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Der schwarze Falke
Weitere Versionen auf DVD | Edition | Disks | Preis | Neu ab | Gebraucht ab |
DVD
1. Januar 1999 "Bitte wiederholen" | UK Import | 1 | 5,40 € | 4,79 € |
DVD
21. August 2009 "Bitte wiederholen" | Standard Version | 2 |
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| 29,77 € | 40,52 € |
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18. August 2006 "Bitte wiederholen" | Special Edition | 2 | — | 19,99 € |
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18. Mai 1999 "Bitte wiederholen" | — | 1 | — | 14,38 € |
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28. Juni 2006 "Bitte wiederholen" | FR Import | 2 |
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| — | 36,72 € |
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22. August 2006 "Bitte wiederholen" | — | 1 | — | 68,84 € |
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6. August 2007 "Bitte wiederholen" | Standard Version | 1 |
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Genre | Western, Film, Video, Wildwestromane (Westernroman) |
Format | Dolby, Farbe |
Beitragsverfasser | Wayne, John, Ford, John, Wood, Natalie, Miles, Vera, Hunter, Jeffrey, Bond, Ward |
Sprache | Deutsch, Englisch, Spanisch |
Laufzeit | 1 Stunde und 54 Minuten |
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Produktbeschreibungen
Produktbeschreibung
Einsam und verbittert steht Ethan vor den rauchenden Trümmern der Ranch seines Bruders. Die ganze Familie wurde von den Indianern grausam verstümmelt, aber seine kleine Nichte Debbie wurde von dem Komantschenstamm "Schwarzer Falke" verschleppt. Eine lange dramatische Suche beginnt...
Amazon.de
John Fords Der schwarze Falke zählt zu den Lieblingsfilmen einiger der berühmtesten Filmemacher der Welt wie etwa Martin Scorsese und Steven Spielberg. Er hat sich seinen Platz im Vermächtnis des großen amerikanischen Films mit einer Reihe von Qualitäten verdient. Am augenscheinlichsten dieser Punkte ist vielleicht die Rolle, die John Wayne (Ringo, Der Teufelshauptmann) als Ikone des klassischen Western-Filmes spielt: der Held (oder Anti-Held), der allein gegen das ungeschriebene Gesetz des Wilden Westens antreten muss.
Die Geschichte spielt im Jahr 1868 in Texas; Wayne verkörpert die Rolle des Bürgerkriegsveteranen Ethan Edwards, der seinen Bruder und dessen Frau besuchen will. Die Ranch wird von Komantschen angegriffen und Edwards Verwandte getötet. Die Suche nach seiner überlebenden Nichte (dargestellt von der jungen Natalie Wood (West Side Story, Das große Rennen rund um die Welt) wird für ihn zu einer Aufgabe, die er mit verzehrender Besessenheit verfolgt. Mit der Hilfe eines Freundes der Familie (Jeffrey Hunter, König der Könige, Der längste Tag), welcher selbst zur Hälfte Cherokee-Blut in sich trägt, beginnt Ethan seine fünf Jahre andauernde Irrfahrt, um Vergeltung zu üben.
Regisseur John Ford (Trommeln am Mohawk, Rio Grande) stand 1956 auf dem Höhepunkt seines talentierten Schaffens und formte die klassische Rache-Geschichte zu einem bitteren Lehrstück über Rassismus und blinden Hass. Damit schaffte er es, John Wayne zu einer der besten Darstellungen seiner Karriere anzuspornen.
Wie viele von Fords klassischen Western muss auch Der schwarze Falke in der Rückschau mit dem Vorwurf ringen, die "wilden" amerikanischen Ureinwohner stereotypisch dargestellt zu haben. Die optische Schönheit des Films -- die letzte Einstellung zählt zu den bekanntesten Bildern des Western-Genres -- wird leider durch einige unausgeglichene Darstellungen und gespreizte Dialoge relativiert. Dennoch bleibt Der schwarze Falke unwidersprochen einer der größten Western, die je gedreht wurden. --Jeff Shannon
Movieman.de
Moviemans Kommentar zur DVD: Eine weitere Warner-Disc mit Extras. Das ist gut. Die etwas skurile Doku, die offenbar anlässlich einer TV-Ausstrahlung des Filmes produziert wurde und mit historischer Werbung (u.a. für Zigartten) versehen ist, macht schon erheblich Spass. Die Disc versucht, mit zwei Bildversionen dem VistaVision-Verfahren gerecht zu werden, das ist eine nette Geste. Die Optik des Klassikers ist ordentlich und der alte Monoton fehlerfrei. Der Film gilt als Meisterwerk des Genres und zeichnet eine ganz grosse Western-Figur.
Bild: Der in VistaVision aufgenommene Film wird in der 4:3-Fassung und der anamorphen 1,78:1-Version geboten. Wobei letztere am rechten und linken Bildrand merklich mehr Bildinformation bietet. Die 4:3-Version zeigt dagegen oben und unten mehr. Die schärfe ist nicht überrragend und lässt etwa das Geschirr auf dem Esstisch bei 00.03.20 in der Halbtotalen ziemlich verwaschen erscheinen. Die Farben sind teils etwas verblichen (00.24.10, Landschaft), wirken an anderer Stelle dann wieder kräftig und gesund (01.10.10). Artefakte treten sanft auf und äussern sich dann meist in einem leichten Mattscheibeneffekt.
