Thomas Strunz - Was macht der Ex-Fussballer heute? | Fußball heute
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Was wurde aus...?

Thomas Strunz heute – Was „erlauben Strunz“ eigentlich heute?

Autor: Thomas

Er war Europameister mit Deutschland, stand mit dem FC Bayern München im Champions-League-Finale, gewann alle nationalen Titel, die es zu gewinnen gibt, mehrmals. Und dennoch ist Thomas Strunz heute primär für einen Satz in Erinnerung: „Was erlaube Strunz?“, den empörten Ausruf von Trainerlegende Giovanni Trapattoni auf der wohl berühmtesten Pressekonferenz der Bundesliga-Geschichte. Im Fußball heute gab es eine solche Szene schon lange nicht mehr. Was hat Strunz sich damals erlaubt, und was wurde eigentlich aus Thomas Strunz? Hier die Antworten. Andere Mitspieler von Strunz findest du, in der Was macht eigentlich… News Kategorie.

Spielerprofil Thomas Strunz

Name: Thomas Strunz
Geburtstag: 25.04.1968
Nation: deutschland-flagge
Größe: 1,83 m
Gewicht: 75 kg

Thomas Strunz Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Thomas Strunz kam 1989 als junges Talent vom MSV Duisburg zum FC Bayern München. Nach drei wechselhaften Jahren dort ging er zum VfB Stuttgart, war dort Stammkraft und Leistungsträger und ging 1995 gestärkt in die alte Wahlheimat nach München zurück. Gleich im ersten Jahr nach dem Comeback feierte er seinen größten Erfolg auf Vereinsebene, den Gewinn des UEFA-Pokals 1996, Thomas Strunz Trainer damals war Franz Beckenbauer. Im Rückspiel des Finals bei Girondins Bordeaux mit Superstar Zinédine Zidane und dem späteren Bayern-Kollegen Bixente Lizarazu spielte Strunz auf der linken Abwehrseite und bereitete Jürgen Klinsmanns Tor zum 3:1-Endstand vor. Beim Champions-League-Finale 1999 in Barcelona, das Bayern durch zwei Last-Minute-Tore 1:2 gegen Manchester United verlor, saß Strunz auf der Bank.

Thomas Strunz Steckbrief

1986-1989 MSV Duisburg
1989-1992 FC Bayern München
1992-1995 VfB Stuttgart
1995-2001 FC Bayern München

Auf nationaler Ebene gewann Strunz mit Bayern vier Meistertitel (1990, 1997, 1999, 2000), Thomas Strunz ist heute vor allem aber im Gedächtnis dafür, wie der damalige Bayern-Coach 1998 in seiner berühmten Wut-PK über ihn schimpfte. Das Kuriose dabei: Trapattoni wollte, wie er später selbst erklärte, Strunz gar nicht persönlich angreifen, sondern nur seine häufigen Zwangspausen („Ist immer verletzt“) als Problem benennen. Wer sich eigentlich etwas „erlaubt“ hatte, waren seine Teamkollegen Mario Basler und Mehmet Scholl, die „Trap“ öffentlich kritisiert hatten. Trapattoni kam bei seinem emotional-ärgerlichen Auftritt aber irgendwie durcheinander: „Thomas war im Grunde unschuldig und deshalb verlief alles so unglücklich“, bekannte Trapattoni später. Thomas Strunz heute zum geflügelten Wort gewordenen Verletzungsprobleme begleiteten ihn weiter, Ende 2000 sortierte Trapattonis Nachfolger Ottmar Hitzfeld ihn aus, Strunz erklärte kurz darauf sein relativ frühes Karriere-Ende mit 32. Thomas Strunz hat heute daher eine Fußnote hinter zwei großen Titeln, die er offiziell noch errungen hat: Er war nicht mehr dabei, als Bayern 2001 Meister und Champions-League-Sieger wurden.

