Prison Break: Interview mit Numan Acar
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Prison Break: Interview mit Numan Acar

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Numan Acar / RTL II/ Magdalena Possert
Numan Acar / RTL II/ Magdalena Possert © uman Acar / (c) RTL II/ Magdalena Possert

Durch das Revival gibt es eine weitere Staffel von Prison Break. In dieser existiert ein neuer Bösewicht: Abu Ramal. Wir hatten die Gelegenheit, den Schauspieler Numan Acar zu seiner Rolle zu interviewen.

SERIENJUNKIES.DE®-Redakteurin Maike Karr hatte die Gelegenheit, den Schauspieler Numan Acar in Berlin zu seiner Rolle des Abu Ramal in der neuen Staffel von Prison Break zu befragen.

Serienjunkies.de: Sie spielen in der neuen Staffel von „Prison Break“ mit. Wie würden Sie denn ihre Rolle, Abu Ramal, beschreiben?

Numan Acar: Maike, können wir uns duzen, bitte?

Gerne.

Also, Abu Ramal ist ein Terrorist, der im Jemen im Gefängnis sitzt und ganz große Pläne hat. Sein erster großer Plan ist es, aus dem Gefängnis auszubrechen. Dafür braucht er Unterstützung. Die erhält er im Gefängnis. Ein sehr guter Freund wartet auf ihn. In Folge drei trifft er dann auf diesen...

In der zweiten Folge sieht man, dass er mit Michael zusammenarbeitet. Ist das richtig?

Abu Ramal und Kaniel Outis kennen sich sehr gut. Sie brauchen sich gegenseitig, um auszubrechen. Deswegen wartet Outis darauf, dass er rauskommt. Der ist gerade in Einzelhaft - und dann geht die Post ab.

Wie bist du an diese Rolle gekommen?

Ich habe ein Castingangebot von meinem Agenten bekommen. Aus diesem Angebot wurde dann etwas Konkretes. Ich fand die Rolle sehr interessant und habe dann zugesagt.

In dieser Staffel spielen Sie einen Terroristen und sie haben auch schon mal zuvor in der vierten Staffel von „Homeland“ einen Terroristen gespielt. Womit erklären Sie sich das beziehungsweise wie bringen Sie diese Rolle so überzeugend herüber?

Also, erst einmal ist jede Figur anders. Wenn man die Figur von Haqqani aus „Homeland“ mit der Figur Abu Ramal in „Prison Break“ vergleicht, dann sind da erst mal so 10 bis 15 Jahre Altersunterschied - und es spielt in anderen Ländern. Der eine ist in Afghanistan und Pakistan und der andere ist im Jemen. Da ist dann eine ganz andere Motivation dahinter. Die Motivation von Abu Ramal in „Prison Break“ ist schon ein bisschen größenwahnsinnig. Er will da auf jeden Fall das Land regieren und möchte ein Kalifat gründen. Er möchte sozusagen ein Sultan werden. Er ist ein Getriebener. Haqqani war kein Getriebener. Mehr ein kluger General, der sich nichts mehr beweisen braucht. Abu Ramal ist ein Mensch, der sehr skrupellos ist.

Was findest du daran so herausfordernd beziehungsweise wie findest du Zugang zu diesen Rollen?

Die Gegenfrage wäre, wie böse sind die Menschen, die böse Figuren gut finden? Was triggert sie, dass sie diese Figuren gut finden? Das heißt, da ist etwas, eine Stelle in einem, die Emotionen sucht, ein Ventil sucht, nach irgendetwas sucht. Das ist genau das, was ich auch mache. Ich suche und versuche dann, noch tiefer zu gehen, mehr zu suchen und mehr zu verbinden, mehr zu schauen, wie ich das kanalisieren kann und wie ich das, was dort geschrieben ist, mit den Worten und Emotionen wiedergeben kann - und dann findet man in sich einen kleinen Gefühlsausbruch, der jedoch mit 100 multipliziert ganz groß werden kann und viel verbrannte Erde hinterlassen kann.

Hattest du die Serie vorher schon mal gesehen?

Ja. Also, ich war jetzt kein Super- oder riesengroßer Fan, aber natürlich hab' ich sie gesehen - und ich hatte den ganzen Hype vor Jahren mitbekommen. Mein Bruder Ibrahim ist ein riesengroßer Fan, inklusive seiner ganzen Clique. Die haben das irgendwie so zusammen geguckt. Ich habe mir letztes Jahr, als es feststand, dass ich da mitspielen werde, ganz viele Folgen angeschaut und es ist krass - im Vergleich zu dem, was vorher war und wie die erste Folge jetzt war. Da ist einfach ein sehr großer Unterschied, weil man so etwas jetzt einfach anders erzählt. Es sind jetzt sieben Jahre vergangen. Die Erzählweise ist anders geworden. Es ist schnell. Es ist actionreich. Es sieht cool aus. Ja, es ist schon cool. Also, ich bin sehr, sehr gespannt auf die nächsten Folgen. Es hat Spaß gemacht. Ich hatte viel Spaß.

Du bist ja nicht nur als Schauspieler aktiv, sondern du hattest ja auch 2007 deine eigene Produktionsfirma, „Acar Entertainment“, gegründet. Wie kam es denn dazu?

Damals habe ich noch in Istanbul gelebt. Meine Freunde in der Türkei haben gesagt, dass es in der Türkei nicht viel Geld für Filme gibt, aber in Deutschland. Lasst uns doch zusammenarbeiten, wir versuchen hier, interessante Stoffe zu kreieren und du versuchst, in Deutschland interessante Stoffe zu finden, interessante Beteiligungen zu ermöglichen, sodass wir Koproduktionen realisieren können. Ich finde, dass aufgrund der Tatsache, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei bis zurück ins 16./17. Jahrhundert gehen, war da immer eine sehr enge Beziehung vorhanden oder es war eben immer eine Abhängigkeit da.

Das ist so etwas, was mich natürlich auch sehr interessiert, da ich auch ein Türkeistämmiger bin und dort geboren wurde. Ich finde, dass wir viel, viel mehr Geschichten zwischen diesen Ländern erzählen sollten und erzählen müssen und sehr viel vielfältiger in dem Geschichtenerzählen zwischen Deutschland und der Türkei werden müssen, damit wir ganz viele Perspektiven wahrnehmen können und ein besseres Bild davon haben, was die Leute in diesen Ländern beschäftigt. Das war damals das Ziel 2007 und ich bin mit der Firma immer noch dabei, Koproduktionen zwischen Deutschland und der Türkei zu realisieren.

Was steht jetzt bei dir beziehungsweise deiner Produktionsfirma als Nächstes auf dem Plan?

Also, wenn ich das produziert bekomme, wenn ich das Geld zusammenkriege, dann werde ich Ende dieses Jahres meinen zweiten Film drehen als Regisseur. Das Drehbuch dazu gibt es schon, es hat auch einen Drehbuchpreis gewonnen und ja, als Nächstes werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit einen Kinofilm in Frankreich drehen. Solche Sachen eben - manche große Ereignisse, manche kleinere Ereignisse. Ich versuche, mich an allem zu erfreuen.

Viel Erfolg dabei und vielen Dank.

Prison Break läuft immer samstags um 20.15 Uhr auf RTL II.

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