Ton: Der Monoton ist in deutsch und englisch rauscharm und mit klaren Stimmen versehen. Es wird ein gesundes Volumen geboten, das sich auch in der Musik zeigt (00.24.35). Die Musik wird auch nie übersteuert präsentiert, was bei Filmen aus den 50ern und 60ern ja allzu oft ein Problem ist. Also: ein recht griffiges Monoklangbild. --movieman.de
Produktinformation
- Seitenverhältnis : 16:9 - 1.85:1, 16:9 - 1.77:1, 4:3 - 1.33:1
- Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
- Produktabmessungen : 13,4 x 1,7 x 19 cm; 62 Gramm
- Herstellerreferenz : 14651
- Regisseur : Ford, John
- Medienformat : Dolby, Farbe
- Laufzeit : 1 Stunde und 54 Minuten
- Erscheinungstermin : 1. Juni 2000
- Darsteller : Hunter, Jeffrey, Wayne, John, Miles, Vera, Bond, Ward, Wood, Natalie
- Untertitel: : Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Französisch, Türkisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Portugiesisch, Polnisch, Griechisch, Ungarisch, Tschechisch, Kroatisch, Isländisch, Hebräisch
- Sprache, : Deutsch (Mono), Englisch (Mono), Spanisch (Mono)
- Studio : Warner Home Video - DVD
- ASIN : B00004TVWV
- Herkunftsland : Deutschland
- Anzahl Disks : 1
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 23.989 in DVD & Blu-ray (Siehe Top 100 in DVD & Blu-ray)
- Nr. 678 in Western (DVD & Blu-ray)
- Kundenrezensionen:
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Da die Gegend von Indianern unsicher gemacht wird, hat sich unter Führung von Captain Samuel Johnson Clayton (Ward Bond) eine Bürgerwehr formiert. Schon am nächsten Tag muss die Einheit ausrücken, da dem befreundeten Farmer Lars Jorgensen (John Qualen) Vieh abhanden gekommen ist. Ethan kommt mit ihnen. Die daheim gebliebenen Angehörigen sehen den Männern nach, wie sie der Gefahr entgegen reiten. Ein klassisches Motiv aus anderen Filmen John Fords, das der Meister diesmal mit tragischer Ironie umkehrt, denn es sind letztlich die daheim Gebliebenen, denen Gefahr droht. Die Indianer wollten den Trupp nur herauslocken, um eine der Farmen plündern und niederbrennen zu können. Die Farm von Ethans Bruder wird nachts überfallen. Ethan kommt zu spät. Das Haus ist zerstört, sein Bruder, seine Schwägerin und sein Neffe sind tot. Ethans Nichten Lucy (Pippa Scott) und Deborah (Lana Wood) wurden verschleppt. Ein Vergeltungsschlag der Bürgerwehr auf die Indianer schlägt fehl. Ethan ist mehr denn je entschlossen, die Entführten zurückzubringen und sucht auf eigene Faust weiter. Das Halbblut Martin Pawley (Jeffrey Hunter) und Lucys Verlobter Brett Jorgensen (Harry Carey jr.) begleiten ihn.
In einer Schlucht findet Ethan Lucys Leiche. Offenbar ein Racheakt für die Vergeltungsaktion. Der verzweifelte Brett wird nach einem selbstmörderischen Alleingang von den Indianern erschossen. Ethan und Martin setzen die Suche nach Deborah dennoch fort. Sie wird fünf Jahre dauern...
John Fords atemberaubend gefilmtes Meisterwerk spielt vor dem Hintergrund realer, prägender Ereignisse der amerikanischen Geschichte, ein verbindendes Merkmal unzähliger Filme dieses Regisseurs. Der Film steckt trotz seiner Düsternis voller Poesie und zeigt in Ethan Edwards einen der unvergesslichsten Charaktere der Filmgeschichte. Man verabscheut diesen Mann immer wieder für sein Verhalten, gleichzeitig empfindet man aber auch Mitgefühl für ihn, obwohl er ein Rassist ist. Denn die Figur ist so lebensecht gestaltet, dass man sich in ihn hineinversetzen kann. Man versteht ihn und ist gleichermaßen schockiert.
Wenn man diesen Film zum ersten Mal als Kind sieht, stuft man ihn wahrscheinlich als "normalen" Western ein. Cowboys gegen Indianer, ein paar Schießereien und wunderschöne Landschaftsaufnahmen. Sieht man ihn bis ins Erwachsenenalter immer wieder und konzentriert sich mehr auf die Figuren und die Geschichte, deren Zentrum Ethan Edwards ist, wird klar, wie unglaublich vielschichtig dieses Werk ist. Die Figuren sind psychologisch unglaublich ausgefeilt und alle Schauspieler setzen dies grandios um. John Ford hatte einen einmaligen Instinkt, wie ein Schauspieler vor der Kamera am besten wirkt und wie man ein Ensemble führen muss. Dieses Ensemble wird angeführt von einem überragenden Hauptdarsteller.
Wer immer dachte, John Wayne sei kein großer Schauspieler gewesen, wird spätestens nach diesem Film seine Meinung revidieren müssen. Wayne spielt diese monströse Rolle einfach unfassbar gut! Seine Performance ist unglaublich feinfühlig, nuanciert und in jeder Sekunde absolut wahrhaftig. Hier stimmt jede Geste, jeder Blick. Der Duke machte sich mit diesem Auftritt endgültig selbst zur Legende!
In praktisch allen Filmen, die John Wayne und John Ford zusammen gedreht haben, enthält die von Wayne gespielte Figur nicht nur Charakterzüge seiner selbst, sondern auch des Regisseurs, was ihren gemeinsamen Arbeiten eine sehr persönliche Note verleiht. Auch Ford war ein Kriegsveteran wie Ethan Edwards. Als Admiral diente er den USA im Zweiten Weltkrieg. Mutter und Vater emigrierten unabhängig voneinander aus Irland in die USA. Irische Auswanderer, die seinerzeit in großer Zahl nach Amerika kamen, um im Gelobten Land neu zu beginnen, sahen sich dort meist offener Ablehnung ausgesetzt. John Ford muss also von Kindesbeinen an gewusst haben, was es heißt, ein Außenseiter zu sein. Obwohl er selbst in Amerika geboren wurde und aufwuchs, blieb die Grüne Insel, die er oft besuchte, daher immer die Heimat seines Herzens. Davon zeugt vor allem sein wohl persönlichster Film "Der Sieger" (The Quiet Man, 1952).
Der Regisseur galt als verschlossen, mürrisch, zu Wutanfällen neigend und wie John Wayne als politisch sehr konservativ und patriotisch. Wayne und Ford sahen sich im Laufe ihrer jahrelangen Zusammenarbeit vor allem wegen der Darstellung der Indianer und Mexikaner in ihren Western mehrfach mit dem Vorwurf konfrontiert, sie seien Rassisten. Allein die Tatsache, dass Regisseur und Star sich in "The Searchers" mit einem so komplexen Thema wie Rassismus Mitte der 1950er Jahre so differenziert auseinandersetzen, zeigt, wie mutig die beiden waren und dass ihnen unglaublich viel an diesem Film lag. Davon zeugen auch die Änderungen, die der Film im Vergleich zu Alan LeMays Buchvorlage vollzieht.
Der Film zeigt zudem, wie sehr sich John Ford im Vergleich zu seinen früheren Western in der Behandlung für ihn typischer zentraler Themen und Motive im Laufe der Jahre gewandelt hat. 17 Jahre zuvor, als seine Zusammenarbeit mit seinem Lieblings-Star John Wayne begann, hätte er einen Western niemals so düster, realistisch und ambivalent in der Charakterisierung der Figuren gestaltet, obwohl natürlich auch dieser erste gemeinsame Film, "Stagecoach" (1939), ein nicht nur für das Western-Genre wegweisendes Werk war, das bis heute beeindruckt und unzählige Nachahmer gefunden hat.
