American Football - In Rosenheim fing alles an: So schaffte Linebacker Julius Welschof das NFL-Wunder
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In Rosenheim fing alles an: So schaffte Linebacker Julius Welschof das NFL-Wunder

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Der Oberbayer Julius Welschof ist drauf und dran, sich seinen Traum vom Football-Profi zu erfüllen.
Der Oberbayer Julius Welschof ist drauf und dran, sich seinen Traum vom Football-Profi zu erfüllen. © Julius Welschof/Instagram

Bei der American Football-Sparte des Sportbund Rosenheim sammelte Julius Welschof seine ersten Erfahrungen im Kampf um Yards und Touchdowns. Jetzt hat er in der besten Liga der Welt einen Vertrag unterschrieben. Das steckt hinter dem NFL-Wunder.

Rosenheim – Für den 27-jährigen Miesbacher Julius Welschof hat sich ein Traum erfüllt. Der American-Football-Spieler hat seine Anfänge im Nachwuchs der Rosenheim Rebels gemacht und hat nun als sogenannter Undrafted Free Agent einen Vertrag bei den Pittsburgh Steelers in der nordamerikanischen Profiliga NFL unterschrieben.

„Von Anfang an waren alle von Ihm begeistert“

„Julius war immer einer, der das, was der Trainer ihm gesagt hat, auch zu Hause trainiert hat“, sagt der Abteilungsleiter der Rebels, Andreas Schiburr, und fügt an: „Von Anfang an waren alle Coaches von ihm begeistert.“ Zwar wurde Welschof in keiner der sieben Draft-Runden, in denen sich die 32 NFL-Teams jedes Jahr die Rechte an den besten College-Athleten sichern können ausgewählt, hat aber trotzdem die Chance bekommen, Steelers-Coach Mike Tomlin von sich zu überzeugen. Denn über die kommenden Wochen muss sich der Linebacker gegen die Konkurrenz auf seiner Position durchsetzen. Zumal Welschof nicht der einzige Rookie-Linebacker in Pittsburgh ist. In der dritten Runde wählten die Steelers Payton Wilson, der den NFL-Combine-Leistungstest mit dem besten Score von allen Linebackern des Draft-Jahrgangs absolvierte.

Der Plan ging auf

Welschof ging auf Rat des Vermittlungs-Programms für internationale Athleten (ppi Recruits) zu den Munich Cowboys.

„Das wurde ihm so empfohlen. Bei den Cowboys wirst du von den Colleges einfach besser gesehen“, sagt Schiburr. Der Plan ging auf und Welschof sicherte sich 2018 ein Football-Stipendium an der renommierten University of Michigan. Auf dem Höhepunkt seiner College-Karriere feierte er mit den Wolverines 2021 den Big10-Division-Titel. Nach seinem Wechsel zu den Charlotte 49ers fiel er den Großteil seiner letzten College-Saison verletzungsbedingt aus und absolvierte 2023 nur vier Spiele. Trotzdem waren die Steelers offenbar von den Qualitäten des zwei Meter großen 120-Kilo-Hünen überzeugt und statteten ihn kurzerhand mit einem Vertrag aus. Spätestens nach den Training-Camps Mitte bis Ende Juli, wenn die Teams ihre Mannschaftskader für die kommende Saison bekannt geben, hat Welschof dann Gewissheit, ob er in der NFL spielen wird.

Einen Plan-B gibt es auch schon. Denn kurz nach seiner Unterschrift in Pittsburgh sicherten sich die Calgary Stampeders aus der kanadischen CFL die Rechte an dem Oberbayern. Sollte der NFL-Traum vorerst platzen, hätte Welschof somit die Chance, Profi-Football in Kanada zu spielen.

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