass Lateinisch die Sprache der Römer war. Auch die deutsche Schrift besteht aus lateinischen Buchstaben. Ihr wisst womöglich auch, dass Portugiesisch, Spanisch, Französisch und Italienisch zu den romanischen bzw. lateinischen Sprachen gehören.

Doch wer kennt schon die Geschichte der lateinischen Sprache von ihren Anfängen bis heute?

Für einige hat Lateinisch einfach aufgehört zu existieren, als der letzte lateinische Muttersprachler starb, ohne diese an seine Nachfahren weiterzugeben. Für andere ist Latein tatsächlich noch immer eine lebendige Sprache, denn Latein beeinflusst heute den gesamten südamerikanischen und mittelamerikanischen Kontinent, ebenso wie Europa, einen Großteil von Afrika und Ozeanien. Selbst in Asien wird in einigen Ländern das lateinische Alphabet genutzt, mindestens, um die Schriftzeichen in Lautschrift umzuwandeln.

Also, was ist die Geschichte von Latein? Diese Frage möchten wir Euch in diesem Artikel beantworten!

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Und los geht's

Archaisches Latein: Der Ursprung der Römer

Am Anfang gab es nichts…und dann?

Am Fluss Tiber in der Region Latium, auf Höhe des heutigen Rom, wurde zum ersten Mal eine Form der Sprache gesprochen, die wir heute als Latein bezeichnen. Hierbei handelte es sich um einen italischen Dialekt. Die Dialekte der damaligen Zeit unterschieden sich, doch eine Gemeinsamkeit lag darin, dass sie dem griechischen und etruskischen Alphabet entstammten.

Die Ursprünge der lateinischen Sprache sind allerdings sehr verwirrend und schwierig, festzumachen. Die Sprecher von archaischem Latein (prisca latinas auf Lateinisch) lebten noch vor Zeiten des Römischen Reich und hatten eine rein mündliche Sprache. Nur sehr wenige schriftliche Quellen von römischen Künstlern und Wissenschaftlern aus dieser Zeit existieren.

Das älteste schriftliche Dokument wurde 1887 von Archäologen entdeckt: Die Schrift auf der Fibula Praenestina stammt aus dem 7. Jahrhundert v. Chr.

Man könnte meinen, dass sich die lateinische Sprache im Verlauf von vier oder fünf Jahrhunderten entwickelt hat, bis sich einzelne Dialekte zu einer Sprache aller Römer vereinten, die schließlich die offizielle Sprache für juristische Texte wurde. Tatsächlich besagt die Legende jedoch, dass die Stadt Rom von Romulus und Remus im Jahr 753 v. Chr. gegründet wurde, als Resultat eines brüderlichen Streits, weshalb die Stadt nach dem Gewinner Romulus benannt wurde.

Rom wurde nach einem der Brüder benannt.
Romulus und Remus - die Gründer Roms - sollen von einer Wölfin aufgezogen worden sein. | Quelle: Pixabay

Vom 3. Jahrhundert vor Christus, unter der Kaiserherrschaft und der Römischen Republik, bis zum Machthöhepunkt des Römischen Reiches dienten viele gebildete Schriftsteller als Verbreiter der lateinischen Sprache: Plautus (-254;-184), Terenz (-185;-159), Briefe von Cicero (-106;-43), die Satiren und Episteln von Horaz (-65;-8) und das Satyricon von Petronius (27-66).

In den ersten Jahrhunderten des archaischen Lateins war der Einfluss des griechischen Alphabest noch riesig: viele Wörter griechischen Ursprungs finden sich im Lateinischen wieder, und heute, mehrere 1000 Jahre später, in den romanischen Sprachen wie Italienisch, Französisch und Spanisch.

Etwa 100 v. Chr. endet die Epoche des archaischen Latein. Wie wäre es mit Latein Nachhilfe online?

Das alte klassische Latein

Als klassisches Latein wird die Version des Lateinischen bezeichnet, die in den von Römern verfassten literarischen Texten vorherrscht und eine „klassische“ Semantik verwendet. Das literarische Latein ist Teil einer goldenen Ära für die lateinische Literatur, die im ersten Jahrhundert v. Chr. stattfindet.

Das goldene Zeitalter für Latein (100 v. Chr. – 14 n. Chr.)

Die Endungen der lateinischen Wörter veränderten sich im Vergleich zum archaischen Latein, und viele literarische Werke entstanden. Noch heute sind viele der Schriftsteller dieser Zeit weltberühmt und dienen modernen Autoren und Philosophen zum Vorbild:

  • Julius Cäsar,
  • Cicero,
  • Titus Livius,
  • Catullus,
  • Lucretia,
  • Virgil,
  • Horaz,
  • Ovid.

Prosa und Poesie entstanden in den letzten Jahrzehnten der Römischen Republik. Heute spricht man von einem Übergang des traditionell mündlichen Latein zu einer noblen literarischen Sprache, einer sogenannten klassischen Sprache. Diese Phase wird durch eine Leichtigkeit und Freiheit in der Syntax charakterisiert, die es in dieser Form vorher noch nie gegeben hatte.

Lateinisch war die Sprache der römischen Kaiser.
Auch Gaius Julius Cäsar sprach fließend Latein. | Quelle: Pixabay

Die silberne Latinität (14-130)

Diese Epoche wird auch als postaugustinische Zeit bezeichnet, und die Literatur des klassischen Latein war etwas weniger blühend als noch im goldenen Zeitalter. Zu den großen Autoren dieser Zeit gehören Phaedra, Seneca, Plinius der Ältere (79 in Pompeji gestorben), Petronus, Quintilian, Tacitus, Plinius der Jüngere.