Ethan Edwards ist kein von Grund auf böser Mensch, doch er ist innerlich zerrissen, zornig, verzweifelt. Er hat im Bürgerkrieg gekämpft. Die furchtbaren Erlebnisse haben ihn sicher seelisch gezeichnet. Nun wirkt er wie ein Fremdling in der eigenen Heimat. Dies wird bereits in der allerersten Szene deutlich. Die Begrüßung bei seiner Ankunft verläuft fast wortlos. Ethan drückt seinem Bruder nur kurz die Hand und küsst seine Schwägerin sanft auf die Stirn. Ethans Einsamkeit, seinen Status als Außenseiter, macht Ford immer wieder spürbar. Zum Beispiel sitzt er nach dem Abendessen allein in der Dämmerung vor dem Haus und krault den Hund, während sein Bruder hinter ihm die Tür des Schlafzimmers schließt. Wo er sich in den drei Jahren seit Ende des Krieges aufgehalten hat, wird nicht näher erläutert. Er führt mehrere Beutel mit frisch geprägten, noch unbenutzten Goldmünzen mit sich. Möglicherweise hat er das Geld gestohlen oder sogar einen Mord dafür begangen und ist auf der Flucht.
Dass er ein Rassist ist, wird schon in seinen abschätzigen Bemerkungen gegenüber dem Halbblut Martin zu Beginn des Filmes angedeutet. Die genauen Ursachen für seinen Rassismus werden zwar nicht explizit genannt, eine mögliche Erklärung für seinen Hass auf Indianer gibt aber einer der beiden Grabsteine vor der Edwards-Farm. In der Szene, als die kleine Deborah von den Komantschen entdeckt wird, ist die Inschrift kurz zu erkennen: Sie gilt einer Mary Jane Edwards, liebende Ehefrau und Mutter, die von Komantschen ermordet wurde. Vielleicht, wahrscheinlich sogar, handelt es sich bei dieser Frau um seine Mutter. Spätestens als die Indianer auch noch seinen Bruder und dessen Familie ermorden, sind sie für ihn dann nur noch Bestien.
Martin Pawley ist, im Gegensatz zum Roman, im Film teilweise indianischer Abstammung. Nachdem seine Eltern von Komantschen ermordet wurden, wurde der Junge von Ethan gefunden und von der Edwards-Familie adoptiert. Die Beziehung zwischen ihm und Ethan während der Suche nach Deborah wird zu einem der zentralen Elemente des Filmes. Nichts hat John Ford dem Zufall überlassen.
John Ford war ein zutiefst katholischer Filmemacher. Seine Filme setzen sich mit Moral, mit dem, was richtig und was falsch ist, sehr eindringlich auseinander. Dass Religion auch ein zweischneidiges Schwert sein kann, zeigt er uns in der Figur des Samuel Clayton, der nicht nur ein Hauptmann, sondern auch ein Prediger ist.
Ethan Edwards ist sowohl mit der eigenen religiösen Kultur vertraut, als auch mit den Bräuchen der Indianer. Seine eigene Einstellung zu religiösen Themen zeigt die Szene, in der er einem toten Indianer die Augen ausschießt, damit dessen Seele ewig umherirren und nie mehr ihren Frieden finden möge. Der körperliche Tod des Indianers genügt ihm nicht. Er soll auch spirituell sterben. Ethan selbst fühlt sich keiner Religion, keinem Glauben verbunden, beendet sogar die Beerdigung seiner Angehörigen abrupt mit den Worten: "Put an Amen to it!", findet also auch bei diesem Ford-typischen christlichen Ritus keinen rechten Halt in der Gemeinschaft. Er erscheint wie Gottes einsamster Krieger.
Die fünfjährige zermürbende, entbehrungsreiche und von ständigen Rückschlägen geprägte Suche nach Deborah lässt ihn immer besessener werden. Ethan wird mehr und mehr zur furchteinflößendsten Figur des Filmes. Er will Deborah finden, aber vor allem will er Rache. Einmal feuert er voller Wut wahllos in eine Büffelherde, nur damit seine Feinde weniger zu essen haben...
In seiner Besessenheit und seinem Verlangen, sich an dem Indianerhäuptling zu rächen, der seine Angehörigen massakrieren ließ, erinnert Ethan Edwards durchaus an Kapitän Ahab aus Herman Melvilles Roman "Moby Dick". Ahab will mit allen Mitteln Rache an dem weißen Wal, der ihn an Leib und Seele zum Krüppel machte.
Die großen Filme John Fords, speziell "The Searchers", gelten für viele Regisseure bis heute als Referenzwerke. George Lucas hat sich vor diesem Klassiker in "Star Wars" (1977) ebenso verbeugt wie Steven Spielberg in "Unheimliche Begegnung der dritten Art" (1978) oder Wim Wenders in "Paris-Texas" (1985). Und Peter Bogdanovichs bittersüßes Meisterwerk "Die letzte Vorstellung" (The Last Picture Show, 1971) huldigt eindeutig dem Inszenierungs-Stil John Fords. Martin Scorsese ist auch einer dieser Filmschaffenden, die immer wieder auf Ford Bezug nehmen. Travis Bickle, die Hauptfigur in Scorseses "Taxi Driver"(1974) steht klar in der Tradition eines Ethan Edwards. Und das bei Ford so oft wiederkehrende Motiv der Familie und Gemeinschaft findet sein Echo in Filmen wie "Goodfellas"(1990).
Martin Pawley entwickelt ein immer feineres Gespür dafür, wie es wirklich seelisch um Ethan Edwards steht. Während ihrer gemeinsamen Suche reift Martin zu einem echten Mann mit klaren moralischen Prinzipien heran, und als die beiden Deborah (jetzt: Nathalie Wood) nach fünf Jahren schließlich im Dorf des Schwarzen Falken finden, ist er es, der Ethan vom Äußersten abhält. Deborah ist mittlerweile eine der Ehefrauen des Häuptlings geworden. In Ethans Augen wurde sie also auch sexuell korrumpiert und hat es demnach nicht verdient, weiter zu leben.
Bereits die Nahaufnahme von John Waynes Gesicht beim Anblick der psychisch gebrochenen, halb wahnsinnigen weißen Frauen, die die Armee nach langer Gefangenschaft aus den Händen der Indianer befreien konnte, spricht Bände. Nach der Bemerkung eines Soldaten: "It`s hard to believe they are white", antwortet Ethan: "They ain`t white any more. They are Comanches". Darauf wendet er sich zur Tür, dreht sich aber kurz vor dem Hinausgehen noch einmal um. Die Bewegung der Kamera verstärkt den Effekt. Obwohl Ethans Augen praktisch im Dunkeln liegen, kann man aus der Miene all die Kälte und den Hass ablesen, der ihn umtreibt. In diesem Moment will er Deborah nicht mehr nur finden. Er will sie töten!
