OFDb - In den Armen des Todes (1995) - Eine Kritik von floair
Review

"In den Armen des Todes" ist die erste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Tibor Takács (Viper - Ein Ex-Cop räumt auf, Hardcover) und Mark Dacascos (American Samurai, Kickboxer 5). Dacascos darf hier nur eine unbedeutende Nebenrolle ausfüllen, doch es folgten mit "Sabotage - Dark Assassin, Deathline" und "Sanctuary" drei weitere Kooperationen, wesentlich besserer Art. Der Originaltitel "Deadly Past" will hier bedeutend besser passen als die fast schon lächerlich Eindeutschung. Leider sieht Takács achte Regiearbeit eher wie eine TV-Produktion aus, das Drehbuch von Steven Iyama (Last Call, Three Days to a Kill) stammt vom Reißbrett.

Luke (Ron Marquette) hat seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen, mit seinem Kumpel Leo (Mark Dacascos) führt er die Bar "Happy Hellhole". Doch plötzlich steht seine ehemalige Flamme Saundra (Carol Alt) vor ihm, wegen ihr landete er schließlich damals im Knast. Trotzdem lässt er sich von ihr erneut verführen, schließlich hilft er Saundra auch noch ihren ermordeten Ehemann zu entsorgen. Doch damit beginnen für Luke die Probleme erst, denn Saundra drängt sich nicht nur in sein Leben, sondern er wird auch noch von einem Unbekannten erpresst. Dieser geht sogar so weit und entführt Lukes jetztige Freundin Kirsten (Dedee Pfeiffer). Währenddessen plant Saundra nichts Gutes.

Ein Ex-Knacki lässt sich von seiner ehemaligen Freundin erneut um den Finger wickeln, die hat nicht nur ihren reichen Ehemann ermordet, sondern will jetzt auch noch mit viel Kohle durchbrennen. Der Zuschauer weiss von Anfang an, was Saundra im Schilde führt, leider verhält sich Luke den ganzen Film über dermaßen naiv und braucht extrem lange um ihre Machenschaften zu durchschauen. Da sieht man sich nach langer Zeit wieder und landet gleich in der Kiste, ausser einigen Sexszenen hat "In den Armen des Todes" nichts zu bieten. Nebenbei wird Saundra noch von Matt (Trent Dolan), einem Freund ihres Ehemannes erpresst, denn er hat ein Video welches Saundra zeigt, wie sie ihren Gatten totschlägt. Das Ganze kurbelt Takács leider völlig belang- und auch ereignislos herunter. So drängt sich Saundra immer mehr zwischen Luke und Kirsten und missbraucht Luke stets zu ihrem Vorteil. Doch das alles lässt den Zuschauer völlig kalt, denn die Charaktere sind reine Abziehbilder, angereichert mit jeglichem Klischee. So hangelt sich das Szenario von einer langweiligen Konversation zur nächsten, mit Biegen und Brechen versucht Takács die neunzig Minuten Marke zu erreichen.

Besonders die erste Stunde ist dabei dermaßen langweilig, dass man eigentlich schon abschalten möchte. Doch "In den Armen des Todes" beginnt tatsächlich an Fahrt aufzunehmen, denn Luke tötet ausversehen einen Polizisten, sein bester Kumpel Leo wird ermordet und dann Kirsten auch noch entführt. Die Sache spitzt sich ein bisschen zu, was den Unterhaltungswert ein wenig aus dem Keller zieht. Auch wünscht man sich insgeheim schon, dass Saundra endlich mal ihr Fett weg bekommt, schließlich legt sie den armen Luke bei jeder Gelegenheit rein. So darf es gegen Ende wenigstens noch ein bisschen rund gehen, wobei man weder Spannung noch Action erwarten sollte. Komischerweise sind die Darsteller gar nicht mal übel, besonders Carol Alt (Private Parts, Ring of Steel) als intrigantes Miststück. Ron Marquette (Rivalen, Public Access) schlägt sich relativ wacker, während Mark Dacascos als Barmann Leo mit Rastafrisur verschenkt wird und nicht einmal seine kämpferischen Fähigkeiten demonstrieren darf. Trent Dolan (Dreamscape, Zwei Minuten Warnung) ist ein absoluter Totalausfall als Erpresser mit SM-Neigungen.

Ein völlig belangloses Stück Film mit 08/15 Story. Die Umsetzung ist Takács misslungen, denn ausser Langeweile hat "In den Armen des Todes" nichts in Petto. Das letzte Drittel unterhält immerhin leidlich und Carol Alt macht ihre Sache gut. Trotzdem, diesen Langweiler muss man wahrlich nicht gesehen haben, knappe 3 Punkte von meiner Seite.

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