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Der Staatsfeind Nr. 1

Big Brother is watching you: Will Smith erlebt den Albtraum der totalen Überwachung. Hightech-Actionthriller von Tony Scott.
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Originaltitel
Enemy of the State
Regie
Dauer
132 Min.
Kinostart
17.12.1998
Genre
FSK
12
Produktionsland
USA

Cast & Crew

Robert Clayton Dean
Edward „Brill“ Lyle
Thomas Brian Reynolds
Rachel Banks
Carla Dean
Fake Brill
Stuart Wilson
Kongressabgeordneter Albert
Pintero
Kongressabgeordneter Phillip Hammersley
Daniel Zavitz
Eric Dean
Bingham
Hicks
Pratt

Redaktionskritik

Wer hätte das gedacht? "Armageddon"-Produzent Jerry Bruckheimer versucht sich als Politfilmer! Aus diesem denkwürdigen Anlaß baten wir Hauptdarsteller Will Smith um eine persönliche Einschätzung der hochgradig aktuellen Thematik des neuen Actionthrillers von
Regisseur Tony Scott
Vor wenigen Monaten bin ich 30 geworden, und langsam fange ich an, mich erwachsen zu fühlen. Das liegt zum Teil an der Geburt meines zweiten Kindes, ist aber auch irgendwie im Kopf so vorprogrammiert. Wenn du über 30 bist, willst du nicht für alle Zeiten Raumschiffe abschießen und Aliens aus dem Anzug prügeln. Womit ich "Independence Day" und "Men in Black" in keiner Weise herabwürdigen will. Das waren tolle Filme, die ich nicht missen möchte. Aber nach einer Weile fängt man instinktiv an, sich nach ernsteren Stoffen umzusehen, und in diesem Sinn betrachte ich "Der Staatsfeind Nr. 1" durchaus als Wendepunkt. Der Film ist unterhaltsam und ambitioniert zugleich. Zudem beschäftigt er sich mit einer äußerst beunruhigenden Zeiterscheinung: Big Brother is watching you. Umfassender und perfider, als George Orwell es sich je hätte ausmalen können. <P> "Der Staatsfeind Nr. 1" erzählt von einem Mann, dessen Leben von einem Tag zum anderen zerstört wird. Als Objekt eines allgegenwärtigen Überwachungssystems kann er keinen Schritt tun, ohne im Auftrag der Regierung von Richtmikrofonen abgehört oder von Satelliten ausgespäht zu werden. Ein Alptraum! Der noch dazu von der Realität nicht weit entfernt ist. <P> Während der Vorbereitungen des Films besuchten wir das CIA-Hauptquartier in Langley, Kalifornien. Der stellvertretende Direktor der CIA führte uns durch das Gebäude und machte sich einen Spaß daraus, im Gespräch auf Details meiner Biographie anzuspielen. Er beschränkte sich auf offizielle Daten, aber natürlich wissen sie alles. Das war unheimlich, ich kam mir vor wie ein gläserner Mensch. Noch mulmiger wurde mir, als sie uns ausrangierte Abhörsysteme vorführten. Wenn die veraltet sind, möchte ich gar nicht wissen, mit welchen Methoden sie heute arbeiten. Da gab es ein Mikro-Aufnahmegerät, das in eine Zahnfüllung implantierbar war und hervorragende Tonqualität lieferte. Der Clou war ein sogenanntes "Batteriegewehr". Mit diesem Wunderwerk kann man nicht schießen, sondern Energie übertragen. Über eine Reichweite von anderthalb Kilometern aktiviert es Elektrogeräte, die weder über einen Stromanschluß noch Batterien verfügen. Ich war sicher, daß sie uns einen Bären aufbinden wollten, entfernte alle Batterien aus meinem Diktaphon und peilte es mit diesem Wunderstab an. Das Band drehte sich. Ohne jeden Saft. Ich hätte das Spielzeug am liebsten mit nach Hause genommen, aber das war in der Führung leider nicht inbegriffen. Es gibt übrigens auch ein umgekehrtes Fabrikat, mit dem man das komplette Strom- und Versorgungsnetz eines Autos außer Betrieb setzen kann. Es wäre ziemlich spaßig, mit so einem Ding in L.A. spazierenzugehen. <P> "Der Staatsfeind Nr. 1" zeigt, was passieren könnte, wenn diese Hochtechnologie in falsche Hände geraten würde. Ich persönlich schätze die Gefahr eines Machtmißbrauchs zwar als gering ein, was aber nicht heißt, daß ich die Augen vor der Anfälligkeit des Systems verschließe. Wir leben in einer neuen Welt, in der Welt des Internet und der E-Mails, in der alle unsere Gespräche über Satelliten gesendet werden, so daß jeder sie mithören kann. <P> Aber das Schönste an "Der Staatsfeind Nr. 1" war nicht, daß ich in Geheimnisse der CIA eingeweiht wurde, sondern daß ich in den Mittagspausen zur Familie meiner Frau Jada (Pinkett, d. Red.) gehen konnte, die zehn Minuten vom Studio entfernt lebt. Denn das Essen meiner Schwiegermutter ist die beste Geheimwaffe, die ich kenne. Damit kann man jeden Agenten umdrehen. Bis zum nächsten Mal im Kino. <P> <B>Ihr Will Smith</B> <P> Mel Gibson sollte die Hauptrolle spielen und sagte ab. Die Disney-Studios legten das Projekt auf Eis. Gene Hackman moserte über das Drehbuch. Regisseur Tony Scott stieg aus. Als Starproduzent Jerry Bruckheimer Mitte der Neunziger ein Drehbuch des "Mission: Impossible"-Autors David Marconi verfilmen wollte, zeigte ihm Hollywood in Erwartung eines zweiten "Tage des Donners"-Fiaskos die kalte Schulter. Bruckheimer ließ nicht locker und legte drei Jahre später mit den Millioneneinnahmen von "The Rock", "Con Air" und "Armageddon" im Rücken eine überarbeitete Fassung des Skripts vor. Im zweiten Anlauf gab Disney grünes Licht, und bald waren auch Gene Hackman und Tony Scott wieder an Bord. Und aus dem Film, an den niemand glauben wollte, wurde eine der besten US-Produktionen des Jahres 1998. <P> Der überraschend ausgeklügelte Techno-Thriller "Der Staatsfeind Nr. 1" überträgt die Polit-Paranoia aus Sydney Pollacks "Die drei Tage des Condors" und Coppolas "Der Dialog" in den rundumvernetzten Computerdschungel des modernen Elektronikzeitalters. Ohne je der Faszination der Datenwelt zu verfallen, entwickelt der Film ein dicht an der Realität orientiertes Verschwörungsszenario, das für Bruckheimer-Verhältnisse erstaunlich solide konstruiert ist und in einem clever arrangierten Finale gipfelt. "Der Staatsfeind Nr. 1" ist "Der unsichtbare Dritte" des ausgehenden Jahrtausends. <P> Will Smith spielt in seinem ersten Film nach "Men in Black" den aufstrebenden Anwalt Robert Dean, der ahnungslos in den Besitz einer brisanten Diskette gerät und zur Zielscheibe einer Rufmordkampagne des mächtigen Geheimdienstes National Security Agency (NSA) wird. Als Deans Ansehen schon fast völlig ruiniert ist, macht er die Bekanntschaft des Ex-NSA-Agenten Brill (Gene Hackman in einer Variante seiner Harry-Caul-Rolle aus "Der Dialog"). Gemeinsam drehen sie den Spieß um und bekämpfen die anonymen Macht-Technokraten mit ihren eigenen Mitteln. <P> "Der Staatsfeind Nr. 1" ist die bislang beste Regiearbeit von Tony "Top Gun" Scott, der seinen Hang für schnelle Schnitte und ästhetischen Schwurbel hier der Story unterordnet und mit eingestreuten Bildern um den Erdball kreisender Überwachungssatelliten klamme Ängste erzeugt. Big Brother is watching you. <P> <B>Text: Heiko Rosner</B>