Dieser Film ist vom ersten bis zum letzten Bild perfekt durchkomponiert. Jede Einstellung, die Höhe der Kamera und jeder Schnitt sind genau so beabsichtigt. "The Searchers" (Die Suchenden), so der viel passendere Originaltitel, wurde 1956 im Vista Vision-Format gedreht. In diesem Verfahren war das Negativ des Filmes fast zweimal so groß wie bei einen "normalen" Kinofilm. Zu der bestechenden Klarheit des Vista Vision- Bildes kommt hier noch der Einsatz von satten Technicolor-Farben.
John Ford war ein echter Filmpionier, dessen Karriere als Regisseur in der Stummfilm-Zeit begann. Diese Ausbildung prägte seine Inszenierungen auch nach dem Wechsel zum Tonfilm. Ford nutzt seine Möglichkeiten bis zur absoluten Perfektion. Eines seiner obersten Prinzipien lautet: Weniger ist mehr! Um eine oder mehrere Figuren in die Handlung einzuführen, genügen wenige Momente, oft nur eine einzige Einstellung. Andere Regisseure hätten dafür minutenlange Sequenzen gebraucht. Das Vista Vision Format kommt seiner Art zu inszenieren besonders entgegen. Mehr als jeder andere amerikanische Filmemacher gestaltet Ford visuell. Seine Bildkompositionen wirken vor allem bei Außenaufnahmen wie die Werke eines großen Malers. Er schreckt auch nicht davor zurück, Dialoge auf das Notwendigste zu reduzieren oder sogar ganz zu streichen und gerade dadurch die Wirkung einer Szene zu maximieren. Er lässt Blicke und Gesten sprechen. John Wayne schaut in einer der berühmtesten Einstellungen über den Rücken seiner Pferdes hinweg in die Ferne. Sein Gesichtsausdruck sagt alles. Ethan Edwards ahnt, dass seinen Angehörigen etwas Furchtbares zustoßen wird. Es handelt sich um eine der wenigen Nahaufnahmen, die John Ford seinem Star zugesteht. Die Kamera bewegt Ford wie eigentlich immer nur in ganz besonderen Momenten. Das hier genutzte Filmformat ermöglicht es ihm besonders, sowohl einzelne Figuren als auch auch hektisches Treiben vieler Personen in einer einzigen oder nur sehr wenigen Einstellungen zu zeigen, in Totalen oder Halbtotalen ohne die Effekthascherei vieler Großaufnahmen von Gesichtern oder Schwenks der Kamera und mit einem Minimum an Schnitten, etwa beim Frühstück im Haus der Edwards. Als später draußen alle zum Aufbruch bereit sind, steht Reverend Clayton noch am Frühstückstisch. Er trinkt Kaffee und sieht Martha Edwards, die allein im Nebenzimmer voller Zärtlichkeit Ethans Kleider umsorgt. Während Clayton geradeaus schauend noch darüber nachdenkt, was er da gerade gesehen hat, verabschieden sich hinter ihm Ethan und Martha voneinander. All das geschieht ohne Worte. Der Regisseur schafft, indem er die Vorteile des Filmformats nutzt, ein viel wirkungsvolleres Medium der Kunst des Schauspielers. Man hat bei Vista Vision, gepaart mit John Fords typischem Stil der Inszenierung den Eindruck, die Schauspieler würden sich auf einer Bühne bewegen.
Nur wenige Filme sind überhaupt in diesem Format gedreht worden, manche gelten heute als Klassiker. Unter anderem haben damals Regie-Größen wie William Wyler (An einem Tag wie jeder andere, 1955), Cecil B. de Mille (Die zehn Gebote, 1956) und Alfred Hitchcock (Vertigo, 1958, Der unsichtbare Dritte, 1959, Über den Dächern von Nizza, 1955) ein paar ihrer besten Filme in Vista Vision gedreht.
Vieles wird in "The Searchers" nur angedeutet. John Ford hat diese ausgeklügelte, subtile Bildsprache, die Informationen über Charaktereigenschaften von Figuren oder Handlungselemente knapp und effizient vermittelt, maßgeblich entwickelt und geprägt. Zum Beispiel impliziert er durch einen einfachen Kuss auf die Stirn, dass Ethan Edwards in die Frau seines Bruders verliebt ist. Oder Martin Pawleys erstes Erscheinen im Film: Als er beim Haus der Edwards zum Abendessen ankommt, springt er von seinem Pferd, wie ein Indianer es tun würde.
Dass dieser Western hauptsächlich in und um Monument Valley gedreht wurde, ist natürlich auch ein Markenzeichen John Fords. Die Landschaftsaufnahmen des Monument Valley, das Ford als Kulisse für insgesamt neun Filme diente, wirken hier besonders beeindruckend. Die Weitläufigkeit des Gebietes betont zusätzlich die unglaublichen Entfernungen, die bei dieser an Homers Odyssee erinnernden Suche zurückgelegt werden. Die Landschaft wird in Fords Werken zu einem tragenden Element. Die Natur und das Wetter sind hier eigene Charaktere, die er dazu nutzt, die Geschichte zu erzählen.
Und wie in praktisch jedem großen Ford-Film gibt es rituelle Sequenzen, in denen, vornehmlich beim gemeinsamen Tanzen und Feiern, der enge Zusammenhalt der Gemeinschaft und der Familie beschworen wird. Ford huldigt solchen Bräuchen sowohl im Kontext des Militärs und der indianischen Kultur, etwa in seiner berühmten Trilogie über die US-Kavallerie, als auch in Zusammenhang mit festlichen Anlässen im eigenen Heim. Dass die Familie davon bedroht ist, von innen heraus zu zerfallen, wie etwa in "How Green Was My Valley"(1941) oder, wie hier, das Idyll durch äußere Gewalteinwirkung zerstört wird, ist ein Motiv, das uns in John Fords filmischem Schaffen immer wieder begegnet. "The Searchers" zeigt außerdem die Störung eines so typischen festlichen familiären Ritus durch eine handfeste Rauferei. Eines Abends platzen Ethan und Martin unvermittelt in die Hochzeitsfeierlichkeiten im Hause Jorgensen. Laurie (Vera Miles), eigentlich in Martin verliebt, hat durch dessen jahrelange Abwesenheit bestärkt, halb aus Trotz den Entschluss gefasst, Martins Rivalen Charlie McCory (Ken Curtis) zu heiraten...
Ken Curtis, später berühmt geworden als Festus in der TV-Serie "Rauchende Colts", trat wie John Qualen, Olive Carey, Ward Bond und andere in mehreren Filmen John Fords als Nebendarsteller auf. Hier spricht er im Original mit einem breiten Colorado-Akzent, was sicher schon beim damaligen Kino-Publikum manchen Lacher hervorgebracht hat. Und natürlich fehlt auch ein sehr kauziger, verschrobener Charakter nicht. Moses Harper (Hank Worden) verkörpert diese Figur, eine Art Narr mit gelegentlichen lichten Momenten, der Ethan und Martin letztlich auf die richtige Spur bringt.
