'Theorie des kommunikativen Handelns' von 'Jürgen Habermas' - Buch - '978-3-518-28775-0'
Theorie des kommunikativen Handelns

Inhaltsverzeichnis

Band 1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung
Vorwort
I. Einleitung: Zugänge zur Rationalitätsproblematik
1. "Rationalität"-eine vorläufige Begriffsbestimmung
2. Einige Merkmale des mythischen und des modernen Weltverständnisses
3. Weltbezüge und Rationalitätsaspekte des Handelns in vier soziologischen Handlungsbegriffen
4. Die Problematik des Sinnverstehens in den Sozialwissenschaften
II. Webers Theorie der Rationalisierung
1. Okzidentaler Rationalismus
2. Die Entzauberung religiös-metaphysischer Weltbilder und Entstehung moderner Bewußtseinsstrukturen
3. Modernisierung als gesellschaftliche Rationalisierung: Die Rolle der protestantischen Ethik
4. Rationalisierung des Rechts und Gegenwartsdiagnose
III. Erste Zwischenbetrachtung: Soziales Handeln, Zwecktätigkeit und Kommunikation
IV. Von Lukács zu Adorno: Rationalisierung als Verdinglichung
1. Max Weber in der Tradition des westlichen Marxismus
2. Die Kritik der instrumentellen Vernunft
Band 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft
V. Der Paradigmawechsel bei Mead und Durkheim: Von der Zwecktätigkeit zum kommunikativen Handeln
1. Zur kommunikationstheoretischen Grundlegung der Sozialwissenschaften
2. Die Autorität des Heiligen und der normative Hintergrund kommunikativen Handelns
3. Die rationale Struktur der Versprachlichung des Sakralen
VI. Zweite Zwischenbetrachtung: System und Lebenswelt
1. Das Konzept der Lebenswelt und der hermeneutische Idealismus der verstehenden Soziologie
2. Entkoppelung von System und Lebenswelt
VII. Talcott Parsons: Konstruktionsprobleme der Gesellschaftstheorie
1. Von der normativistischen Theorie des Handelns zur Systemtheorie der Gesellschaft
2. Entfaltung der Systemtheorie
3. Theorie der Moderne
VIII. Schlußbetrachtung: Von Parsons über Weber zu Marx
1. Ein Rückblick auf Max Webers Theorie der Moderne
2. Marx und die These der inneren Kolonialisierung
3. Aufgaben einer kritischen Gesellschaftstheorie
Literaturverzeichnis
Namenregister

Theorie des kommunikativen Handelns

Band I: Handlungsrationalität und gesell. Rationalisierung. Band II: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft

Buch (Taschenbuch)

38,00 €

inkl. gesetzl. MwSt.

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

30.01.1995

Verlag

Suhrkamp

Seitenzahl

1216

Maße (L/B/H)

18,3/11/6,1 cm

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

30.01.1995

Verlag

Suhrkamp

Seitenzahl

1216

Maße (L/B/H)

18,3/11/6,1 cm

Gewicht

715 g

Auflage

12. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-518-28775-0

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Kritische Supertheorie einer verstehenden Soziologie

Zitronenblau am 19.08.2010

Bewertungsnummer: 678269

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Infolge der Komplexität ist es mir als Rezensent nicht möglich, den Facettenreichtum des Buches wiederzugeben. Daher möchte ich die Theorie des kommunikativen Handelns auf den Punkt bringen: Habermas unterscheidet in Form ontologischer Voraussetzungen drei Aktor-Welt-Beziehungen: das teleologische Handeln (z.B. Zweckgerichtetheit beim homo oeconomicus, Relationen, die zur objektiven Welt statthaben), das normenregulierte Handeln (Sollhandeln in der sozialen Welt) sowie das dramaturgische Handeln (Expression der subjektiven Welt). An dieser Stelle führt Habermas die Sprechakttheorie pragmatisch ins Feld mittels der er anhand der Sprachverwendungsmodi begreiflich machen kann, welche Sprechhandlung in Bezug genommen wird. Kommunikatives Handeln ist nun ein simultaner Hybridsprechakt, der einen kooperativen Deutungsprozess innehat im Zuge der Verständigung und des Einverständnisses (intersubjektive Anerkennung des vom Sprechaktor erhobenen Geltungsanspruches). Der Hörer muss demnach nicht nur den vom Sprecher expliziten Geltungsanspruch eines Sprechmodus anerkennen, sondern auch die implizit simultan erhobenen. Herausragend für den analytischen Prozess verstehender Soziologie ist hierbei die Entphänomenologisierung der Lebenswelt und aber ihre Rehabilitierung im soziologischen Diskurs. Sprecher und Hörer koinzidieren den kommunikativen Handlungsakt situativ (in actu): "Eine Situation ist ein durch Themen herausgehobener, durch Handlungsziele und -pläne artikulierter Ausschnitt aus lebensweltlichen Verweisungszusammenhängen..." Lebenswelt ist präsenter Hintergrund der Kommunikationsteilnehmer oder: kulturell und sprachlich organisierter Vorrat an Deutungsmustern (und damit auch "transzendentaler Ort, an dem Sprecher und Hörer sich begegnen"). Daher bewegen sich die K.-Teilnehmer stets innerhalb der Lebebnswelthorizonte, deren Strukturen die Formen intersubjektiver Verständigung festlegen. Durch diesen (paradigmatischen) Schlüssel der analytischen Intersubjektivitätsbegründung anhand kommunikativer Handlungsakte ist es Habermas möglich, seine Gesellschaftstheorie über die kritische Analyse der vorangegangenen Soziologien zu entfalten. An dieser Stelle wird es mitunter sehr tiefgründig: Max Weber, Mead und Durkheim, Luhmann, Schütz (phänomenologischer husserlscher Lebensweltbegriff), Parson und Marx werden analysiert und bewertet. Formal bekommt man als Lesender aber oft den Eindruck, dass der vorherige Abschnitt an den nachfolgenden nicht logisch anknüpft (Konsistenzschwächen). Löblich sind neben der hervorragenden Einleitung (Zugänge zur Rationalitätsproblematik), den Exkursen auch die figurierten Abbildungen systemischer Zusammenhänge. So kommt es u. a. auch zum Diskurs sozialer Pathologien, Medientheorien zum Geld und zur Macht, und zur Kritik der instrumentellen Vernunft, die eine kommunikative Vernunft sein. Mich als Leser würde nun interessieren, wie sich kommunikative Handlungstheorie und Systemtheorie unter der Gesellschaftstheorie Hand in Hand subsumieren lassen. In der Kritik steht das Buch hinsichtlich der Praktikabilität und der unzureichenden Axiomatik der Kommunikationstheorie (Habermas verbannt z.B. Kommunikationszeichen wie Gestiken aus der Theorie). (Natürliche) Sprache ist demnach das non plus ultra: Konservator traditioneller, symbolisch-formaler Inhalte. Kultur ist prägend in semantisch-kapazitärer Hinsicht für Sprache als Speichermedium kultureller Inhalte, die den Deutungs-, Wert- und Ausdrucksmustern angemessen ist. Hier gibt es also Anknüpfungs- und Vertiefungs- bzw. Ausbesserungspotenzial.
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Kritische Supertheorie einer verstehenden Soziologie