Fazit

Techno-Thriller mit Paranoia-Touch

Film-Bewertung

Schwedisch für Fortgeschrittene (SE 2006)

Redaktion
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Rasant
Der Staatsfeind Nr.1" fällt für mich überraschend gut aus, trotz eines großen Manko: dem Hauptdarsteller. Man merkt deutlich das Will Smith nach etlichen Komödienrollen verzweifelt eine Chance gesucht hat mal eine ernsthafte Rolle zu spielen, trotzdem gibt es dann gleich zu Beginn (im Damenunterwäscheladen) eine typische Kalauerszene. Danach wird's eigentlich durchgehend ernst und Smith kriegt seinen Part als gejagte arme Sau sehr gut hin, allerdings muß man klar festlegen: der Film hätte auch mit einem anderen Hauptdarsteller genauso gut funktioniert. Der Reiz des Filmes ist neben der bildstarken Inszenierung eine temporeiche, rasante Story die zwar "nur" ein gewisses Standardmaß an Action bietet aber eben die Paranoiasituation vom Überwachungsstaat und die gezeigte Angstphantasie wie man mit wenigen Handgriffen das Leben eines Menschen komplett auslöschen kann perfekt ausspielt. Dazu gesellen sich ein paar echt klasse Darsteller.
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"Wir sind im Fernsehen! Wir sind im Fernsehen!"
Der Staatsfeind Nr. 1 (1998) ist ein schwierig zu bewertender Film. Zum einen bietet der Streifen eine äußerst interessante Handlung zur aktuellen Sicherheitsdebatte in puncto Überwachungsstaat, gut inszenierte Action und einen Topdarsteller wie Gene Hackman, der es versteht in jeder Sekunde zu überzeugen. Andererseits wäre da der eindeutig fehlbesetzte Will Smith, der eine grauenhafte Vorstellung abliefert, die völlig überzogene Laufzeit von ca.140 Min und das abrupte und zugleich stupide Finale. Das Konzept versteht es den Zuschauer angemessen zu unterhalten, trotzdem ist man froh wenn der abenteuerliche Ausflug des Protagonisen sein Ende gefunden hat, zumal die Handlung mit der Zeit an Schwung und Kreativität verliert. Was bleibt ist ein netter Spionage-Thriller, der seine Schauwerte gekonnt ausspielt und ansonsten voll auf die typischen, aber dennoch gut platzierten Actionelemente setzt. Fazit: Passabler Thriller zu einem stehts präsenten Thema.
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Einer der besten...
Für mich einer der besten Politthriller aller Zeiten. Hier stimmt einfach alles. Brisante Story, unglaublich spannend inszeniert. Mit Will Smith einen charismatischen Hauptdarsteller aber auch die restlichen Darsteller überzeugen allesamt. Der Film bietet Unterhaltung die auch zum Nachdenken anregt.
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