Ford erweist sich zudem als unglaublich präziser Erzähler im Umgang mit Zeit. Laurie Jorgensen erhält eines Tages einen Brief von Martin Pawley, auf dessen Rückkehr sie sehnsüchtig wartet. Die in dem Brief geschilderten Ereignisse decken viele Monate ab. Während Laurie den Brief vorliest, zeigt Ford mit direkten Schnitten ohne Überblendungen, was Ethan und Martin erlebt haben. Er verdichtet die zeitlichen Abläufe und schafft gleichzeitig einen optischen Kontrast zwischen der eher gedrängten Situation im Haus und der immer noch andauernden Suche unter freiem Himmel. Lauries Stimme und später Martins Stimme sind das akustische erzählende Instrument in dieser Sequenz. In den 1950er Jahren war eine solche Erzähl-und Montagetechnik, insbesondere in einem großen Hollywood-Epos, noch nicht angewandt worden. Gerade diese Sequenz zeigt besonders eindrucksvoll, wie meisterhaft John Ford es verstanden hat, die erzählerischen Mittel des Mediums Kino zu nutzen und, wenn möglich, weiter zu entwickeln.
Der Film transportiert, obwohl nicht frei von Humor, durchgehend eine unheilvolle, bedrohliche Stimmung. Der Humor leitet sofort wieder zu einem Moment über, der einen pessimistischen Grundton hat. Ford unterfüttert in seiner typischen Art häufig eine Szene mit amüsanten Momenten, um zu vermeiden, dass die Szene insgesamt zu ernst, bleischwer oder zu sentimental wirkt. Andererseits versteht er es gerade in einem Film wie "The Searchers", eine auf den ersten Blick etwas lächerlich wirkende Szene später wieder auf den Kopf zu stellen und das Publikum zum Nachdenken zu bringen: Als Martin Pawley nach einem Tauschgeschäft in einer Indianer-Siedlung ungewollt eine etwas pummelige Indianerin zur Frau bekommt, wirkt dies auf den Zuschauer zunächst amüsant. Später finden Ethan und Martin die Frau tot unter den Resten eines von der US-Kavallerie zerstörten Dorfes. Mit Menschen zu handeln und sie einem ungewissen Schicksal zu überlassen ist mindestens so barbarisch wie der Akt des Tötens selbst. Da sich in den 1950er Jahren die Restriktionen durch die Filmzensur in Hollywood allmählich zu lockern begannen, konnte Ford auch solche Begebenheiten erstmals ungeschönt in einem großen Spielfilm zeigen, wobei er die Armee, in vielen seiner früheren Western die strahlenden Retter der stets von Indianern Bedrängten und Unterdrückten, hier in ein besonders schlechtes Licht rückt.
Die Figur des Ethan Edwards macht den Film zudem zeitlos. Die Themen sind bis heute brennend aktuell. In diesem Mann werden Rassismus und Bigotterie auch heutiger Gesellschaften reflektiert. Den Zuschauer befällt daher immer wieder ein bedrückendes Gefühl, da man sich in Ethan Edwards ein Stück weit selbst wiedererkennt.
Bestechend subtil, fast unmerklich, nimmt John Ford in "The Searchers" Bezug auf die politischen und gesellschaftlichen Befindlichkeiten der USA zur Entstehungszeit des Filmes und den immerwährenden, allgemeinen Hang der Gesellschaft zur Gewalt, der sich über Generationen hinweg bis heute fortpflanzt. Bezeichnend ist der Dialog zwischen Ethan und den Jorgensens. Mrs. Jorgensen (Olive Carey), früher Lehrerin, und auch aufgrund dieser Eigenschaft eine im Ford-Kosmos klassische Vertreterin der Pionier-Frau, macht folgende Bemerkung: "Vielleicht müssen auch unsere Knochen erst unter der Erde liegen, damit man in diesem Land endlich in Frieden leben kann." Und ihr Gatte wird noch deutlicher, als Ethan auf Bretts Tod zu sprechen kommt: "This country killed my boy!"
Rassismus ist ein schleichendes Gift, gegen das niemand wirklich immun ist. Als Laurie Jorgensen am Abend ihrer Hochzeit mit Martin über Deborah spricht, erkennt man plötzlich, dass auch sie eine Rassistin ist. Nicht nur, dass sie Martin, einem Habblut, sagt, Ethan würde Deborah töten. Schlimmer noch: Martha hätte es so gewollt! Der Hass reicht so tief, dass eine Mutter den gewaltsamen Tod ihrer eigenen Tochter gebilligt hätte, nur weil diese seit Jahren unter Indianern lebt.
Die Gewalt, die diesen Film durchzieht, wirkt sehr effektiv auf den Zuschauer. Dass John Ford sie nicht im Detail zeigt, vieles nur andeutet, etwa durch ein zerrissenes, mit Blutflecken bedecktes Kleid und andere subtile Bilder, macht alles erst so schockierend. Fritz Lang hat dies einmal so bezeichnet: "Der Regisseur macht den Zuschauer zu seinem Komplizen". Damit ist gemeint, dass der Horror sich im Kopf des Zuschauers formt und durch die raffinierte Bildsprache und die Schauspieler transparent wird. Zum Beispiel als Ethan seinen Bruder, seine Schwägerin und seinen Neffen in dem noch brennenden Haus findet. Die Leichen sieht man nicht. Statt das Feuer zu löschen und die Toten zu bergen lässt Ethan das Haus einfach abbrennen und hindert Martin mit Gewalt daran, hineinzugehen, so sehr hat der Anblick ihn schockiert. Ähnlich verfährt John Ford später in der Szene, als Ethan aus dem Canyon zurückkehrt. Was er dort gesehen hat, kann man nur erahnen. Sein Verhalten macht deutlich, dass etwas nicht in Ordnung ist. Erst später erzählt er Martin und Brett die schreckliche Wahrheit: Lucy ist tot. Er hat sie im Canyon begraben. Weitere Einzelheiten bringt er nicht über die Lippen.
John Ford geht es nicht darum, Grausamkeiten möglichst graphisch darzustellen. Er will zeigen, was Gewalt aus Menschen macht, welche Auswirkungen sie auf die Psyche hat. Er zeigt den Indianerhäuptling Schwarzer Falke (Henry Brandon), der im Original "Scar" (Narbe) heißt, als Alter Ego des Protagonisten Ethan Edwards. Der Häuptling trägt auf seiner Seele mindestens so viele Narben wie Ethan, seit zwei seiner Söhne von Weißen ermordet wurden. Wie zahlreich die Gemeinsamkeiten zwischen den Feinden Ethan und Scar sind, zeigt besonders der kurze Dialog vor dem Zelt des Häuptlings über die Sprachkenntnisse des jeweils anderen. Da ist unverhohlener Hass, aber auch ein Funken Respekt.
