Rimini
Ein abgehalfterter Schlagersänger tritt vor Rentnergruppen auf und überwintert in Rimini als Gigolo für ältere Damen
Regie
Dauer
1140 Min.
Kinostart
06.10.2022
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Richie Bravo
Richies Vater
Emmi Fleck
Tessa Göttlicher
Tessa
Annie
Ewald
Redaktionskritik
Ein abgehalfterter Schlagersänger tritt vor Rentnergruppen auf und überwintert in Rimini als Gigolo für ältere Damen
Nebel unter Palmen, Schnee am Strand: Was könnte trostloser sein als ein Badeort außerhalb der Saison? Antwort: wenn der Wiener Regisseur Ulrich Seidl („Im Keller“) einen Film darüber macht. Sein Protagonist Richie Bravo (grandios: Michael Thomas) tapert im Feinripp-Unterhemd unterm Seehundfellmantel über unwirkliche Strandwege in Rimini zu leeren Hotels oder traurigen Clubs, die „007“ heißen. Einst eine Größe im Schlagergeschäft, kommen seine meist älteren Fans mit Busreisen zu seinen Auftritten in tristen Hotelfoyers. Er singt die großen Schlager und hat den Schmäh drauf bei den Frauen: „Geht doch immer nur um Amore!“ Von einigen weiblichen Fans lässt er sich bezahlen, auch für Sex. Dann taucht plötzlich Tessa (Tessa Göttlicher) auf, seine Tochter, die auf einen Schlag den Unterhalt verlangt, den er nie geleistet hat.
Schale Witze im Glitzeranzug mit Bauch-weg-Mieder – Seidl zeigt schonungslos die Welt eines noch nicht ganz Abgestürzten. Nach fulminantem Beginn verliert der Film zwar etwas den Fokus, aber hinsehen muss man doch. Denn es gibt fast zärtliche Momente, wenn Richie am Sarg der Mutter „Merci Chérie“ singt oder den dementen Vater (Hans-Michael Rehberg in seiner letzten Rolle) besucht.
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