Zeitgeschichtlicher Hintergrund | Berlin Alexanderplatz
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Zeitgeschichtlicher Hintergrund

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Der engagierte und verfolgte Verfasser

1918 tritt Döblin in die USPD ein und engagiert sich fortan mit verschiedenen Artikeln für eine Festigung des Demokratiebewusstseins in der Gesellschaft. 1921 wechselt er in die SPD, obwohl er sie in vielerlei Hinsicht kritisiert, zum Beispiel in Bezug auf ihre kleinbürgerliche Haltung und ihre Verbindungen zu den alten Mächten, zum Militär und zur Industrie.

1929 verlässt er die Partei aus Protest gegen die Annahme des „Schund- und Schmutzgesetzes“ sowie weiterer Kritikpunkte. Auch dies lässt sich an der Darstellung eines Treffens der Sozialisten erkennen (S. 296 ff.). Um 1930 wird er aufgrund seiner linksbürgerlichen Position und seines Romans „Berlin Alexanderplatz“ von dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller ausgegrenzt. In seinem Werk „Wissen und Verändern“ spricht sich Döblin 1931 offen gegen den Kommunismus aus.

Als der Reichstag am 27. Februar 1933 brennt, findet sich aufgrund seiner jüdischen Abstammung und seiner politischen Haltung, die er offen und streitfähig vertrat, Döblins Name auf den Verhaftungslisten der Nationalsozialisten. Er kann im letzten Moment, als Spaziergänger getarnt, in die Schweiz fliehen.

Die Goldenen Zwanziger

Sowohl die Handlung des Romans als auch seine Entstehung fallen in die Zeit der Weimarer Republik. Sie dauert von 1918 bis 1933 und ist die Epoche, in der zum ersten Mal eine parlamentarische Demokratie in Deutschland existiert.

Nachdem die ersten Jahre zwischen 1919 und 1923 noch von den schwerwiegenden Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und sozialer sowie politischer Instabilität geprägt sind, kommt zwischen 1924 und 1929 eine deutliche Stabilisierung der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zustande. Deutschland erlebt in dieser Zeit eine Phase der Erholung und des Aufschwungs, die erst mit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 ein jähes Ende finden wird.

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