Das Aufeinanderprallen zweier Kulturen. Die drohende Auslöschung einer Kultur durch eine andere mündet in eine Spirale der Gewalt, die nur auf eine Weise durchbrochen werden kann: Indem man bereit ist, zu vergeben!
Niemand wird in diesem Film als strahlender, edler Held oder seelenloser Schurke porträtiert. Beide Seiten, Indianer wie Weiße, werden als Antipoden einer Gesellschaft gezeigt, die einander unsagbares Leid zugefügt haben. Die dunklen Seiten der menschlichen Natur werden dabei schonungslos offen gelegt. Als Ethan den von Martin Pawley in Notwehr erschossenen Häuptling beim Sturm auf das indianische Dorf in seinem Zelt findet, skalpiert er ihn und verfolgt danach Deborah, die in eine Höhle zu fliehen versucht.
Anders als die Buchvorlage hat der Film aber ein etwas optimistischeres Ende. Ethan bringt Deborah lebend zurück. John Ford geht hier den entscheidenden Schritt weiter. Martin Pawley hilft Ethan Edwards, seine Mission zu erfüllen. John Ford lässt seinen Protagonisten absichtlich genau diese Entwicklung durchlaufen. Er tötet das Mädchen nicht, sondern gibt mit Martins Unterstützung seinem eigenen Leben wieder einen Sinn. Indem er sich nicht vom Hass überwältigen lässt, sondern den einzigen Menschen rettet, der ihm von seiner Familie noch geblieben ist, zeigt sich im entscheidenden Moment seine wahre Menschlichkeit. Ethan nimmt Deborah auf seine Arme, wie er es am Beginn des Filmes getan hat als er auf der Farm seines Bruders ankam. "Lets go home, Debbie" sind die letzten Worte, die Ethan Edwards spricht. Die letzte Szene, die eigentliche Rückkehr, enthält wiederum keinerlei Dialog. John Ford lässt den Zuschauer mit den Bildern und Emotionen allein.
Am Ende schließt sich eine Tür, wie sich am Anfang eine Tür geöffnet hat. Es ist aber kein typisches Hollywood Happy End. Anstatt in Kitsch zu versinken, trifft Ford auch hier genau den richtigen Ton. Ethan Edwards betritt das Haus nicht. Er gehört nicht wirklich zu diesen Leuten. Ein echtes Zuhause hat er nicht mehr. Er gleicht der Seele jenes toten Indianers, die zwischen den Winden umhergetrieben wird. Und doch bleibt der Eindruck, dass er zumindest mit gewissen Dingen seinen Frieden gemacht hat oder auf dem Weg dazu ist.
In der berühmten letzten Einstellung, bevor er sich umwendet und voller Würde dem Horizont entgegengeht, steht Ethan Edwards dem Publikum zugewandt im Türrahmen und verschränkt die Arme, indem er mit einer Hand seinen Ellenbogen umfasst. John Wayne verbeugt sich hier vor seinem Idol Harry Carey senior, der in der Stummfilm-Ära ein gefeierter Western-Held war und mehr als zwei Dutzend Filme mit John Ford drehte. Carey wandte diese Armbewegung in seinen Filmen oft an. John Wayne empfand dies stets als die Geste eines zutiefst einsamen Mannes...
Das Ende ist typisch für Ford. Oft wandert sein Protagonist am Ende scheinbar ziellos in die Ferne oder als winzige Silhouette am Horizont entlang, wie der von Henry Fonda gespielte Tom Joad in "Früchte des Zorns" (1940) oder der ebenfalls von Fonda verkörperte Abraham Lincoln in "Der junge Mr. Lincoln" (1939).
"The Searchers" ist unter anderem deshalb ein Klassiker, weil er bis heute zum Nachdenken anregt und Anstöße für Diskussionen liefert. Etwa die subtil angedeutete, mögliche Liebesbeziehung zwischen Ethan Edwards und seiner Schwägerin Martha. Könnte Deborah aus einem solchen Verhältnis hervorgegangen sein und hat Ethan sie am Ende vielleicht auch deshalb verschont, weil sie seine Tochter ist und nicht bloß seine Nichte? Ein paar kleine Indizien lassen diese Interpretation zu, etwa Deborahs Haarfarbe, aber wirklich beweisen kann man es natürlich nicht. Nach einigem Nachdenken habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass Deborah Ethans Nichte ist und bin damit bei meiner ursprünglichen Einschätzung geblieben. Doch auch die andere Auffassung ist natürlich absolut vertretbar.
Die Extras der Bluray sind identisch mit den Extras der alten Doppel-DVD, die ebenfalls die restaurierte Fassung enthielt.
- Einführung durch Patrick Wayne, der im Film als Soldat Lt. Greenhill auftritt
- Würdigung des Films durch Martin Scorsese, Curtis Hanson und John Milius
- "Turning of the Earth": Making-Of, in dem auch auf die wahren Ereignisse eingegangen wird, die Buch und Film zugrunde
liegen
- Original-Einblicke hinter die Kulissen, Interviews mit Jeffrey Hunter und Nathalie Wood, Trailer
- Audio-Kommentar über die gesamte Filmlänge von Filmemacher und John Ford-Experte Peter Bogdanovich
Auf der HD-Scheibe wird erst deutlich, wie gut die Restaurierung gelungen ist. Das Bild hat absoluten Referenzwert, auch der Ton klingt hervorragend. Auf einem großen Flachbild-Fernseher bekommt man einen erstklassigen Eindruck davon, wie der Film damals in Original Vista Vision im Kino gewirkt haben muss.
Das Bildformat liegt anamorph in 16:9 Widescreen vor, erscheint auf einem entsprechend kompatiblen Fernseher auch im Format 1.1:85, also wie im Kino ohne Balken oben und unten. Es gibt mehrere Tonspuren und entsprechende Untertitel.
Die amerikanische Original-Version von "The Searchers" ist der deutschen Synchronisation klar vorzuziehen. Der eigentliche tiefere Sinn vieler Dialoge wird im Original erst richtig klar. Außerdem erkennt man viel besser, wie vor allem John Wayne Sprache und ihren Rhythmus nutzt, seine Figur zu gestalten. Ein wunderbares Beispiel ist die berühmte "Turning of the Earth"-Szene im Schnee. Gerade das, was nicht ausgesprochen wird und wegen der Zensur wohl auch nicht ausgesprochen werden durfte, macht diese Szene unglaublich beklemmend und lässt erschaudern. Er ist ein Poet, dieser Ethan Edwards. Ein Poet des Hasses!
