Angelegenheit – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
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Angelegenheit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Angelegenheit · Nominativ Plural: Angelegenheiten
Aussprache 
Worttrennung An-ge-le-gen-heit
Wortzerlegung angelegen -heit

Bedeutungsübersicht

  1. Sache, Fall
    1. mit Präposition
eWDG

Bedeutung

Sache, Fall
Beispiele:
eine dringende, wichtige, komplizierte, problematische, mysteriöse, delikate, peinliche Angelegenheit
in einer persönlichen, privaten, dienstlichen, geschäftlichen Angelegenheit zu jmdm. kommen
das ist meine eigene Angelegenheit! (= geht niemanden etwas an!)
die wirtschaftlichen, politischen, kulturellen Angelegenheiten (= Belange) eines Staates
das japanische Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation
eine Angelegenheit vorbringen, besprechen, bearbeiten, regeln, klären, bereinigen, schlichten, weiterleiten, erledigen
umgangssprachlicheine Angelegenheit vertuschen, begraben
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »aus«
Beispiel:
sich aus einer Angelegenheit heraushalten
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiele:
in eine Angelegenheit verwickelt, hineingezogen werden
in dieser Angelegenheit muss etwas geschehen!
sich in fremde Angelegenheiten mischen
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiel:
sich mit einer Angelegenheit beschäftigen, befassen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
liegen · abliegen · abgelegen · anliegen · Anliegen · Anlieger · angelegen · Angelegenheit · angelegentlich · erliegen · unterliegen · Liege · Liegenschaft
liegen Vb. ‘sich (in waagerechter Lage) befinden, der Länge nach ausgestreckt sein’. Das gemeingerm. starke Verb ahd. liggen (um 800), mhd. ligen, asächs. liggian, mnd. lig(g)en, mnl. ligghen, nl. liggen, aengl. licgan, engl. to lie, anord. liggja, schwed. ligga, got. (ohne j-Präsens) ligan, im germ. Bereich verwandt mit Lage, Lager, Gelichter (s. d.) und den kausativen Verben legen, eigentlich ‘liegen machen’, und 2löschen, eigentlich ‘sich legen machen’, sowie 1löschen, eigentlich ‘sich legen’ (s. d.), setzt mit griech. léchos, léktron (λέχος, λέκτρον) ‘Lager, (Ehe)bett’, lóchos (λόχος) ‘das Lagern, Kindbett’, gewöhnlich ‘Hinterhalt, (die im Hinterhalt liegende) Schar’, lat. lectus ‘Lagerstatt, Bett’, air. lige ‘Bett, Lager’, laigid ‘legt sich’, gall. legasit ‘legte’, lit. (pa)lė́gti ‘niederlegen, schwächlich, kränklich werden’, palėgỹs ‘Bettlägerigkeit’, aslaw. ležati, russ. ležát’ (лежать) ‘liegen’, aslaw. lešti, russ. leč’ (лечь) ‘sich hin-, niederlegen’, aslaw. lože ‘Lager, Bett’ eine Wurzel ie. *legh- ‘(sich) legen, liegen’ voraus. – abliegen Vb. ‘in einigem Abstand, entfernt liegen, entlegen sein’ (15. Jh.), (landschaftlich) ‘durch Lagern oder Liegen an Güte zunehmen, ablagern’ (16. Jh.); dazu abgelegen Part.adj. ‘fern, abseits gelegen, entfernt, entlegen’ (16. Jh.). anliegen Vb. ‘eng am Körper sitzen, wichtig sein, am Herzen liegen, zur Bearbeitung anstehen, jmdn. bewegen, beschäftigen, mit etw. behelligen, beigefügt sein, daneben liegen, benachbart sein’, ahd. analiggen ‘liegen, lasten auf, vorliegen, jmdn. bestürmen, sich erheben, sich jmds. bemächtigen’ (9. Jh.), mhd. aneligen ‘lasten auf, angelegentlich bitten, antreiben, bevorstehen’; substantiviert Anliegen n. ‘Angelegenheit, die einen betrifft, Bitte, Wunsch’ (15. Jh.); Anlieger m. ‘Anwohner, Angrenzer’ (19. Jh.); angelegen Part.adj. besonders in der Wendung sich etw. angelegen sein lassen ‘sich um etw. kümmern, bemühen’ (um 1400), zu anliegen im Sinne von ‘wichtig sein, am Herzen liegen’; Angelegenheit f. ‘Sache, Fall, Affäre’ (17. Jh.); angelegentlich Adj. ‘nachdrücklich, eindringlich, eifrig’ (16. Jh.), ursprünglich zu angelegen, doch schon von Anfang an, wohl unter Einfluß von gelegentlich (s. d.), mit sekundärem t, zuweilen (im 17. Jh.) noch angelegenlich. erliegen Vb. ‘kraftlos werden, ermatten, umkommen, sterben, besiegt werden’, ahd. irliggen (8. Jh.), mhd. erligen. unterliegen Vb. ‘besiegt, bezwungen werden, einer Sache ausgesetzt, unterworfen sein’, ahd. untarliggen (um 800), mhd. underligen ‘nach unten zu liegen kommen, sich unterwerfen, unterworfen sein’. Liege f. ‘gepolstertes Möbel ohne Lehnen zum Liegen’ (1. Hälfte 20. Jh.). Liegenschaft f. ‘Grundstück, Grundbesitz, Immobilien’ (Anfang 19. Jh.), älter liegendes Gut, liegende Güter.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Affäre · Angelegenheit

Angelegenheit · Causa · Fall · Punkt · Sache · Sachverhalt · Thema  ●  Chose ugs. · Ding ugs. · Issue fachspr., Jargon, Denglisch · Kiste ugs.
Unterbegriffe
Assoziationen

Angelegenheit · Aufgabenstellung · Fall · Gegenstand · Materie · Problemstellung · Thematik · Themengebiet · Themenstellung  ●  Sujet geh.
Unterbegriffe
  • BAB-Rätsel · YOGTZE-Fall
Assoziationen

Angelegenheit · Geschichte · Sache
Assoziationen

Begebenheit · Episode · Ereignis · Geschehnis · Vorfall · Vorgang · Vorkommnis · Zwischenfall  ●  Angelegenheit ugs. · Begegnis geh., veraltet · Geschehen geh.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Angelegenheit‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Angelegenheit‹.

Verwendungsbeispiele für ›Angelegenheit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie mischt sie nicht einmal in ihre eigenen Angelegenheiten ein. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 188]
Es ist dann Angelegenheit des Arztes, die richtige Diagnose zu stellen. [Hasler, Ulrich E.: Eubiotik, Heidelberg: Haug 1967, S. 19]
Zu einer staatlichen Angelegenheit aber wird sie erst durch das allgemeine gleiche Wahlrecht. [Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart: Schwab 1957 [1956], S. 245]
Freie Hand haben Sie auch in einer anderen heiklen Angelegenheit bekommen. [Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
Dies freilich ist Ende der Neunziger eine prekäre Angelegenheit geworden. [Die Zeit, 25.11.1999, Nr. 48]
Zitationshilfe
„Angelegenheit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Angelegenheit>.

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