Die Superbullen
Klamotte mit dem Kölner Deppenduo Hilmi Sözer und Tom Gerhardt.
Regie
Dauer
85 Min.
Kinostart
06.01.2011
DVD-Start
14.07.2011
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Tommie
Mario
Markus
Chef Wittmann
Schorsch
Elvira
Martina
Karina
Stefan
Leonard Kuhnen
Paulchen
Anita
Die Braut
Redaktionskritik
Nach „Voll Normaaal“ und „Ballermann 6“ kehren die Chaoten Tommie und Mario ins Kino zurück und sorgen für eine Überraschung
Knapp eine Million Menschen sahen die Komödie „Voll Normaaal“ (1994) im Kino, gut zweieinhalb Millionen die Fortsetzung „Ballermann 6“ (1997). Ein Riesenerfolg. Dennoch ließ sich Comedian Tom Gerhardt dreizehn Jahre Zeit, bis er jetzt mit „Die Superbullen“ seinen Anhängern eine weitere Folge vorsetzt. Bleibt ihm nur zu wünschen, dass genug Fans übriggeblieben sind, denn für ein breites Komödienpublikum wie das eines Michael Herbig oder Til Schweiger taugen seine Lustspiele nicht. Da gibt es auch keine Grauzone: Man liebt oder man hasst sie.
Eines muss man Gerhardt dabei zugestehen: Angst, zu tief zu fliegen, hatte er nicht. In seinen Filmen wird gesoffen, gefurzt, gerülpst, gepopelt und gekotzt, dass es eine Freude ist. Keine Unappetitlichkeit wird ausgelassen, und die ersten beiden Filme segeln knapp unterhalb jeder Geschmacksgrenze. Das macht den 53-Jährigen zwar quasi zum Erfinder einer Prollkomik, die auch Nachahmer fand – wie beispielsweise in Erkan & Stefan, deren Glanzzeit aber auch vorüber ist.
Möglicherweise hat Gerhardt die Zeichen der Zeit erkannt und steuert deswegen mit „Die Superbullen“ jetzt einen etwas höheren Kurs. So ganz ohne Kotz- und Furzszenen geht es zwar auch hier nicht. Aber die Ekelabteilung hält sich im Vergleich erstaunlich zurück. Tatsächlich erzählt die Polizeikomödie so etwas wie eine Story und reiht nicht nur einen Schockgag an den anderen.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen wieder einmal die geistigen Tiefflieger Tommie (Tom Gerhardt) und Mario (Hilmi Sözer), die unter mysteriösen Umständen in den Polizeidienst gestellt wurden. Für die Freunde ein Heidenspaß, schließlich dürfen sie jetzt in ihrer Stammkneipe die Polizeistunde festlegen. Für den gemeinen Bürger allerdings stellen die Chaos-Cops eine nicht unerhebliche Bedrohung dar. Einer jedoch freut sich über jeden Bock, den Tommie und Mario schießen: Der karrieregeile Revierkollege Markus (Axel Stein) nutzt jede Gelegenheit zum Petzen. Die große Chance, endlich auch mal beim Chef zu punkten, bietet sich, als Geißbock Hennes, das Maskottchen des 1. FC Köln, geklaut wird. Für Tommie und Mario steht fest, dass nur der FC Bayern München hinter dem gemeinen Diebstahl stecken kann – mal sehen, wie lange Franz Beckenbauer ihren Verhörmethoden trotzen kann.
Auch wenn Tom Gerhardt mit seiner neuen Komödie keine Preise gewinnen wird, hebt sie sich doch überraschend von ihren Vorgängern ab. Positiv wirkt sich beispielsweise aus, dass Tommie seine alberne Pudel- gegen eine Polizeimütze tauscht und schon dadurch weit weniger infantil wirkt. Die Gags, geschmackssicher oder nicht, zünden, und handwerklich ist dem Film dank seinem versierten Regisseur Gernot Roll („Ballermann 6“) sowieso nichts vorzuwerfen. Im Prinzip bleibt alles beim Alten: Man kann Tom Gerhardts Humor nur lieben oder hassen.
Community-Kritiken zu Die Superbullen