Wiederholt spricht John Wayne im Original den Satz "That will be the day". Dieser zum geflügelten Wort gewordene Ausspruch wird in besonderen Situationen im Film immer wieder eingeflochten... Bedenkt man Waynes eigentliches Helden-Image,und seinen Status als größter männlicher Star Hollywoods seinerzeit, beeindruckt dieses schockierende Psychogramm eines Rassisten und Atheisten umso mehr.
Nicht wenige halten "The Searchers" für John Fords bestes Werk überhaupt. John Wayne sprach nur sehr selten über den Film, nannte ihn aber mehrfach seinen persönlichen Favoriten und Ethan Edwards die beste Rolle, die er je gespielt habe.
Dieser Film war bei seinerzeit im Kino zwar kein Flop, aber auch kein Riesenerfolg. Vermutlich wollten die meisten John Wayne-Fans ihren Liebling einfach nicht in einer solchen Rolle sehen. Für die anderen war es einfach nur ein weiterer Ford/Wayne-Western. Auch die Filmkritiker schlossen ihn nicht gerade ins Herz. Bei den großen Preisverleihungen wurde er nicht berücksichtigt. Es gab keine einzige Oscar-Nominierung. Der Academy war dieses Werk wohl einfach zu unbequem und zu düster. Als Meisterwerk wurde der Film erst viele Jahre später gefeiert, was mal wieder zeigt: Zeit ist der beste Kritiker!
In der aktuellsten Liste der 100 besten amerikanischen Filme aller Zeiten, herausgegeben 2008 vom American Film Institute, belegt "The Searchers" Rang 12. Dass die Mitglieder des AFI ihn in der Kategorie Western sogar noch vor dem Über-Klassiker "High Noon" auf Platz 1 wählten, sagt über seinen heutigen Status eigentlich alles.
The Searchers: John Ford nimmt uns mit auf eine Reise in das dunkle Herz Amerikas. Unvergesslich, überragend inszeniert unglaublich aufwühlend, mit einer Jahrhundert-Performance von John Wayne. Unbedingt (wieder) sehen!
Der Krieg ist schon Jahre zu Ende, nun kehrt der verlorene Bruder heim. Auf der kleinen Farm lebt sein Bruder Aaron (Walter Coy) mit Frau Martha (Dorothy Jordan), den Kindern Lucy (Pippa Scott), Ben (Robert Lyden) und Nesthäkchen Debbie (Lana Wood). Ausserdem gehört Pflegesohn Martin Pawley (Jeffrey Hunter) zur Familie, der als Baby von Ethan gefunden wurde, nachdem die Indianer die Eltern getötet hatten und der geistig etwas zurückgebliebene Mose Harper (Hank Worden) . Das weite, wilde Land ist noch lange nicht erschlossen. Die nächsten Nachbarn sind der aus Schweden Stammende Lars Jorgensen (John Qualen) mit seiner Frau ( Olive Carey) mit den bereits erwachsenen Kindern Brad (Harry Carey Jr.) und Laurie (Vera Miles). Zwischen den beiden einsam gelegenen Farmen weit und breit nur Wildnis, erschwerend kommt hinzu, dass es Indianerland ist. Aus Blicken und Gesten erkennt der Zuschauer die tiefe, heimliche Zuneigung zwischen dem Heimkehrer Onkel Ethan und Martha.
Am nächsten Tag formiert sich unter der Leitung von Reverend Samuel Johnson Clayton (Ward Bond) eine Bürgerwehr, bestehend aus den Jorgensens, den Edwards und weiteren Farmern der Gegend. Die Männer wollen Banditen, vielleicht auch Indianer verfolgen, die Vieh gestohlen haben. Ethan reitet anstelle seines Bruders Aaron mit, der bei der Familie bleiben und diese schützen soll, falls die Indianer tatsächlich auf dem Kriegspfad wären. Als die Männer irgendwann das tote Vieh entdecken ist klar, dass eine der Farmen im Umkreis überallen werden soll. Die Komantschen haben die Männer fortgelockt und tatsächlich wird die Ranch der Edwards vom Häuptling Scar (in der deutschen Fassung "Schwarzer Falke" gespielt von Henry Brandon) dem Erdboden gleich gemacht. Die beiden Mädchen Lucy und Debbie entführt, alle anderen werden tot aufgefunden. Als Ethan die brennende Ranch erreicht ruft er nach Martha, die er tot findet, vorher wurde sie brutal vergewaltigt.
Danach zieht der hasserfüllte Ethan, besessen wie ein Kapitän Ahab aus "Moby Dick" auf der Suche nach den Mädchen kreuz und quer durch den Wilden Westen. Begleitet wird er von dem jungen Martin, der immer mehr erkennt, dass die Suche nur gemeinsam einen Sinn macht, da er merkt, dass Ethan von seinen fanatsichen Rachegedanken geleitet wird und damit das Leben der Verschleppten gefährdet. Zudem erweist sich Ethan als Indianerhasser...
John Ford drehte sein Meisterwerk im bekannten Monument Valley zwischen Utah und Arizona. Die markanten roten Sandsteinfelsen sind grandios einfangen, sie bieten sowohl einen majestätischen als auch einen ehrfruchsgebietenden Anblick. Diese unglaubliche Weite lässt die darin agierenden Menschen sehr verletzlich erscheinen. Es ist der ständige und tagtägliche Kampf ums Überleben spürbar.
Die Haupthandlung erzählt von einer obsessiven Suche. John Wayne spielt als Onkel Ethan die Rolle seines Lebens. Der unbeugsame Antiheld ist verzehrt von Haß und sein unversöhnlicher Rassismus treibt ihn an immer weiterzusuchen. 5 lange Jahre. Gemeinsam mit Martin, dem "Achtel Cherokee, der Rest ist walisisch und englisch" wie der junge Mann zu sagen pflegt. Die gemeinsame Odyssee verbindet die beiden unterschiedlichen Männer. Zuhause wartet Laurie auf Martin. In der Zeit schreibt er seiner Geliebten nur einen einzigen Brief und erzählt darin auch noch wie er bei den Indianern einen Teppich erstehen wollte und schließlich eine junge Squaw (Beluah Archuletta) für einen Hut ihrem Vater abgekauft hat. Mit diesen Szenen lockert John Ford den düsteren Hauptpart immer wieder auf. Der Zuschauer sieht die Freude bei den Jorgensens als innert von einem Jahr sogar ein zweiter Brief durch den Postboten Charlie McCorry (Ken Curtiz) zugestellt wird. Und wie Laurie an ihrem Martin immer wieder verzagt "er unterschreibt so förmlich mit Martin Pawley, warum kann er nicht einfach Martin schreiben". Dies führt auch zum Auftauchen der beiden Heimkehrer, kurz bevor Laurie aus lauter Verzweiflung vorhat Charlie McCorry zu heiraten. Als sich die beiden Kontrahenten prügeln, sieht man im Hintergrund eine begeisterte Laurie, die sehr geschmeichelt zu sein scheint, weil sich zwei Männer wegen ihr raufen.