Zitronenblau am 19.08.2010
Bewertungsnummer: 678269
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Infolge der Komplexität ist es mir als Rezensent nicht möglich, den Facettenreichtum des Buches wiederzugeben. Daher möchte ich die Theorie des kommunikativen Handelns auf den Punkt bringen: Habermas unterscheidet in Form ontologischer Voraussetzungen drei Aktor-Welt-Beziehungen: das teleologische Handeln (z.B. Zweckgerichtetheit beim homo oeconomicus, Relationen, die zur objektiven Welt statthaben), das normenregulierte Handeln (Sollhandeln in der sozialen Welt) sowie das dramaturgische Handeln (Expression der subjektiven Welt). An dieser Stelle führt Habermas die Sprechakttheorie pragmatisch ins Feld mittels der er anhand der Sprachverwendungsmodi begreiflich machen kann, welche Sprechhandlung in Bezug genommen wird. Kommunikatives Handeln ist nun ein simultaner Hybridsprechakt, der einen kooperativen Deutungsprozess innehat im Zuge der Verständigung und des Einverständnisses (intersubjektive Anerkennung des vom Sprechaktor erhobenen Geltungsanspruches). Der Hörer muss demnach nicht nur den vom Sprecher expliziten Geltungsanspruch eines Sprechmodus anerkennen, sondern auch die implizit simultan erhobenen. Herausragend für den analytischen Prozess verstehender Soziologie ist hierbei die Entphänomenologisierung der Lebenswelt und aber ihre Rehabilitierung im soziologischen Diskurs. Sprecher und Hörer koinzidieren den kommunikativen Handlungsakt situativ (in actu): "Eine Situation ist ein durch Themen herausgehobener, durch Handlungsziele und -pläne artikulierter Ausschnitt aus lebensweltlichen Verweisungszusammenhängen..." Lebenswelt ist präsenter Hintergrund der Kommunikationsteilnehmer oder: kulturell und sprachlich organisierter Vorrat an Deutungsmustern (und damit auch "transzendentaler Ort, an dem Sprecher und Hörer sich begegnen"). Daher bewegen sich die K.-Teilnehmer stets innerhalb der Lebebnswelthorizonte, deren Strukturen die Formen intersubjektiver Verständigung festlegen. Durch diesen (paradigmatischen) Schlüssel der analytischen Intersubjektivitätsbegründung anhand kommunikativer Handlungsakte ist es Habermas möglich, seine Gesellschaftstheorie über die kritische Analyse der vorangegangenen Soziologien zu entfalten. An dieser Stelle wird es mitunter sehr tiefgründig: Max Weber, Mead und Durkheim, Luhmann, Schütz (phänomenologischer husserlscher Lebensweltbegriff), Parson und Marx werden analysiert und bewertet. Formal bekommt man als Lesender aber oft den Eindruck, dass der vorherige Abschnitt an den nachfolgenden nicht logisch anknüpft (Konsistenzschwächen). Löblich sind neben der hervorragenden Einleitung (Zugänge zur Rationalitätsproblematik), den Exkursen auch die figurierten Abbildungen systemischer Zusammenhänge. So kommt es u. a. auch zum Diskurs sozialer Pathologien, Medientheorien zum Geld und zur Macht, und zur Kritik der instrumentellen Vernunft, die eine kommunikative Vernunft sein. Mich als Leser würde nun interessieren, wie sich kommunikative Handlungstheorie und Systemtheorie unter der Gesellschaftstheorie Hand in Hand subsumieren lassen. In der Kritik steht das Buch hinsichtlich der Praktikabilität und der unzureichenden Axiomatik der Kommunikationstheorie (Habermas verbannt z.B. Kommunikationszeichen wie Gestiken aus der Theorie). (Natürliche) Sprache ist demnach das non plus ultra: Konservator traditioneller, symbolisch-formaler Inhalte. Kultur ist prägend in semantisch-kapazitärer Hinsicht für Sprache als Speichermedium kultureller Inhalte, die den Deutungs-, Wert- und Ausdrucksmustern angemessen ist. Hier gibt es also Anknüpfungs- und Vertiefungs- bzw. Ausbesserungspotenzial.

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