20 Jahre Flasche leer: Trapattonis legendäre Wutrede – „Was erlauben Strunz?“

Die
Karriere von Thomas Strunz in der Nationalmannschaft

Schon für zwei Freundschaftsspiele im Herbst 1990 holte Bundestrainer Berti Vogts Thomas Strunz zur Nationalmannschaft, einen dauerhaften Platz in seinem Kader erspielte sich Strunz bei der WM-Qualifikation für die WM 1994. Beim Turnier in den USA gehörte Strunz zum WM Team Deutschland, der Traum, ins WM-Finale einzuziehen, zerplatzte jedoch im WM Viertelfinale: Außenseiter Bulgarien schaltete den Titelverteidiger und WM Favoriten aus, der beim Stand von 1:0 als Joker eingewechselte Strunz konnte nicht verhindern, dass Bulgarien das Spiel in einen 2:1-Sieg drehte. Thomas Strunz bis heute größten Erfolg überhaupt erlebte er als Teil der Europameister-Mannschaft in England 1996. Strunz war einer der erfolgreichen Schützen im Elfmeterschießen im Halbfinale gegen den Gastgeber und spielte auch im Finale gegen Tschechien (2:1) auf der linken Seite durch. 1998 in Frankreich war der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Strunz, siehe oben, dann nicht mehr Teil des deutschen WM Teams. Das Kapital Thomas Strunz und Nationalmannschaft endete im Jahr 1999, für die EM 2000 wurde Thomas Strunz von Trainer Erich Ribbeck nicht nominiert.

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Thomas Strunz nach seiner aktiven Karriere

Thomas Strunz war 2005 knapp ein Jahr lang Manager und Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg, wurde dann aber zusammen mit dem von ihm verpflichteten Trainer Holger Fach entlassen. Auch bei Rot-Weiss Essen, wo er Sportlicher Leiter und kurz Teamchef an der Seitenlinie war, musste er im Herbst 2009 nach knapp eineinhalb Jahren gehen.

Thomas Strunz ist heute abseits seiner aktiven Fußball-Karriere vorwiegend für seine langjährige Präsenz als TV-Experte in Erinnerung: Ab 2011 war er festes Mitglied im Expertenteam des bekannten Fußball-Talks „Doppelpass“ auf „Sport1“ und war damit einer der Ersatzleute der Trainer- und Expertenlegende Udo Lattek. Regelmäßig zu sehen war Strunz auch als Taktik-Erklärer in der „Telekom Spieltaganalyse“ und bei „Liga Total“, dem Pay-TV-Kanal der Telekom, der zwischen 2009 und 2013 die Übertragungsrechte an der Bundesliga hatte. 2018 hörte Strunz bei „Sport1“ auf und fokussierte sich wieder mehr auf seinen eigentlichen Hauptjob als Spielerberater bei der arena11 sports group GmbH. Im selben Jahr kaufte das von ihm geführte Unternehmen TS Sports OHG auf und später wurde die Firma in „ROOF“ umbenannt. Zu den prominentesten Klienten, die von Strunz Agenturen betreut wurden, zählten Max Kruse und Sadio Mané.

Das Vermögen von Thomas Strunz

Thomas Strunz bestritt 235 Bundesliga-Spiele (33 Tore) und 41 Länderspiele (1 Tor). Thomas Strunz Gehalt war vor allem am Ende seiner aktiven Karriere üppig, nachdem infolge des Bosman-Urteils 1995 Millionen-Verdienste für Topspieler zum Standard wurden. Auch danach war Thomas Strunz Vermögen durch seine Berater-, Manager und TV-Tätigkeiten konstant gesichert. Strunz finanzielle Situation war mehrfach auch aus anderen Gründen Thema in der Medienöffentlichkeit, weil er mit Ex-Frau Claudia Rechtsstreitigkeiten über die Höhe der Unterhaltsansprüche seiner Kinder hatte.

Thomas Strunz privat

Thomas Strunz privates Leben geriet 2002 in die Schlagzeilen: Der frühere Bayern-Kollege Stefan Effenberg kam damals mit seiner späteren Gattin Claudia zusammen, bis dahin Thomas Strunz Frau. Strunz hat vier Kinder: einen Sohn aus erster Ehe, einen Sohn und eine Tochter aus der mit Claudia, eine Tochter von seiner Lebensgefährtin Stephanie, mit der er in Spanien nach der Scheidung von Claudia eine neue Familie gründete.