Das kaiserzeitliche Latein (unter der Herrschaft von Nero, Domitian oder Vespasian) definiert sich über eine steigende Komplexität und Raffiniertheit der Kunst der Rhetorik. Auch der Einfluss des Stoizismus des antiken Griechenland sorgte für die Rückkehr der großen Bedeutung, die den Göttern in einem Rom beigemessen wurde, in dem die Mythologie noch polytheistisch und vorchristlich war.

Spätlatein

Vom 2. bis 8. Jahrhundert nach Christus führten die barbarischen Invasionen zum Untergang des Römischen Reiches und zu dessen politischer Auflösung. In dieser Epoche mutierte die lateinische Sprache, denn sie war nicht länger die offizielle Sprache des mächtigsten Staates der Welt.

Obwohl das Oströmische Reich oder das Byzantinische Reich seine Grenzen bis zum Fall von Konstantinopel im Jahr 1453 beibehielt, wurde hier noch immer die griechische Sprache gesprochen. Daher fanden sich immer mehr fremde Worte in der lateinischen Sprache wieder: Die Zeit des Spätlatein brach an.

Natürlich muss man anmerken, dass das elitäre Latein (sermo cotidianus) der höheren Klassen aus Rom sich stark von dem Latein unterschied, das das allgemeine Volk sprach (sermo plebeius). Die Sprache des Plebus, also des Volkes, führte zur Geburt der romanischen Sprachen. In den Territorien des vulgären Latein (lingua romana) entstanden verschiedene Dialekte unter dem Römischen Reich.

Vom mittelalterlichen Latein zum humanistischen Latein

Eine lange Phase der Entwicklung der lateinischen Sprache fand im Mittelalter bis zur europäischen Renaissance statt (9. – 16. Jh.).

Das Lateinisch der feudalistischen Zeit bezeichnet die literarische Sprache, die in ganz Westeuropa genutzt wurde. Besonders in dieser Epoche sorgten die katholische Kirche und der Klerus dafür, dass Latein als schriftliche Sprache beibehalten wurde. Belesene Leute gehörten zum Adel oder zum Klerus und erschufen eine enorme Menge an literarischen Werken. Die kirchliche Literatur öffnete Türen zu einer Verbreitung von alten Texten im Allgemeinen.

Die lateinische Sprache macht einige Veränderungen durch: 800 wird sie von Karl dem Großen reformiert und die Satzstellung wird dramatisch vereinfacht und viele neue, modernere Begriffe entstehen. Nach dem jahrhundertelangen Einfluss der katholischen Kirche entstand ein neues Zeitalter, in dem Kunst, Wissenschaft und Logik sich über die Göttlichkeit stellten: die Renaissance.

Latein wurde langsam aber sicher zur noblen Sprache der bildenden Wissenschaften.

In vielen Bereichen braucht man Latein.
Latein war und ist die Sprache der Wissenschaften. | Quelle: Pixabay

Aus diesem Grund nutzten auch noch viele humanistische Wissenschaftler und Philosophen des 15. Und 16. Jahrhunderts Latein für ihre schriftlichen Werke, z.B. Erasmus (1467-1536), de René Descartes (1596-1650), Francis Bacon (1561-1626) und Isaac Newton (1643-1727). Latein entwickelte sich zur Sprache der Gebildeten in ganz Europa, das einst vom Römischen Reich beherrscht wurde.

Im Alten Reich waren eine Reihe von Dialekten entstanden, da die romanischen Sprachen noch nicht etabliert waren. Daher war Latein das beste sprachliche Mittel für Könige und Kaiser, um internationale diplomatische Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen.

Vom Neulatein zum modernen Latein

Noch heute ist Lateinisch eine der offiziellen Sprachen im Vatikan. Überraschend, oder? Der Mini Staat und die katholische Kirche haben ihre historische Sprache niemals abgeschafft.

Ein Jahr nach dem Zerfall des Oströmischen Reiches (Byzantinisches Reich), 1454, erfand Gutenberg die Druckerpresse. Mit dieser Erfindung konnten lateinische Texte schnell und einfach verbreitet werden. Zwei bis drei Jahrhunderte später veraltete Latein dennoch, auch trotz der Bedeutung für die romanischen Sprachen.

Viele Fremdwörter stammen aus dem Lateinischen.
Noch heute finden sich viele lateinische Wörter in unserem Sprachgebrauch. | Quelle: Pixabay

Ab dem 18. Jahrhundert wurde Latein nur noch für wissenschaftliche und literarische Texte genutzt, besonders in der Poesie. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist Lateinisch vor allem eine liturgische und religiöse Sprache, die noch heute von Theologen und Kardinälen der römisch-katholischen Kirche genutzt wird. Außerdem entstammen noch heute viele Fachbegriffe dem Lateinischen, besonders in der Medizin, Botanik, Biologie oder Pharmazie.

Heutzutage wird darüber diskutiert, ob Schüler Latein lernen sollen oder nicht, da es sich um eine tote Sprache handelt. Tot in diesem Sinne ist jedoch relativ und Ihr könnt Euch sicher sein, dass eine Sprache mit so viel Geschichte absolut lohnenswert ist!

Und falls Ihr beim Lernen Hilfe braucht, schaut Euch doch bei uns nach einem guten Latein Nachhilfe Lehrer um. Es gibt Angebote in vielen verschiedenen Städten, wie zum Beispiel für einen Lateinkurs Berlin. Viel Spaß!

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Lea

hat einen Master in International Management und bloggt und übersetzt aufgrund ihres Wissensdursts und ihrer Affinität zu Sprachen unheimlich gerne.