"Der schwarze Falke" ist ein Film mit unvergessenen Filmszenen, etwa die als der Suchtrupp durch ein breites Tal reitet. Auf den Höhezügen rechts und links erscheinen in Kolonne die Najeki-Komantschen, die nun ihren Verfolgern als tödliche Eskorte folgen und nur der schnelle Ritt zum Fluß kann die fatale Umzingelung auflösen. Am Ende des brillianten Westernepos scheint der Zuschauer zu wissen, dass Ethan die kleine Debbie als unrettbar verdorben durch den Kontakt mit den Indianern hält. In einer Schlüsselszene des Films sitzen Ethan und der Häuptling Auge um Auge im Wigwam. Es wird nicht nur deutlich, dass auch "Scar" geliebte Menschen durch den Kampf zwischen Rot und Weiß verloren hat, sondern er sogar eine Art Spiegelbild von Ethan darstellt. Auch wenn Ethan Edwards, dieser besiegte Soldat in Friedenszeiten, immer wieder Kriegsschauplätze aufmacht und als Rassist auftritt - Ford gelingt es dennoch die Sympathie für den gebrochenen Charakter beim Publikum aufrechtzuerhalten. Vermutlich deshalb weil die Verzweiflung bei ihm viel tiefer sitzt als bei allen andern Figuren. Am Ende des Films kristallisiert sich der Narr Mose Harper sogar als der erfolgreichste Sucher heraus, er gibt Ethan den entscheidenden Hinweis. Mit diesem Ende wird auch ein brutaler Überfall auf das Indianerdorf gezeigt. Eine Szene zeigt einen Indianervater, der ganz schnell sein kleines Kind in Sicherheit bringen will, als die reitende Kavallerie ohne Rücksicht auf Verluste das Dorf niedermetzelt.
Sowohl Ford als auch Wayne waren der Ansicht, dass "The Searchers" der beste Film sei, den sie zusammen gedreht hatten. Deutsche Filmregisseure wählten den Ausnahmewestern 1995 zum besten Film aller Zeiten. Bei den Filmkritikern von "Sight and Sound" rangiert der Film auf Platz 7 der besten Filme aller Zeiten. Auch das American Film Institute wählte ihn auf Platz 12 der einflussreichsten und besten US-Filme. In der Best of Liste von "Cahiers du Cinema" belegt Fords Western mit den vielen Bedeutungen, Inhalten und Sinnebenen ebenfalls einen Top 10 Rang. Bei seinem Erscheinen war er ein guter Publikumserfolg, konnte aber keine einzige Oscar-Nominierung erhalten Kurioserweise gabs dann aber einen Golden Globe - die bekam John Waynes Sohn Patrick, der an der Seite seines Vaters den Grünschnabel Lt. Greehill spielen durfte. Die komisch angelegte Rolle brachte ihm den Preis als Bester Nachwuchsdarsteller ein. RocknRoller Buddy Holly nahm Ethans Spruch "That'll be day" für seinen Song auf und landete damit einen Riesenhit in den Charts des Jahres 1957.
Spitzenrezensionen aus anderen Ländern
EXCELLANT CAST, AND BEAUTIFUL TECHNICOLORED SCENERY.
John Ford and John Wayne collaborated on several films most of them westerns. Although this was their first Western for six years since they completed the last of the Cavalry Trilogy RIO GRANDE (1950). As with the trilogy, Ford once again choose to shoot the most of the film in Monument Valley Utah, when using this his favourite location Ford became an acclaimed visual poet of the West. With Ford's "Western Director" to Wayne's "Western Star" they were unequalled in the making of Westerns producing an outstanding body of work between 1939 and 1962! Although THE SEARCHERS remained totally unrecognised by The Academy Awards for 1956. Fifty-odd years later it still stands at the top of the many peoples list as the greatest Western of all time. Also appearing in most if not all of The Greatest 100 Movies Of All Time Lists.
Three years after the Civil War Ethan Edwards (John Wayne) a dark brooding mysterious character returns home to his brother Aaron (Walter Coy) homestead. Ethan takes his brother place on a posse led by Texas Ranger Rev. Capt. Samuel Johnston Clayton (Ward Bond) on the trail of a raiding party, coming across some slaughtered cattle they realise they've been lured away whilst the main Indian party attacked either the Edwards or Jorgensen Homesteads.
The main body of the posse head back towards Jorgensen's place whilst Ethan along with Mose Harper (Hank Worden) rest their horses before heading back to the Edwards homestead, meanwhile Martin Pawley (Jeffrey Hunter) who had raised by the Edwards as their own raced on ahead against Ethan's advice. Arriving back at the smoking Edwards homestead their worse fears are founded, the two girls Lucy (Pippa Scott) and young Debbie (Lana Wood) have been taken captive and the rest killed. After the burial of his family a demented Ethan sets out after the Indians with a posse led by Captain Clayton. Following a skirmish with the Indians at the river, Clayton elects to take the wounded back home.
Ethan reckons on going on alone but Martin and Brad Jorgensen (Harry Carey Jr.) insist on going too, not least because they fear what Ethan might do the girls. So the three (later two) searchers set out on the trail of the Indians for five long years a couple of trips back to the Jorgensen homestead when the trail was lost and twice pointed in the right direction by Shakespearian Fool Mose Harper, that leads to a band of Comanche led by a chief called Scar (Henry Brandon). At the camp they discover the older Debbie (Natalie Wood) dressed as an Indian girl of marriageable age. Will Ethan carry out his threat to kill her or will Martin be able to stop him?
John Ford was the master of conveying terrible events to his audience through suggested violence, like the returning posse coming across the burnt out homestead with Martha's dress laying on the ground outside indicating the horrors that lay inside. Again when Ethan returns to Martin and Brad from finding Lucy's remains we just see the haunted look on his face as he plunges his knife in the earth to remove the Indian blood from the blade, all powerful stuff but left to our own imagination!
And not only suggested violence but also suggested love too, hardly a word pass between Ethan and Martha but the viewer is left with little doubt of a passed tender relationship between the two. The long narrative is held together by a couple of visits back to the Jorgensen Homestead and a letter from Martin to Laurie, read out to one and all! Ford's ending of the film has turned out in the end to be one of the most iconic endings in movie history. How could I have been so presumptuous as to think anything else?
This Two-Disc Special Edition includes new digital transfer from restored Vista Vision Picture with an introduction by Co-Star Patrick Wayne. Plus: The Searchers: An Appreciation and other extras. Don't miss John Ford's Masterpiece all at a bargain price from Amazon. HIGHLY RECOMMENDED
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