Gestaltung und Veränderung: Erinnerungen von Egon Krenz bei LovelyBooks (Biografie)

Gestaltung und VeränderungErinnerungen

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Fabian_koon
vor 4 Monaten

Prädikat historisch wertvoll! Im Fokus stehen die Jahre 1973-1989 bzw vom Ende Ulbrichts bis zum Ende der DDR

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Inhaltsangabe

Der zweite Band der Memoiren des einstigen Staatschefs der DDR führt direkt in den Inner Circle der Staatsführung und in jene Phase, die mittels Wandel durch Annäherung die friedliche Koexistenz sichern soll. Krenz richtet sein Augenmerk auf die Zeit nach der diplomatischen Anerkennung der DDR, auf die neue Ostpolitik der SPD-Regierung und das ständigen Schwankungen unterliegende Verhältnis zu Moskau. Er berichtet über offizielle Ereignisse und gibt den Blick frei auf so manchen noch immer nicht erhellten Hintergrund. Inzwischen vom Westen als »Honeckers Kronprinz« aufmerksam beäugt, ist er involviert in politische Entscheidungsprozesse und zugleich ein sensibler Beobachter der Akteure in Ost und West, schließlich auch der ambivalenten Entwicklungen, die Gorbatschows Perestroika in der Sowjetunion und den Bruderstaaten auslöst. Was angesichts der 89er Ereignisse hinter den Kulissen zwischen Berlin, Bonn und Moskau ablief, berichtet der Staatschef, der eine Wende einzuleiten sein Amt antrat und nach 50 Tagen demissionieren musste. Krenz berichtet faktenreich und selbstkritisch und reflektiert von heutigem Erkenntnisstand aus differenziert die Ereignisse, ohne seine Vorstellungen von einer besseren Gesellschaft zu relativieren.

Buchdetails

Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783360028112
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Gebundenes Buch
Umfang:480 Seiten
Verlag:Das Neue Berlin
Erscheinungsdatum:12.12.2023

Rezensionen und Bewertungen

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Fabian_koonvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Prädikat historisch wertvoll! Im Fokus stehen die Jahre 1973-1989 bzw vom Ende Ulbrichts bis zum Ende der DDR
Kritisch, sachlich, spannend - rundum: alles was ein Sachbuch braucht, will es unterhaltsam sein

Egon Krenz, geboren 1937, ab 1953 FDJ-Mitglied, wurde er 1961 Sekretär des Zentralrates der FDJ, verantwortlich für die Arbeit des Jugendverbandes an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen. Nach dem Besuch der Parteihochschule in Moskau war er von 1964 bis 1967 Vorsitzender der Pionierorganisation und von 1974 bis 1983 der FDJ, ab 1971 Abgeordneter der Volkskammer, ab 1983 Politbüromitglied. Im Herbst 1989 wurde er in der Nachfolge Erich Honeckers Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender. Es sind ebendiese Jahre, ab seinem Vorsitz bei der FDJ, von denen Krenz erzählt und den Leser damit in eine Welt einlädt, die den meisten bis heute verschlossen blieb (vielen bleibt). Während der erste Band noch viel Vertrautes, "osttypisches" irgendwie bekanntes, so oder so ähnlich selbst Erlebtes behandelte und dadurch einer Art sozialistischem Coming-of-age + History-Stunde gleich kam und Sympathien weckte, führt uns der zweite Teil der Biografie in die ansonsten eher unzugängliche Welt des Politbüros. Honecker öffnete die Tore, liberalisierte Kunst und Kultur, Tourismus ins Inland nahm zu genauso wie der Austausch unter Künstlern, Udo Lindenberg, Harry Belafonte, dass genau diese Liberalisierung auch auf Protest und Widerstand stieß, ist bekannt. Krenz schmückt diese historisch-kritisch aufgearbeiteten Ereignisse mit privatem aus, zeigt persönliche Bilder – manche stilisiert, manche kitschig, manche so, dass man nur ungläubig den Kopf schüttelt – diffus. Politiker, Entertainer, Sportler, Sozialist, Ehemann. Das alles macht Krenz sehr nahbar und das Buch trotz des recht dichten Satzes angenehm lesbar. Letztlich auch lehrreich: gerade in Punkten wie Antifaschismus und friedliche Außenpolitik, dürfte unserer heutigen Regierung ein bisschen mehr DDR-like nicht schaden. Ganz im Gegenteil!

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